Zitelmann

[962] Zitelmann, 1) Ernst, Rechtslehrer, geb. 7. Aug. 1852 in Stettin, studierte in Heidelberg, Leipzig und Bonn, promovierte 1873 und habilitierte sich, nachdem er in Stettin im Justizdienst tätig gewesen war, 1876 in Göttingen, ward 1879 daselbst außerordentlicher Professor und ging als ordentlicher Professor in demselben Jahre nach Rostock, 1881 nach Halle, 1884 nach Bonn, wo er zum Geheimen Justizrat ernannt wurde. Seine Hauptschriften sind: »Begriff und Wesen der juristischen Personen« (Leipz. 1873); »Irrtum und Rechtsgeschäft« (das. 1879); »Das Recht von Gortyn« (mit F. Bücheler, Frankf. a. M. 1885); »Die Rechtsgeschäfte im Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich« (Berl. 1889–90, 2 Tle.); »Internationales Privatrecht« (Leipz. 1897–1903, 2 Bde. in 3 Teilen); »Das Recht des Bürgerlichen Gesetzbuchs« (1. Teil, das. 1900); »Zum Grenzstreit zwischen Reichs- und Landesrecht« (das. 1902); »Die Haftung des Arztes aus ärztlicher Behandlung« (das. 1908). Mit Th. Niemeyer gibt er »Quellen zum internationalen Privatrecht« (Leipz. seit 1908) heraus. Auch veröffentlichte er »Gedichte« (Berl. 1881), die Dichtungen »Momento vivere« (2. Aufl., Stuttg. 1900) und »Radierungen und Momentaufnahmen« (2. u. 3. Aufl., Leipz. 1905) sowie eine Studie »Der Rhythmus des fünffüßigen Jambus« (das. 1907).

2) Konrad, Schriftsteller, Bruder des vorigen, s. Telmann.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 962.
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