[1229] Zwey und achtzigstes Schreiben.

Fortgesetzte Nachrichten von der Stadt Wien, nebst etlichen Anmerkungen von dem kaiserlichen Hofe.

Seine Majestät der Kaiser sind von mittelmäßiger Statut und einem guten Ansehen. Rand rechts: Des Kaisers Person und Gemüthsgaben. Der scharfsinnige Verstand, welchen Sie nebst der Liebe zur Gerechtigkeit und vielen andern Tugenden besitzen, machet, daß man Sie ohne Schmeicheley mit unter die besten Regenten. deren Europa sich seit langen Jahren zu erfreuen gehabt, rechnen kann. Sie reden und schreiben die lateinische, italienische, spanische und französische Sprache, lieben die Wissenschaften1, und sind in der Mathematik, vornehmlich was die Architecturam civilem undmilitarem anlanget, wohl erfahren. Die Musik verstehen sie so wohl, daß sie[1229] nicht nur auf etlichen Instrumenten spielen, sondern auch die Regeln der Composition innen haben. In Kleidungen führen sie keinen großen Staat, sind ein Feind aller affectirten französischen Moden, und lieben insbesondere die offenen Aermel nicht. Bey Ertheilung der Reichslehen oder andern Solennitäten erscheinen sie in einem spanischen schwarzen Habite, dessen kleine Aufschläge sowohl als die Laschen auf den Schuhen gemeiniglich dunkelroth und mit Silber gesticket sind. Von gleicher rother Farbe sind die Federn, welche sie auf dem Hute tragen. Bey den meisten Jagden erscheint der Kaiser in einem braunen Surtout und einer schwarzen Perrücke mit einem Haarbeutel, da er sonst braune Quarre-Perrücken, worinnen aber keine starke Frisure seyn darf, zu tragen pflegt. Rand links: Umgang mit seiner Gemahlinn. Er lebet in einer vergnügten Ehe, sein Umgang mit der Kaiserinn ist sehr liebreich und vertraut. Er nennet sie Du, Lisel, mein Schatz, mein Engel, etc. Sie aber giebt ihm jederzeit den Titel von Majestat. Die Anverwandten der Kaiserinn haben in Ansehung des äußerlichen Ceremoniels vor andern hohen deutschen Häusern wenig voraus, und sagen die Oesterreicher bey solchen Gelegenheiten, der Kaiser habe keine Verwandte.

Die Kaiserinn ist von einem majestätischen Ansehen, und ihre sonderbare Gemüthsgaben zwingen allen denenjenigen, so das Glück haben, sie zu kennen, das Geständniß ab, daß sie ihres gegenwärtigen höchsten Ranges über alle Prinzeßinnen der Welt, vollkommen würdig sey. Die zwo aus dieser hohen Ehe allein noch übrige Erzherzoginnen wachsen zur allgemeinen Hoffnung des Landes heran, und besitzet vornehmlich die älteste einen hohen Geist und Verstand. Die im itzigen Frühjahre gestorbene jüngste Erzherzoginn war dem Kaiser insbesondere lieb, und ist ihm ihr Verlust sehr nahe gegangen. Ich habe allhier bey dem berühmten schwedischen Maler Meidens2, das treffliche Mignaturstück gesehen, auf welchem der Kaiser, die Kaiserinn und die drey Prinzeßinnen beysammen vorgestellet werden. Nach dem Tode der gemeldeten Erzherzoginn hat sich der Kaiser noch nicht entschließen können, vor dem Maler noch einmal zu sitzen, welches doch zu Vollendung dieses kostbaren Gemäldes nöthig wäre. Die übrigen sämmtlichen kaiserlichen Personen werden anitzt von der venetianischen Künstlerinn Rosalba, mit Crayons oder en pastel gemalt. Vor dergleichen mit trocknen Farben verfertigte Stücke muß ein Glas gezogen werden, da sie denn vortrefflich in die Augen fallen. Man bezahlet der Rosalba für ein solches Portrait fünf bis sechs Louis d'Or, und braucht sie zu dessen Vollendung sieben Tage, währender welcher Zeit man fünf Stunden (in allem gerechnet) sitzen muß.

Des Kaisers gewöhnliche Ergötzungen sind die Raigerbaize, das Schießen nach dem Ziele, und die hohe Jagd. So oft er über Mittag auf der Jagd ist, machen die sämmtlichen Unkosten drey tausend Gulden, und noch über dieses tausend Thaler, wenn er Postpferde nimmt. Rand links: Raigerbaize. Zur Raigerbaize liegt das übrigens gar enge und schlecht eingerichtete Schloß Laxenburg gar bequem, und bringt der kaiserliche Hof den meisten Theil des Frühkings[1230] daselbst zu. Johann Albrecht von St. Julian Graf von Walsee, ist itzo Obersthoffalkenmeister und wirklicher Kammerherr. Unter ihm steht ein Raigerfalkenmeister, ein Krähfalkenmeister, ein Millanfalkenmeister, nebst vierzig bis funfzig andern zu solcher Baize gehörigen Bedienten. Im vorigen Jahre 1729 sind von Seiner Kaiserl. Maj. zu Laxenburg durch die Falknerey gebaizet worden


280Raiger.

27Hafen.

58Alstern.

29Krähen.

19Wilde Enten.

7Millan.

7Mandelkrähen.

8Raben.

2Rohrhühner.

1Wachtelkönig.

1Tagä.

Summa 339Stücke.


Wenn der Kaiser mit der Kaiserinn in der Stadt fährt, sitzt diese allezeit rückwärts; sobald aber die Reise nach dem Lande geht, oder der Hof à la Campagne ist, so hat die Kaiserinn den obersten Platz neben ihm. Rand rechts: Rang in der kaiserlichen Kutsche. Fremde werden gemeiniglich präsentiret, wenn die kaiserlichen Personen an die Tafel gehen. Rand rechts: Präsentirung der Fremden. Privataudienz bey der Kaiserinn. Man ma chet bey solcher Gelegenheit die Reverenz auf spanische Art, und küsset ihnen die Hand. Eine Privataudienz bey der Kaiserinn heißt, wenn niemand in dem Zimmer ist, als die Obersthofmeisterinn (welche entfernet von der Kaiserinn steht), und der Obersthofmeister, so bey der Thüre bleibt, also, daß beyde von demjenigen, was gesprochen wird, nichts verstehen können.

Wenn die Kaiserinn des Abends in Karten spielet, geschieht solches mit gegenwärtigen Frauen der geheimen Räthe oder Kammerherren nach der Ancienneté. Rand rechts: Wer mit einem Stocke nach Hofe kommen darf. Oberste Hofämter. Gemeiniglich wird die Marke zu einem Gulden gerechnet. Außer den kaiserlichen Feldmarschallen darf niemand mit einem Stocke oder spanischen Rohre bey Hofe erscheinen.

Die sechs obersten Hofämter sind:


1) Der Obersthofmeisterstab.

2) Der Oberstkämmererstab.

3) Der Oberhofmarschallstab.

4) Der Oberststallmeisterstab.[1231]

5) Das Obersthof- und Landjägermeisteramt.

6) Das Obersthoffalkenmeisteramt.


Man rechnet vierzigtausend Kammerbedienten indes Kaiserssämmtlichen deutschen Erblanden. Die Besoldung eines Hofkammerraths ist dreytausend Gulden, eines bohmischen Hofraths sechstausend Gulden, eines wirklichen Reichshofraths eben so viel, eines spanischen Raths zwölftausend Gulden, und eines Kanzelisten von diesem Collegio dreytausend Gulden. Die beständige Gage des Grafen von Sinzendorf war vor zehn Jahren von fünf und vier, zigtausend Gulden.

Bey der Krönung in Prag im Jahre 1723 machte der Kaiser sechs und neunzig neue Kammerherren, und gab an sechszehn Personen die Anwartschaft auf diese Würde. Rand links: Von den vier vornehmsten Ministern. Anitzt erstrecket sich die Zahl der sämmtlichen Kammerherren auf zweyhundertund sechs und zwanzig. Die Staatssachen gehen anitzt durch die Hände von vier Ministern.

Eugenio von Savoye (wie er sich in dieser Zusammensetzung dreyer Sprachen zu unterschreiben pflegt) dirigiret das Kriegeswesen. Rand links: Vom Prinzen Eugen. Sein vollkommener Titel ist: Eugenius Franciscus, Prinz zu Savoyen und Piemont, Markgraf zu Saluzzo etc. Ritter des goldenen Vließes, der Römisch-Kaiserlich- und Katholischen Majestät wirklicher Geheimer und Conferenzrath, Hofkriegsraths-Präsident, Generallieutenant, wie auch Dero und des Heil. Rom. Reichs Feldmarschall und Oberster über ein Regiment Dragoner, auch Generalvicarius aller Seiner Römisch-Kaiserlich- und Königlich-Katholischen Majestät in Italien besitzender Erbkönigreiche und Landen.

Die innerlichen Reichsaffairen werden vornehmlich durch des Heil. Röm. Reichs Vicekanzlern, Grafen von Schönborn, itzigen Bischof zu Bamberg und Würzburg besorget.

Die auswärtigen Staatssachen gehen durch des Grafen von Sinzendorf Hände, und die inländischenOeconomica oder Cameralia stehen unter der Direction des Grafen Gundacker Thomas von Stahremberg. Rand links: Graf von Sinzendorf. Graf Gundacker von Stahremberg. Dieser ist ein Bruder des berühmten Rüdiger Grafen von Stahremberg, der durch die Vertheidigung der Stadt Wien gegen die Türken im Jahre 1683 sich einen großen Namen erworben hat, und hat dieses seines Bruders hinterlassene Wittwegeheirathet, wobey unter die Bedingungen der päbstlichen Dispensation mit eingerücket worden, daß dieser itzige kaiserliche Kammerpräsident keinem Armen ein Almosen versagen darf: Nun steht es zwar in seinem Gefallen einem jeden zu geben, was er will; allein er hat indessen immer vielen Ueberlauf, und wird solche Gelegenheit von manchem unverschämten Bettler gemisbraucht. Rand links: Guido Stahremberg. Von diesen zween Grafen von Stahremberg ist noch der Graf Guido zu unterscheiden, welcher für einen der größten Generale seiner Zeit gehalten wird.

Unter die Ergötzungen, welche sich der kaiserliche Hof machet, ist die Wirthschaft, so in der Carnavalszeit gehalten wird, zu rechnen, ob es gleich wegen des strengen Ceremoniels so lustig dabey nicht zugeht, als an andern Höfen bey solchen Maskeraden geschieht. Rand links: Maskerade und Wirthschaft am kaiserlichen Hofe. Von Damen kömmt außer denenjenigen, die den Kammer- oder Stubenzutritt haben, niemand dazu. Der Kaiser tanzet etliche mal mit der Kaiserinn und den Erzherzoginnen: die Kaiserinn aber mit niemanden als mit dem Kaiser. Bey den deutschen Tänzen sehen beyde nur zu, die Erzherzoginnen aber tanzen mit. In letztverwichenem Fasching, (wie die Carnavalslust hier genennet wird) hatte man fast Noth, die verlangten Paare zu dieser Wirthschaft zusammen zu bringen, und mußte der Kaiser etlichen Kammerherren, Partey dabey zu machen, befehlen. Man zieht gemeiniglich etliche Monate vorher die Zettel, und von solcher Zeit an muß der Cavalier derjenigen Dame, welche ihm das Loos zugesellet, täglich mit einem Bouquet entweder natürlichen oder gekünstelten Bluhmen, desgleichen mit kostbarem[1232] Bande, und andern dergleichen Präsenten aufwarten. Die Maskeradenkleider werden gemeiniglich so kostbar gemacht, daß sie selten diejenige Person oder Profeßion vorstellen, welche bey einer dergleichen Wirthschaft erscheinen sollte. Rand rechts: Große Unkosten derselben. Der Cavalier sorget auch für die Kleidung seiner Dame, und wenn man alles zusammen rechnet, steigen die Unkosten leicht auf dreytausend Gulden, daher nicht zu verwundern ist, wenn man sich um diese Ehre auf Seiten des männlichen Geschlechtes nicht allzu große Bemühung machet. Rand rechts: Schlittenfahrt. Hiezu ist noch nicht einmal die Schlittenfahrt, wenn solche das Wetter zuläßt, gerechnet, als welche kein Cavalier, wenn er gleich seine eigene Equipage und Pferde hat, unter fünfhundert Louisdor bestreitet. Denn außer vielen neuen dabey zu machenden Geschenken, suchet jeder mit der kostbarsten Staatslivrey sich dabey hervorzuthun. Wer mit keinem eigenen Schlitten versehen ist, muß die Miethung desselben mit dem Geläute nur auf einen Tag lang oft mit hundert und mehr Ducaten bezahlen, und ist man froh, wenn sie nur von der sogenannten Mehlgrube oder etlichen alten abgedankten Maitres d'hotel um solchen Preis zu haben sind. Eine andere Solennität bey Hofe ist zu sehen, wenn eine Kammerfräulein der Kaiserinn ausgestattet wird. Rand rechts: Hochzeit einer kaiserlichen Kammerfraulein. Braut und Bräutigam allein sind am Hochzeittage in weißen Satin gekleidet. Alle in Wien anwesende Kammerherren kommen in schwarzer spanischer Tracht zu Pferde nach des Bräutigams Hause, um ihn abzuholen. Die zween ältesten nehmen ihn alsdann in die Mitte, und nimmt die Cavalcade ihren Weg nach Hofe, allwo die Kaiserinn mit der Braut am Fenster steht, und nachmals dem Verlobten seine künftige Ehegattinn gar nachdrücklich recommendiret. Des Abends speiset das neue Ehepaar mit der kaiserlichen Herrschaft, und bleibt über Nacht in der besonders dazu gewidmeten Brautkammer, aus welcher hernach die darinnen befindlichen silbernen Gueridons den Eheleuten gehören.

Dergleichen solenne Beylager werden selten mehr gehalten, und ist deritzige österreichische Principalgesandte auf dem Reichstage, Graf von Stahremberg, der letzte, so der gedachten Ehre genossen hat. Dieses wird hingegen bey den gewöhnlichen Hochzeiten mit Hofdamen in Acht genommen, daß die neuen Eheleute die erste Nacht nicht in der Stadt Wien, es sey denn in geheim und gleichsam incognito, bleiben dürfen.

Am 4 November, als am Namenstage des Kaisers, desgleichen om Geburtstage der Kaiserinn (welcher auf den 28 August fällt), werden Opern, deren jede dem Kaiser bey sechszigtausend Gulden kostet, aufgeführet, welche am Prachte des Theaters, Schönheit der Decoration, Menge und kostbarer Kleidung der agirenden Personen, wie auch an zahlreichem und wohlbesetztem Orchestre nirgends ihres Gleichen finden; die kaiserliche Hofkapelle und Kammermusik, so aus mehr als hundert und zwanzig Personen besteht, kostet dem Kaiser jährlich über zweymal hundert tausend Gulden, und bekömmt mancher Virtuose oder eine Sängerinn vier bis sechstausend Gulden jährlicher Besoldung. Rand rechts: Opern. Rand rechts: Kammermusik. Indessen sagen dennoch die Italiener: zu Wien wäre nur das Hospital der Virtuosen, weil sie sich erst in alten Tagen hier zur Ruhe begeben, und durch eine Art von Nepotismo ihre Anverwandten also anzubringen wissen, daß es einem jungen Virtuosen schwer fällt, hier anzukommen. Wenigstens findet man hier keinen Farinelli, Senesino oder Caristini; und obgleich die Gioseppina eine treffliche Stimme hat, so darf sie sich doch in Ansehung ihrer Manieren und Kunst im Singen mit der Faustina, Cuzzoni, Turcotti und andern in keine Vergleichung setzen.

Zur Sommerszeit hält sich der kaiserliche Hof gemeiniglich in der Favorita, so in der Vorstadt Wieden liegt, auf. Rand rechts: Favorita. Allhier hat derselbe zwar mehrere und bessere Gelegenheit, als in der kaiserlichen Burg, die zur Winterwohnung dienet, allein weder das Gebäude noch der Garten sind prächtig genug für einen so großen Monarchen als der Kaiser ist. Bey heißen[1233] Tagen und trockenem Wetter würde man den Staub, so durch das viele Reiten und Fahren zwischen der Stadt Wien und der Favorita erreget wird, kaum ertragen können, wenn nicht ein mit Wasser beladenes Fuhrwerk hin und her gienge, so vermittelst eines ledernen Schlauches aus einem Wasserfasse und einer daran befestigten Bruse, welche über den ganzen Men gezogen werden kann, dazu dienet, daß die Straße als durch einen gelinden Regen beständig angefeuchtet wird. Derjenige, welcher diese lederne Maschine und Röhre regieret, führet einen gar besondern Namen von – – – Schwanzschläuderer.

Das schönste von allen kaiserlichen Lustschlössern ist Schönbrunn, eine Stunde von Wien gelegen, welches der Kaiser Joseph zu bauen angefangen, aber nicht gänzlich vollendet hat. Rand links: Schönbrunn.

Dieser Pallast hat eine angenehme Lage, dabey aber die Beschwerlichkeit, daß man auf dem Wege nach der Stadt, durch den kleinen Fluß, die Wien genannt, etliche mal fahren oder reiten muß. Weil solcher öfters in gar kurzer Zeit überaus sehr anläuft, so geschieht es nicht selten, daß man z. E. Mittags nach Schönbrunn fährt, und Abends wegen des großen Anlaufes des Wassers unmöglich wieder in die Stadt kommen kann.

Das neue Gebäude, so eine halbe Meile von Wien linker Hand om Wege nach Preßburg liegt, wird zurMenagerie und Verwahrung etlicher ausländischen Thiere gebraucht. Rand links: Das neue Gebäude. Die vielen Thürme geben dem Werke ein gar besonders und ungewöhnliches Ansehen, sollen aber insgesammt den Theil des Lagers, welchen der türkische Kaiser Solymann in der wienerischen Belagerung im Jahre 1530 mit seinen Zelten eingenommen, vorstellen. Rand links: Warum die Türken Respect dafür getragen. Aus dieser Ursache haben auch die Türken, als sie im Jahre 1683 wieder Meister von dieser Gegend wurden, nicht nur solches Gebäudes, da sie sonst allenthalben sengeten und brennten, geschonet und einen Theil ihres Proviants darinnen verwahret, sondern viele unter ihnen giengen so weit, daß sie vor Freuden und mit Thränen die Mauern als ein Andenken ihres Kaisers Solymann des zweyten geküsset und verehret. An diesem Orte hat Rudolph der zweyte, römischer Kaiser, viele Zeit mit chimischer Arbeit zugebracht.

Itztregierende Kaiserl. Majestät haben vor dem wienerischen Burgthore einen neuen Marstall aufführen lassen, welcher wenige seines Gleichen hat. Er ist bey Lebzeiten des vorigen Oberststallmeisters, Grafen von Althan, angefangen worden, und würde dieser Favorit des Kaisers, wenn er länger gelebet hätte, auch in dem Hauptgebäude gewohnet haben. Das einzige, was man an besagtem Werke auszusetzen findet, ist die Enge der Ställe, als worinnen man kaum vor dem Ausschlagen der Pferde sicher ist.

Die kaiserliche Schatzkammer ist in der Burg, und mit kostbaren Pocalen und andern Geschirren, künstlicher Arbeit in Gold, Silber, Elfenbein, Perlenmutter, reichbesetzten Waffen, sonderbaren mathematischen Werken, trefflichen Gemälden, antiquen geschnittenen Steinen, Gefäßen aus Achat, Jaspis, Krystall, Granat, Smaragd und dergleichen Edelg-steinen auch andern unschätzbaren Kleinodien und Heiligthümern angefüllet. Rand links: Schatzkammer. Als eines der vornehmsten Stücke, so in der ganzen Schatzkammer sind, wird die große achatne Schale angesehen, welche bey einem Diameter von drey Spannen, neun Spannen im Umfange hat, und in ihrer Mitte die deutlichen Buchstaben zeiget:


B. XRISTO R. S. XXX.


Welche man erkläret: Beatori orbis oder Beatori generis humani Christo, Regi Sempiterno, Triuno crucifixo. Die drey Kreuze, und absonderlich das letzte, sind etwas undeutlich, und gehöret eine gute Einbildungskraft dazu, um daraus Tri-unum crucifixum zu bringen.[1234]

Es soll diese Schale ein Fideicommissum seyn, so aus der burgundischen Familie und Erbschaft hieher gebracht worden.

Ich habe ehemals schon berichtet, wie die verwittwete Markgräfinn von Baden-Baden das Geheimniß besitze, allerley Farben und Figuren in Achat zu beizen. Es fehlet aber auch nicht an mancherley andern naturellen Vorstellungen, welche der Achat unter so viel tausenderley Veränderungen seiner Flecken hervorbringt. Selbst in dieser Schatzkammer zeiget man viele dergleichen merkwürdige Stücke, unter welchen eines die Stadt Ofen, ein anderes das österreichische, und ein drittes das ungarische Wapen vorstellet. Wie weit aber hiebey die Kunst der Natur etwan hülfreiche Hand geleistet habe, kann man ohne genauere Untersuchung nicht beurtheilen; ich fürchte indessen, die Antitrinitarii werden sich durch die bloße obgemeldete achatene Schale so wenig überzeugen lassen, als das Alterthum von der Gottheit des Apollo und der Musen dadurch vergewissert war, weil man ihre Vorstellung gleichfalls in einem Achat, welchen der König Pyrrhus besaß, gefunden hatte. (PLIN. lib. XXXVII, c. 1. A. it. SOLIN. Cap. V).

Von Inspruck habe ich berichtet, wie in der kaiserlichen Kunst- und Schatzkammer zu Ambras etliche Proben der Verwandlung geringerer Metalle gezeiget werden. In dieser hiesigen Sammlung fehlet es gleichfalls nicht an solchen Stücken, auf welche sich die Vertheidiger der Alchimie zu beruffen pflegen. Insonderheit erscheint darunter eine sehr dicke goldene und dreyhundert Ducaten schwere Medaille, die auf der einen Seite den Apollo mit Sonnenstralen und des Mercurs Friedensstab in der linken Hand haltend vorstellet. Ueber diesem Bilde liest man:


DIVINA METAMORPHOSIS.


und untenher:


EXHIBITA PRAGÆ XV. IAN. Ao. MDCXLVIII. IN PRÆSENTIA

SAC. CÆS. MAIEST. FERDINANDI TERTII.


Auf der andern Seite stehen die Worte:


RARIS HÆC VT HOMINIBVS EST ARS ITA RARO IN LVCEM PRODIT. LAVDETVR DEVS IN ÆTERNVM QVI PARTEM SVÆ INFINITÆ POTENTIÆ NOBIS SVIS ABIECTISSIMIS CREATVRIS COMMVNICAT.


Der Adeptus, so dieses Wunder verrichtet hat, soll Baron Chaës geheißen haben. Eine andere Schale, welche vorher ganz aus schlechtem Metalle bestanden, und mit den Bildnissen aller Kaiser aus dem Habspurgischen Hause schon gezieret war, ehe sie einige Veränderung litte, ist nun von Kronengolde, und soll von einem aus dem Kloster entwichenen Augustinermönche, Wenzel Reinersberg, im Beyseyn des Kaiser Leopolds diese Erhöhung ihrer Materie erhalten haben. Sie ist oval, hat dritthalb Ellen im Umfange und den obersten Theil noch von schlechtem Metalle. So wichtig dieser Beweis für die Goldmacherey zu seyn scheint, so gewiß und bekannt ist es, daß Reinersberg endlich, sonderlich nach seinem Tode, als ein Betrüger erfunden worden, der dem Kaiser zwanzigtausend Gulden, und andern vornehmen Herren noch mehr gekostet hatte. Rand rechts: Betrügereyen der Goldmacher. Die Ränke, womit dergleichen Leute diejenigen, so sich mit ihnen einlassen, zu hintergehen pflegen, sind kaum alle zu erzählen3.[1235]

Etliche practiciren vorher Gold oder Silber in die Kohlen, deren sie sich hernach in dem Schmelztiegel bedienen; andere haben doppelte Boden in ihren Tiegeln, wovon sie in der Arbeit den obersten unvermerkt durchbrechen oder wegnehmen, um auf den untersten, dermit Silber oder Gold bedecket ist, zu kommen; einige brauchen zum Herumrühren des geschmolzenen schlechten Metalls hohle Stäbchen, so innenher mit Goldpulver, welches nach weggeschmolzener Verlötung in den Tiegel fallen kann, gefüllet sind; andere nehmen anstatt des gemeinen Mercurs ein Amalgama auri; mit einigen stecken die Apotheker, von welchen man die Materialien kommen läßt, unter der Decke; andere Goldmacher geben den Materialisten, die nichts um den Handel wissen, präparirtes Goldpulver, welches sie hernach für geringes Geld unter einem fremden Namen wieder abholen lassen, wenn sie eine Probe ihrer geheimen Wissenschaft ablegen sollen; noch andere wissen mit Geschwindigkeit der Hände das Gold in den Tiegel, ehe man sichs versieht, und so gut als ein Taschenspieler mit den Kugeln unter Bechern umgehen kann, zu bringen etc.

Unter den Gemälden wird dasjenige, so den Cupido, wie er seinen Bogen schabet und poliret, vorstellet, als ein Original vom Corregio auf achtzehntausend Ducaten geschätzet. Ehemals besaß die schwedische Königinn Christina ein dergleichen Stück, so nach ihrem Todean den Duca di Bracciano, und endlich an den Herzog-Regenten in Frankreich gekommen ist. Die Italiener haben dieses letztere stets für ein Original vom gedachten berühmten Meister ausgegeben; es hindert aber solches nicht, daß das wienerische nicht ebenfalls ein Original seyn kann.

Unter den raren Gemmis dieser Schatzkammer stellt eine den Tiberius und Augustus vor, und ist sie von Albert Rubenius in einer im Jahre 1665 zu Antwerpen herausgegebenen besondern Dissertation erlautert worden. Rand links: Gemmæ.

In der Schatzkammer sind zwar viele kostbare Schildereyen, indessen aber ist die kaiserliche Kunstkammer und Galerie der Gemälde noch besonders zu sehen. In der Vorkammer befinden sich die Portraite zweyer alten Leute mit der Unterschrift:


Janos Rovin seines Alters 172. und Sara dessen Eheweib 164. Jahre alt. Græci ritus, sind verheyrathet 147. Jahre, beyde gebürtig und wohnhaft zu Stadova in den Caransezeser District Temeswaver Banats. Dessen leibliche Kinder, 2 Söhne und 2. Töchter noch im Leben; der jüngste Sohn ist bey 116. Jahr etc.


Ein kurzes Verzeichniß sowohl der in der kaiserlichen Schatzkammer verwahrten kostbaren Curiositäten als der in dieser Galerie befindlichen Gemälde, ist zu Wien in Druck gekommen, und auch in des D. chelbeckers Nachricht vom kaiserlichen Hofe P. Il, c. 13 zu lesen, daher ich mich dabey nicht aufhalten will. Die ganze Galerie wird in Kupfer gestochen, ich muß aber gestehen, daß die Proben, welche ich davon gesehen, von besserer Arbeit zu seyn verdienten. Unter den vielen und trefflichen Schildereyen distinguiret sich die Pietà vom Andrea del Sardo. Die Margaretha vom Raphaeld Urbino hat sechs und zwanzig tausend Gulden gekostet, und die Darstellung Christi vor dem Richterstuhle Pilati[1236] vom Titiano ist mit sechszig tausend Scudi Romani bezahlt worden. Von dem noch lebenden hamburgischen Maler Denner, sind drey mit sonderbarem Fleiße gearbeitete Stücke vorhanden, für deren jedes er tausend Thaler bekommen hat. Zwey davon fiellen Mannsköpfe und das dritte einen Frauenkopf vor. Der vom Solimene gemalte Raub der Proserpina ist in einen trefflichen Rahmen von Börnstein gefasset. Ihro Kaiserliche Majestät haben den Vorrath ihrer schönen Schildereyen trefflich vermehret, nachdem sie im Jahre 1718 diejenigen, so der Admirante von Castilien gesammlet hatte, für etliche und sechszig tausend Thaler von den Jesuiten zu Lissabon, denen sie der Admirante vermacht hatte, an sich gekaufet haben.

In dem vierten Zimmer der Kunstkammer wird einSpiritus familiaris, der aus einem Besessenen getrieben und in ein Glas gleichsam gebannet worden, bona fide gezeigt. Rand rechts: Spiritus familiaris. Es ist aber solches nichts anders als ein schwarzer Flecken, Moos oder dergleichen, so sich in einem dreyeckigten hellen Krystalle findet und der Gestalt eines kleinen Mannes in etwas gleich kömmt. In der Sammlung natürlicher Merkwürdigkeiten in den Galerien des Zwingers zu Dresden bemerket man etwas vom Meergrase in Krystall eingeschlossen. Von einer Fliege in einem Stücke Krystalles habe ich in meinem Schreiben aus Pisa Erwähnung gethan.

Das Trankgeld, so man bey Besehung der Schatzkammer geben muß, ist auf fünf und zwanzig Gulden festgesetzet, und in der Galerie von Gemälden zahlet man zwölf Gulden. Es können aber sechs bis sieben Personen zusammen in eine Gesellschaft treten, und auf diese Art die Unkosten einander erleichtern.

Für die kaiserliche Bibliothek ist anitzt ein kostbares und großes Gebäude aufgeführet worden, über dessen Portal man liest:


Carolus Austrius D. Leopoldi Aug. F. Aug. Rom. Imp. P. P.

Bello ubique confecto instaurandis fovendisque literis

Avitam Bibliothecam ingenti librorum copia auctam

Amplis exstructis ædibus publico commodo patere jussit

MDCCXXVI.


Der Saal, worein die Bücher zu stehen kommen werden, ist hell, sehr hoch, mit guten Fresco-Gemälden, Bildhauerarbeit und einer schönen Galerie gezieret, dabey auch von solcher Größe, daß er einem Tempel nicht unähnlich sieht. Dieß ist gewiß, daß wenn alles vollkommen zu Staude gebracht seyn wird, keine Bibliothek von ganz Europa in Ansehung des äußerlichen Prachtes und Platzes mit ihr in Vergleichung kommen kann, gleichwie ihr auch kaum eine oder zwo in Ansehung der Menge und Wichtigkeit ihrer Bücher an die Seite gesetzt werden können. Rand rechts: Verglichen mit der vaticanischen Bibliothek. Hierunter verstehe ich die vaticanische und königliche französische Bibliotheken, welche wegen ihrer Codicum Manuscriptorum vielleicht einen Vorzug verdienen, an der Zahl der gedruckten Werke aber, was sonderlich die erstere anbelanget, noch weit zurück bleiben. Rand rechts: Anzahl der Bücher. Der in Wien befindliche Bücherschatz des Kaisers erstrecket sich auf hundert tausend Volumina, außer der zahlreichen Hohendorfischen Bibliothek, welche[1237] im Jahre 1720 für dreyßig tausend Thaler dazu gekaufet worden. Die Wichtigkeit der Manuscripten kann man aus desLAMBECII weitläuftigem und in zehn Folianten bestehendem Werke de Bibliotheca Vindobonensi, desgleichen aus NESSELII fortgesetztem Catalogo ermessen. Ihre Anzahl wird auf zehn tausend geschätzet, und befindet sich unter den griechischenein sehralter CodexDIOSCORIDIS mit großen Buchstaben und Gemälden der Kräuter auf Pergamen. Rand links: Von ihren vornehmsten Manuscripten. Solchen hat des Kaiser Ferdinands des ersten, Gesandter am Türkischen Hofe Augerius Gislenus Busbeck zu Konstantinopel von einem Juden für hundert Ducaten erhandelt und hieher gebracht. Eine griechische Uebersetzung des ersten Buches Mosis, in welcher über acht und vierzig historische Gemälde anzutreffen sind, wird über zwölf hundert Jahre alt zu seyn erachtet. Ptolemäus Geographie verdienet wegen der Schönheit desCodicis gesehen zu werden, und NICEPHORIHistoria Ecclesiastica deswegen, weil solches das einzige griechische Manuscript seyn soll, aus welchem bisher alle Editionen geflossen sind. Unter den lateinischen Werken zeuget der Mangel der Commatum und die großen Buchstaben in des TitiLIVIIHistoria Romana, daß es diesem Codici an Alter nicht fehle; allein weil diejenigen Stücke, so in unsern gewöhnlichen Exemplaren fehlen, auch hier gemisset werden, so ist das Verlangen der Gelehrten dadurch noch nicht gestillet worden. Von einem pergamenen Codice der güldenen Bulle, welchen der Kaiser Wenzel im Jahre 1400 hat abschreiben und mit vielen verguldeten Buchstaben zieren lassen, handelt LAMBECIVSTom. II. Rand links: Gemälde vom Kaiser. Auf der ersten Seite und in dem ersten Buchstaben seines daselbst befindlichen Namens W, ist er selbst gemalt, wie er im Gefängnisse zu Prag gelegen, und seine Hände und Füße in den Stock gesteckt waren. Zur Dankbarkeit hat er auch hiebey die Bademagd Susanna, durch deren Hülfe er aus dem Gesängnisse entkommen, vorstellen lassen. Von des IacobideSTRADA Münzwerke sind acht Bände vorhanden.

Ferner werden hier verwahret sechszehn tausend theils alte theils neue Münzen von allerley Metall. Desgleichen zeiget man einen großen und etliche Pfunde schweren Zahn, der für einen Riesenzahn ausgegeben wird, in der That aber nichts anders als eindens molaris eines Elephanten ist. Die Vorstellung der Quecksilberminen zu Ydria, wie solche von dem Herrn von Stemberg verfertiget worden, verdienet von Liebhabern mechanischer Wissenschaften genau betrachtet zu werden. Zu Ende des großen Saales werden in einem besondern Zimmer alte römische Monumente und Inscriptionen gesammlet, und ist damit schon ein zahlreicher Anfang gemachet.

Die Unterhaltung dieser Bibliothek mit den dazu gehörigen Bedienten kostet jährlich zwölf tausend Gulden. Rand links: Jährliche Kosten. So lange Nesselius lebte, wurde der Zutritt zu diesem herrlichen Bücherschatze gar schwer gemachet, und hat daher jemand Gelegenheit genommen, folgende gar harte Grabschrift auf ihn zu verfertigen:


Hoc Lapide premitur

Ne lectum premat

DANIEL NESSELIVS

Ultza-Saxo

Bibliothecæ Vindobonensis Præfectus

Qui

A vero Dei cultu recessit,

Ut succederet Lambeecio,

Cui cessit

Humanitate, Doctrina, Industria, Sobrietate.[1238]

Ne igitur mireris, Viator,

In Viri morte

Jactúram fecisse multos

Oenopoias magnam,

Bibliopolas parvam,

Orbem literatum nullam;

Nunc

Abi, Viator, ingredere

ἰατρεῖον Ψυχῆς

Patet Bibliotheca Vindobonensis

Nam

Nesselius latet.


Anitzt steht die Bibliothek täglich offen, und hat der kaiserliche erste Leibmedicus und Rath Pius Nicolas von Garelli, ein Mann von ungemeinen Wissenschaften und Verstande, die Oberaufsicht darüber. Rand rechts: Itzige Aufsicht über die Bibliothek. Seine vielen Verrichtungen leiden zwar nicht, daß er sich in der Bibliothek viel aufhalte, es begegnen aber an seiner statt die beyden Custodes Bibliothecæ, Nicolas Forlosis und Gottfried Philipp von Spannagel, den Fremden mit aller Höflichkeit.

Bey Gelegenheit der kaiserlichen Bibliothek, nehme ich mir die Freyheit, meinem Herrn einige historische anecdota, die mir kürzlich unter die Hände gekommen, mitzutheilen. Es ist bekannt, daß ein italienischer Comte, Galeazzo Gualdo nicht nur das Leben des Kaiser Ferdinands des dritten, im Jahre 1672, in Folio, in italienischer Sprache herausgegeben, sondern auch einen Anfang mit dem Leben des Kaiser Leopolds gemachet hat. Der erste Theil dieses letzten Werkes kam zu Wien im Jahre 1670 in Folio heraus, und geht vom Jahre 1656 bis auf das Jahr 1670. Es brauchet wenig Mühe, um zu sehen, daß man diesem Autori viele geheime Nachrichten zu seiner Arbeit an die Hand gegeben, ich weis aber nicht, ob er sich in etlichen Sachen geirret, oder ob er bey der Wahrheit geblieben und nur mehrere Dinge einfließen lassen, als man damals gern bekannt gemacht haben wollte. Dieses ist gewiß, daß man währenden Druckes viele Blätter, welche schon fertig waren, zurück gezogen, theils Stellen heraus genommen, theils geändert, und die Bogen neu abdrucken lassen. Etliche dieser Aenderungen sind gemacht worden, nachdem eine Anzahl von Exemplaren bereits verkaufet war, und daher kommen die variantes lectiones auch in denen Abdrücken, welche in die Hände der Buchhändler gerathen sind. Zum Beweise dessen, übersende ich diejenigen Stellen, welche nachmals geändert oder weggelassen worden, in dem ersten Abdrucke aber, oder in dem Manuscript des Gualdo, wie folget, lauten:


Pag. 78. lin. 16.


Impiegò egli la sua giovetù nell'armi sono il GENERALE HAZFFELDT suo Parente, e doppo haver veduta la Francia etc.


Pag. 82. lin. 22.


Propensione alla Casa di Baviera, forse più tosto per renderla considerabile, che per speranza della riuscita, & usciva tal volta à parlar della Casa d'Austria etc.


Pag. 86. lin. 7.


Si era transferito à sedan; & il Landgravio d'Hassia Homburg in nome del medesimo Rè non pretermetteva diligenza per alienar gl' animi de gl' Elettori dal Rè Leopoldo. Gli Spagnoli non si mossero cosi presto, per preoccupar gl' animi de Principi, [1239] poiche essendosi distinato il Conte di Pennaranda dalla Corte Cattolica à tal funtione, richiedeva tempo lungo il suo viaggio da Spagna in Allemagna.

Premeva in tanto efficacemente il Nuntio Apostolico etc.


Pag. 86. lin. ult.


Ferdinando Terzo, e conforme à punto n'horintracciato dal medesimo antescritte Nuntio san Felice; e d'altri ancora, ch'hebbero le mani in tali negotii. E dà sapersi dunque, ch'alcuni degli Elettori etc.


Pag. 97. lin. 2.


Imperiale, e gli Ampasciatori Francesi, spalleggiando gli Elettorali, amplificavono la buona dispositione del loro Rè à reconciliarsi con la Spagna, laquale quando havesse voluto condescendere ai trattato, haverebbe conosciuto non haver la Franciase non pretensionihuoneessi (Ambasciatori dicenano) honeste, e ragionenoli, è l'Esperienza havverebbe dimonstrato esser pocro ben informati quelli che supponevano il contrario.

Per spuntare questo loro intento, cosi gli antedetti Elettori, come i Francesi, stimarono d' adoperar tutto il loro studio, per impegnar il Papa ad entrare nel medesimo sentimento, considerando, che in quel caso gli Spagnoli & Austriaci non haverebbero potuto sfugire d'abbracciar la propositione di pace prima de maneggi dell Elettione, senza il biasimo universale et lo sdegno del Pontefice, onde veniva il Nuntio frequentemente assalito, hora dall'Elettore di Magonza, hora dal Ampasciator di Colonia; quei di Francia cercavano l'occasione d'abboccarsi seco, e quando per l'Abbate Buti, e quancour gli face vano vive rimostranze, della sincera propensione del Rè Christianissimo alla pace, e che solo mancava la spinta di sua sanitá per facilitarla.


Pag. 100. lin. 14. und in etlichen Exemplaren pag. 99. lin. 24.


Dimonstranza che farà registrata à suo luogo. Il Marchese della Fuente Ambasciator di Spagna spedi in tanto a' Principi Elettori del Rheno, Agostino di Mayern Consigliere della Camera, et hora Barone di Mayernberg ben instrutto de motivi e mezzi più proprii per disporli ad'eleggere Imperatore il Rè Leopoldo e transtornarli dal pensiero, ch' havessero d'esaltare qual si voglia altro. Portossi questo à Bonna ordinaria Residenza dell Elettore di Colonia, dove negotio col Conte Francesco Egone di Fürstemberg Primo Ministro dil quel Principe, e con offerte di ricche ricompense e vantaggi alla sua persona & alla sua Casa, lo dispose à favorir la Causa del Rè d'Ungheria se ben poi in effetto procedette in tal pratica con maggior affetto verso le sodisfattioni de Francesi che degli Austriaci. Di la poscia condottosi à Magonza tanto s'adoperò, che ridusse pieghevole l'Elettore à favore del Rè suo Padrone, ma non sortirono queste speranze per all'hora il desiderato effetto, poiche insistevano gli Elettori di voler prima, come s'è detto, vel per intavolata la pace srà le due Corone, il che portando il tempo avanti, sempre più si riscaldavano i Francesi e loro Adherenti nelie prattiche à favore di Baviera, il quale sù le prime vera ò finta che fusse, dimostrò al Conte di Furstemberg buona dispositione alla Corona Imperiale, quando però non gli fussero mancati i mezzi per conseguirla, e quietemente possederla, il che ben conoscendosi dall'Elettore impratticabile, si dichiarava, che non vi trovata il suo conto; tutta via per non abusar l'offerte, che gli erano fatte, ò per diverse re, che i Francesi non pensassero ad'altro Principe, s'allargò tanto, che diede loro motivo di sperarne la riuscita. Fürstemberg lo prego d' haver intiera confidenza in quello di Colonia suo Cugino, qual non meno di lui era interessato ne'vantaggi della Casa Palatina di Baviera.[1240]

Diceva però l'Elettore di non haver stati sofficienti per sostener tanto peso, e per mantenersi da Imperatore, e poiche in tal caso doveva caricarsi di spese cosi grandi ch' ecce devano la sua possibilità; onde quand' anche ciò potesse succedere bisognava almeno haver a sua dispositione una Città Imperiale per la sua solita Residenza, e che le Città d'Augusta, d'Ulm, Argentina, Norimberg e Francfort s' obligassero in propria specialità à pagare le spese della Corte, e le soldatesque necessarie per difesa de gli altri suoi stati. Fürstemberg gli diede intentione, che si sarebbe il possibile, per fargli havere quanto defiderava, s'accorse però, che tali dimandi impratticabili erano tutti arteficii insinuati dal Conte Massuniliano Curtio Primo Ministro all'Elettore, col quale molti hanno creduto, che passassero di concerto, benche paresse nel conspetto del mondo, che Curtio cercasse di trancare all'Elettore le speranze, il credito, & gli amici. Era incolpato, che non potendo egli opporsi direttamente alla generosa intentione del suo Padrone, gli andasse però soggerendo pretensioni impossibili da effettuarsi, e lo portasse à mal trattare quanti potevano contribuire alla sua essaltatione, come segui nella persona d'un gentilhuomo inviato dall'Elettore di Brandenburg. Questi passato à Monaco dopo la morte dell'Imperatore. per esplorare à nome de suo Padrone l' intentione dell'Eletore, fù per opera del Curtio fatto licentiare, senza ne meno essergli data audienza, col pretesto, ch'havendo Brandenburg scritto all'Elettore Palatino col titolo di Vicario dell'Imperio, non poteva perciò S. A. ricever lettere ne inviati dal quel Principe, quantunque nella lettera stessa si contenessero tutti gli attributi, che poteva pretendere, e che una simil' Ambasciata non meritasse d'esser regetta.

Questo Conte Curtio, benche in vita de defonto Elettore fusse poco affettionato alla Casa d'Austria, all' hora però si mostrava dipendente di quella. L' Elettrice Madre pur Austriaca, se bene in apparenza pareva, che poco s'intendesse coll detto Curtio, e che bramasse ogni maggior vantaggio al filio s' accordava non dimeno con lui nell'altra versargli tutte le strade, che lo potessero condurre all'Imperio.

Cognoscevano prudentememe, che secondo l'Azioma proverbiale gli stati si devono conservare con quei mezzi stessi, con quali si sono consegiuiti, che percio se l'Elettore Duca di Baviera, con essersi continuamente tenuto e conservato con ammirata costanza nel partito Austriaco, haveva conseguito l'Elettorato e Palatinato superiore, doveva per non mettersi à pericolo di perderlo continuare nello stesso proposito e partito.

Lò stesso, ch' avenne all'Inviato de Brandemburg successe pure à tutti gli altri, che per talaffare furono spediti à Monaco, perche ò non parlarano mai all' Elettore, ò riceverono tanti insulti dal primo Ministro, che convennero partire malissimo sodisfatti, come pur successe as Landgravio d'Hassia Homburg, al Signor di Gravella, al Baron di Pennenburg, e finalmente ancora al Conte di Lucerna, spedito dal Duca di Savoia Plenipotentiario al sudetto Convento Elettorale in Francfort. Passò questo Cavaliere per Monaco, e come Ministro del Cognato dell Elettore, e d'una Corte da cui haveva esse Curtio ricevute tante cortesie, all'hora che fù à levar l'Elettrice sposa à Torino; così non incontrò di vedersi impedita l'audienza, bensi fece il Curtio ogni Sforzo, acciò quanto prima partisse. Il detto Conte parlò all'Elettore, & in aparenza lo trovò disposto ad accettare la Corona Imperiale, quando si potesse dar modo ficuro di ricevere gli aiuti necessarii, per mantenersi in quella dignità. Si lasciò intendere di non voler fidarsi di parole e promesse de Principi, che tanto durono quanto richiede il loro bisogno. Disse, che per il proprio sostentameato intendeva, che i Mercanti di Augusta, Ulm, Norimberg, Argentina,[1241] Francfort, & altri d' Alemagual s' obligassero in propria specialità di contar prontamente i, denaro, che fusse promesso per l'occurrenze, il che non essendo possibile farsi, ben si poteva argomentar, che non concurreva l'Elettore col cuore à quello, ch'indicava la lingua.

Nel mentre in tal maniera giravano le cose, e pendeva il sudetto negociato, non fu mai permesso ad alcuno di poter parlare all Elettrice Moglie, acciò per via di lei Principessa di spirito elevatissimo, e d'eccellente intendimento restasse informato l'Elettore di quanto diceva il mondo, e si trattava in Francfort, havendo il Curtio fatti regettare sino gli stessi Piemontesi, che à quel tempo à punto passarano per Monaco.

Haveva già l'antedetto Conte di Fürstemberg informato il Cardinal Mazarino della dispositione ritrovata in Baviera & de gli artesicii del Conte Curtio, per impedire i disegni che vi fussero sopra la Corona Imperiale, aggiongendo, che l'Elettrice gli haverebbe volontieri parlato, ma non esser stato possibile, per la strordinaria stratezza con che ella si teneva in quella Corte. Mazarino superandolo quando l'Elettrice potesse sollecitare il Marito à proccacciarsi l'Imperio, s'applicò al modo, con cui potesse eccitarla à tal maneggio, senza che il Curtio n'havesse notitia, perche quando poi l' Elettore si fusse potuto intendere con la Francia, e che vera e non finta fusse la di lui intentione, si lusingava di poter far creder ad ogn' uno, ch' egli lo haverebbe portato al Trono Cesareo, e conseguito il suo occulto disegno.

Tutta la difficoltà consisteva nel fargli parlare senza saputa del Primo Ministro, il che haveva quasi dell'impossibile, avenga che in Monaco a pena si lasciavano entrare i forestieri, e senza ben giusta e legitima causa non potevano fermar più di tre giorni; nel Palazzo della Residenza poi nessuno era ammesso senza un' ordine sottoscritto dal medesimo Curtio: e ben che sia usanza solita, era però in quel tempo con non ordinario rigore pratticata.


Si trovava all hora etc. pag. 106. lin. 16.


Pag. 106. lin. 30. pag. m. 104. l. 10. s.


Transferirsi in Baviera. Non scrisse il Rè all'Elettore, si per non dargli il Titolo di vicario, & in tal modo tenerlo sempre in apprensione, che sua Maestà volesse intitolarne in Palatino, come perche essendosi questo disposto favorevole alla Francia, non pareva conveniente il dargli occasione alcuna di disgusto.


Pag. 112. l. 13. p. m. 104. l. 17.


Haveva il Curtio già insinuato all' Elettore suo Padrone di scriver unitamente con quello di Sassonia all'Elettore di Magonza, acciò si facesse uscir da Francfort tutti li Ministri de Principi stranieri, fin a tanto che seguisse l'Elettione, in conformità delle Constitutioni delle Imperio, che non ammettono che alcuno de Ministri de Principi stranieri possino fermarsi la dove si tiene il Convento Elettorale per l'Elettione dell' Imperatore.

Queste instanze furono distese con parole così piccanti dal medesimo Curtio, che Magonza ne restò grandemente alterato, e sene chiamarono offesi tutti gli Ambasciatori e Ministri de Principi, e sene sarebbe seguito anche qualche risentimento à pregiudicio di Baviera, col ricognoscer il Palatino per Vicario, e per tale riceverlo a Francfort, se non era che giudicarono non esser per aventura l' Elettore conscio di quel fatto, e che si bene nelle letre scritte à Magonza vi era la sottoscrittione di sua mano, gli havesse il Curtio fatto sottoscrivere una cosa per un altra, come sogliono far i Ministri, quando la bontà de Principi li lasciva pigliare troppo autorità nel governo.[1242]

Gionto il Melani à Francfort, subito gli Ambasciatori lo instruirono dell'affare, e lo spedirono à Monaco, facendo, che nello stes so tempo comparisse in quella Cità il Conte Francesco Egone di Fürstemberg, sotto altro pretesto inviato dall'Elettore di Colonia.

Questi, el Melani, senza far sembianza di conoscersi edi saper l'uno dell' altro s'in tendevano poi insieme per viglietti vedendosi an che tal volta ne luoghi concertati come à caso dove ponderavano e scruttinavono le parole dell'Elettore per indagar se il pensier suo all'Imperio fusse veramente in lui naturale, ò pure colpo artificioso del Curtio per trattennere la Francia e gli Elettori à questa affettionati, che non pensassero all'Elettione d'altro soggetto.

Havutosi dal Curtio notitia, che Fürstemberg era partito per Baviera, fece creder all Elettore, che veniva per negociar l'aggiustamento coll'Elettore Palatino, aggiongendo, che à questo haveressero i Francesi promesso, per quadagnarlo al lor partito, grossi vantaggi, indiscapito di S. A. qual se ricusava d'accettar la offerta, teneva ordine di protestargil à nome di Colonia, che la Francia sarebbe si appertamente dichiarata al favore d'esso Palatino, & esso Elettore di Colonia similmente sarebbe il primo ad'abbandonarlo.

L'Elettore credendo al suo primo Ministro, voleva che subito arrivato Fürstemberg, se gli dovesse far intendere, che ben sapeva con quali arti operava il Curtio, prego il Marito à non far così in un subito tal passo essendo sempre in tempo, ogni qual volta portasse propositioni di poco suo gusto di licentiarlo con modi proprii & adequati.


Pag. 107. lin. 7.


Ammalato per haver miglior scusa di'trattenersii, escrissé poi un viglietto all'Elettrice il di 2. di Ottobre 1657. inviandola à S. A. per il Padre Montanano della Compagnia di Giesù. Diceva, che dopo divers anni etc


Pag. 107. lin. 18. p. m. 106. med.


All'Elettore, egli mandò due viglietti nello stesso giorno di 2. Ottobre per il suo Confessore. si concerto d'ascoltarlo etc.


Pag. 107. lin. 22.


Di voler discorrer seco delle mode di Francia. Restò il Melsni etc.


Pag. 108. lin. 17. p. m. 107. lin. 12.


Data da lei all'Elettore, qual volle vedere la stessa, sera il Melani; le trattenne sino à mezza notte. Gli disse, che non ricusarebbe la Corona Imperiale, purche, per conseguirla non vi mancasse, che il suo suffragio; mostrò però sempre fisso nel suo animo il desiderio, che s'obligassero le sopra dette Città Imperiali. Gli richiese in scritto le propositioni, ch' intendeva fargli à nome del Rè e si esibi di darle la riposta nella medesima forma. Uno de dubii principali, che dimostrava d'haver nell'aaimo suo l'Elettore era il non potersi ritenere l'Elettorato, essendo Imperatore, & egli diceva di non voler lo assolutamente perdere. Dall' altro canto, non havendo il fratre stati proprii, non sapeva, come fargli lo conseguire senza inferir pregiudicio alla perpetua sua successione.

Questo fù uno de maggiori ostacoli, che sembrava combattesse la mente dell'Elettore, ilquale ordinò allo stesso Melani, di ritornar la matina segueate all' audienza confarne instanza al medesimo Conte Curtio acciò non penetrasse, che n'avesse havute delle secrete. Concertarono d'intendersi insieme e prevalersi in ciò del Padre Vervaux suo Confessore, come seguì nello spatio di quaranta sette giorni ch' il detto Melani si trattenne à Monaco, nel quel tempo, oltre i Viglietti hebbe più conference con le loro Altezze[1243]

Elettorali senza che alcuno n'havesse sentore. Diede poi il Melani alli 6. di Ottobre le sue propositioni in scritto all' Elettore, il contenuto delle quali fù de sequente tenore: che vedendo chiaramente etc.


Pag. 108. lin. 31. p. m. 31. lin. 9.


Que nella certezza del fatto, quando altro non vi mancasse. Per la conservatione dell'Elettorato in sua casa non sarebbe difficoltà, perche vi erano de gli Esempii, e quando non vi fussero, come' Imperatore assistito da gli Elettori, che lo havevano eletto lo poterebbe ordinare lui stesso di plenaria volontà, che però poteva S. A. acquietar l'animo sopra di ciò, poiche condoliosi à fine il punto principale, facilmente sarebbesi terminato l'accessorio. Per le molestie, che potesse ricevere dalla Casa d'Austria, esservi poco da dubitare, mentre haverebbe l'appoggio di tutto l'Imperio de gli Elettori etc.


Pag. 109. p. m. 108. lin. 36


Chi amate mesate Romane, maggiove di quello era; si cercarebbe di vantaggiar più che fosse possibile il di lui dominio, e'l mantenimento proprio, e nella medesima Dieta si poterebbe trattar del modo, per conseguire le desiderate Città Imperiali. In quanto alle spese straordinarie etc.


Pag. 110. lin. 2. p. m. 109. lin. 20.


Di trattar per sua Altezza. Haveva gran fattica l'Elettore à risolversi di dar un'assoluto consenso à questa propositione percio rispose l'Elettrice con viglietto di 9 dello stesso mese, il cui contento portava, che l'Elettore era rimasto sodisfatto della sua persona, che se fussero vere tutte le cose rappresentate gli meritavano riflessione, che scorgeva effetivamente non mancar nel marito la brama dei vantaggi della sua Casa; ma il non saper' con quali mezzi poter eglì sostener una dignità si grande, quando gli toccasse lo rendeva molto perplesso, poiche quand'anche il Rè volesse dargli un millione de Scudi all'anno, ciò sarebbe un assoggetirsi & rendersi pensionario della Francia, onde non poteva ricever da sua Maiestà se non l'ainso dell' armi; che lo volevaveder di nuovo à parte, e che la matina sequente haverebbe audienza d'ambidue prima che si radunasse il corteggio.

Dubitava l'Elettore d'impegnarsi troppo avanti tempo, e tanto più, che pareva doversi trattar prima della pace frà le due Corone, che dell'Elettione dell' Imperatore, il che seguendo, glì affari haverebbe mutata faccia, e facendosi la pace cessava il motivo alla Francia di più sollecitar lui à tal pretensione, e di opporsi all'Elettione del Rè d'Ungheria; non voleva per tanto ne meno dar parola al Rè di condursi à Francfort, quando vi fusse chiamato. E perche prima di dar la risposta al Melani gli la fece communicare, per intendere se in tal modo restarebbe appagato, questi di nuovo formò una scrittura ripiena di raggioni e di promesse, per indurlo à prometter al meno d'andar à Francsort, scorgendo esser questo il vero modo di ridurlo alia risolutione, mentre colà non haverebbe potuto il Conte Curtio impedire, che non gli fusse parlato. Finalmente poi risolse l'Elettore etc.


Pag. 111. lin. 30. p. m. 111. lin. 15.


Rendeva molte gratie, e protestava oblighi immortali, e si come poteva succedere cambiamento delle cose avanti l'Elettione, supplicava S. M. di comemarsi, che non s'aapplicasse egli all' hora d'avantaggio, per riservar à farlo con più profitto e sicurezze à suo[1244]

Dava perciò parola à sua Maësta in nome del Marito, che occorrendo sarebbe egli portato à Francfort, per ivi risolvere quanto risultar potesse à suo maggior decoro e beneficio.

Consimili furono le risposte che diede in voce al Conte Francesco etc.


Pag. 112. lin. 33. p. m. 111. fin.


Accettare la Corona Imperiale, e che già haveva per via del Conte Ferdinando Curtio fratello del suo primo Ministro assicurato il Rè d'Ungheria del suo voto, onde non essendovi apparenza etc.


Pag. 113. lin. 11. p. m. 112.


Le ragioni, che dissuadevano l'Elettore di Baviera dal concorrere all'Imperio erano diverse, mà le più potenti consistevano in tre punti principali.

Il primo in mancanza de forze per se stesso bastanti à sostener il peso di quella dignità, e'l non potersi fidar & assicurare delle promesse, che gli erano fatte, reso canto dallo sperimeato, che quanto facile sia il promettere con parole, tanto il non observare con gli effetti, non mancando pretesti per colorire l'impossibilità ò il pentimento. Oltre che era un assuggettirsi à chi dava l'aiuto, & alla dipendenza di cui poteva dar ò ritogliere i soccorsi de quali conveniva prevalersi nella soprastanti necessità.

Secondo, perche'essendo la Baviera paese aperto con poche fortezze, e nel seno degli Stati Austriaci, poteva esser facilmente assalita per il Firolo, per la Boëmia e per l'Austria, di modo che in occasione d'una guerra, che giudicavasi irreparabile col Rè d'Ungheria, quand'anche non si fusse perduta la Baviera, sarebbe divenuta il teatro delle miserie, meatre sarebbesi trovata esposta alli campeggiamenti cosi de gli Aggressori, come delli Difensori con pericolo della stessa persona Imperiale, che non haveva in caso di bisogno luogo sicuro da ricovrarsi: poiche toltone Ingolstatt, che poteva pur esser agevolmente assediäta, perduta che si fusse la Campagna, non si trovavano in quel Dominio piazze habili à sostenere gli sforzi di nemico prepotente.

Terzo, il dubbio di perdere l'Elettorato, e non conseguire gl' effetti di ciò, che venendo offerto per il bisogno, poteva si sospettare non se gli osservasse, sparita che fusse necessità. Le inrisolutione d'Elettore etc.


Pag. 113. lin. 23.


Si trovava in Francfort il Dottor Axel, uno delli Deputati di Baviera. Era egli creatura del Curtio, qual di lui si serviva per interrompere & attraversare tutte le linee, che senza sua saputa si tiravano al centro di quel congresso. Supponendo però esso Curtio, che Fürstemberg potesse haver havuto qualche favore vole risposta dall'Elettore, senza sua participatione, prese partito di farle scriver come à caso dal sa detto Axel una lettera artificiosa continente, che il sudetto Conte di Fürstemberg al suo ritorno à Francfort haveva publicato essersi S. A. apertamente dichiarata seco di accettar l'Imperio, e che impatientava di trovarsi à Francfort, per esser eletto Imperatore, e ciò scrisse benche non fusse vero.

Il Duca presto fede all'aviso del suo Ministro e fremendo di sdegno, che il Fürstemberg havesse detto quelle parole, che quand'anche fusse vero, e che gli le havesse confidate doveva tenerle secrete, scrisse risentitamente al Fürstemberg, rittrattando la parola datagli di concorrere al trattarsi prima della pace, che della Elettione, e che la Deputatione continuarebbe in Francfort. Di ciò l'Elettor di Magonza e Fürstemberg rimasero taato punti, che subito protestarono alli Francesi di non voler più assolutamente[1245] pensar al Duca di Baviera, Principe, dicevano, de non poter farvi alcun fundamento vedendosi alla scoperta, che più prevaleva presso di lui il Conte Curtio con le sue cabale, che ogn' altro con buoni officii; mà i Francesi scorgendo non esservi altro Principe, che potesse levar la Corona Imperiale alla Casa d' Austria, quanto Baviera, continuarono quella negotiazione bastandole tanto che l'Elettore si tenessa nell' impegno ò nella paroladata di transferirsi à Francfort. Ma come Magonza non voleva più soggiacere alia debolezza, diceva egli, di Baviera, si diede à negotiare con tmta gelosia de Francesi colli Ministri etc.


Pag. 125. in margine (I Francesi pigliano i trattati coll' Elettore di Bariera per farlo Imperatore.)


Non restando dunque à Francesi altra Speranza, che nell' Elettione di questo, per intorbidare quella del Rè d'Ungheria subito che il sopra detto Melani fù di ritorno à Francfort le fecero scriver una lettera al medesimo Bavaro ripiena di doglianze, in riguardo dello scritto si da S. A. al Conte di Fürstemberg. Rispose l'Elettore per via de Padre Vervaux suo Confessore, che non si doveva abbadare alle attioni del suo Ministro, poiche à suo tempo nhaverebbe fatto il dovuto risentimento, e confermava la parola data di trovarsi à suo tempo à Francfort.

Quei di Magonza e di Treveri trattavano giorno e notte con li Ministri Austriaci, dubitando d'esser sforzati à dar il loro voto à Baviera. Rand links: (Speditione del Maresciallo di Grammont. à Monaco.) Il Cardinal Mazarino avisato di tale incertezze & ambiguità risolse che il Maresciallo di Grammont passasse à Monaco con non altra qualità pero, che di semplice Cavalliere, e col pretesto d'andar à riverir quel Principe, mentre all' hora in Francfort si stava in otio. Vi fu fatto ritornar il Melani qual vi gionse molto opportuno, poiche il Conte Curtio haveva di già disposto l'Elettore à regettare il Maresciallo, mentre non gli portava lettere del Rè di Francia, facendogli credere, che veniva per obligarlo ad' sggiustarsi coll' Elettor Palatino à cui voleva che fusse restituta la Città di Vaiden nel Palatinato superiore, altrimente era per dichiarargli la guerra. Servi però il Melani per far comprender all'Elettore, ch'erano questi tutti arteficii del suo primo Ministro, e che non poteva gli esser negata l'audienza, benche non portasse lettere del Rè, avenga che non veniva egli all' hora coll carattere d' Ambasciatore di S. Mtà, mà visi transferiva come Maresciallo di Francia, per ringratiar S. A. de favori ricevuti dal defonto Elettore suo Padre nel tempo, che si trovò prigioniere di guerrà in Baviera.


Pag. 126. p. m. 125.


Fu dunque ricevuto il Maresciallo à Monaco la seconda festa di Natale 1657. Il Curtio finse d' esser ammalato per non andar ad' incontrarlo. La prima audienza non fù altro, che complimenti. Visitò aache l'Elettrice Vedova, e la Regnante ancora, e perche dopola prima Conferenza di negotio, ch' hebbe, S. A. volle, che di nuovo parlasse coli'Elettrice Moglie, il Curtio vi s'oppose apertamente; all hora la Principessa dichiaraudo indiscretezza quella del Curtio, si risolse ad ogni modo di parlargli, non solo una ma più volte, benche non havesse negotii, ma solamente per far dispetto al Curtio.

Haveva già Grammont ottenuta dall' Elettore patola, che richiamarebbe da Francfort il Dottor Axel, e lo mortificarebbe per la lettera scritta contro il Fürstemberg, e ciò sarebbe bastato à sodisfattione di questo, essendovi aache S. A. di nuovo impegnata d'andar à Francfort personalmente. Non restava che rattennere Magonza ne' suoi doveri, da quali dicevano i Francesi, ches'era apartato, adducendo, che Baviera gli haveva corri[1246] sposto con ingratitudine, e che ben scorgeva non voler esser egli Imperatore, e burlarsi di chi lo desiderava tale; mentre non faceva se non quello, che gli veniva suggerito dal Conte Curtio tutto partiale de gli Austriaci, continuando à servirsi di lui dopo haver scoperte tante doppiezzeemali passi, che gli haveva fatti fare. Stimò non di meno il Maresciallo di poterlo aquietare, mentre Baviera gli scrivesse una lettera in giustificatione dell' altra scritta al predetto Conte di Fürstemberg, confermando tutte le cose dette in voce al medesimo Conte obligandosi di commandar à suoi Ministri in Francfort di non far più alcun passo senza l'approvatione di Magonza.


Pag. 127. p. m. 126.


Abbraccio l'Elettore questo spediente e prego il Maresciallo à formar la detta lettera, ch'egli haverebbe sottoscritta. Quegli per civiltà ricusò di farla, onde si concertò, la facesse l'Elettore col mostrar la poi à Grammont, per aggiongervi ò sminuirvi ciò che fusse stimato più à proposito. Tenne d' indi' il Maresciallo più conferenze col Curtio, e questi sul principio biasimo il sopra scritto Dottor Axel d'haver publicata la lettera, che doveva render à Fürstemberg. Protestò d'esser buon servitore del suo Padrone, e che il mondo s'ingannava nel credere, ch' egli non desiderasse più d'ogn'altro di veder il Diadema Imperiale sul capo del suo Principe, e fe vi s'era sin all'hora dimostrato contrario, era seguito, per muover gl' Elettori à dar gli la con qualche vantaggio per poterla conservare. Gradi molto al Maresciallo questa dichiaratione, estimo d'haverlo guadagnato; ma non s'auvidde, che il Curtio parlava in tal forma, per non esser escluso dalla confidenza, e per giocar meglio, scoperta ch'havesse la mina, di contramina. In effetto ben che il Curtio concorresse alla lettera che l'Elettore doveva scrivere à quello dr Magonza, ciò non fù però se non ad'oggetto di stravogliere i negotiati, come à punto dall'esito si comprese; imperoche havendo egli portata la minuta di essa lettera al Francese perche levasse ò aggiungesse quello gli pareva, dopo esservi appuntata la forma da tenersi; Curtio preso per la mano Grammont gli disse, che per esser troppo suo amico, non voleva inganner, e però gli faceva sapere che sicome non era mai stato d'opinione che l'Elettore accettasse l' Imperio, per non mettersi à troppo gran dispendii & azardi, così sarebbe sempre, dello stesso sentimento. Esser l'El ettore suo Padrone gran Principe senza esser Imperatore, e che quand'an che si trovasse senza stati non lo haverebbe consigliato d'arrischiare la sola persona per fregiarsi la fronte del Diadema Imperiale.


Pag. 128. p. m. 126. s.


Restò estremamente sorpreso e confuso il Maresciallo nel sentir il Conte à parlar in altra maniera di quello aspettava, e con qualche freddezza gli rispose, che non s'era altrimente portato à Monaco per sforzar la volontà dell'Elettore, ma ben si per riconoscer effettivamente qual esse ne fusse, che sin 'll hora s'era in quella Corte parlato in un modo, e poi operato in un' altro. Non haver mai corrisposto gli effetti alle parole date in voce & in scritto, e perciò starsene egli in dubio, se ciò derivasse dalla debolezza di Spirito del Principe, ò dalla malitia de suoi Ministri. Essersi egli trasferito à Monaco per far questa scoperta, per poter poi pigliar più aggiustate misure al congresso. Che ringratiava Dio d'esser gionto al fine del suo disegno, mentre haveva inspirato esso Conte à parlargli con quella schiedezza. Ricever egli il suo discorso per un' esclusione dell'Elettore, à cui poteva restituire la lettera diretta à quello di Magonza, acciò se ne servisse in maggior occorrenza, e nel medesimo tempo gli fece instanza di potersi subito licentiar[1247]

dall' Elettore. Restò sospeso il Curtio dal parlar risoluto del Marasciallo, onde procurò à tutto potere d'aquietarlo, dicendo, che tra dodeci Consiglieri di Stato di S. A. egli non faceva la figura che d'un solo, e che quand'anche tutti fussero stati del medesimo parere, l' Elettore era Padrone di risolvere à modo suo. Non doversi per tanto prender il suo discorso per esclusione dell'Elettore, mentre lo faceva di suo capriccio senz' ordine alcuno.

Replico Grammont esser palese à tutti quanto il Duca considasse in lui, & esser bas tanti l' attioni passate, per venir in cognitione se si dovesse prestar più fede à lui, overo all'Elettore, indi senza aspettar altra replica s'avanzo alle scale, le dopo haver accompagnato il Conte alla Carozza gli voltò le spalle.


Pag. 129.


Fù in continente avertita l'Elettrice di questo sconcerto, come pure li due Padri Confessori, che molto se ne maravigliarono e corsero ad' ammare il Maresciallo, acciò non pigliasse il parlare del Curtio per una esclusione dell' Elettore, avenga che quegli haveva parlato di suo proprio moto, e conforme al suo mal' animo, soggiogendo il Padre Vervaux, che l'Elettore non haveva in ciò parte alcuna, e che bisognava osservar le parole del Padrone, non del servo. L'Elettore restò grandamente turbato all'aviso, che gli ne fù dato, e tutti lo persuadevano, che doveva farne qualche risemimento contro il primo Ministro per giustificarsi di non esser conscio del sudetto discorso; ma non fù possibile di farlo risolvere, onde s'aumento l' opinione che passassero d'accordo. Si dolse solamente, che il Maresciallo credesse più alle parole del Conte, che alle sue, e disse di voler spedire un Gentilhuomo in Francia à dar parte al Rè del torto, che gli veniva fatto, & assicurarlo, d' esser sempre stabile ne primieri sentimenti.

Il Maresciallo ritornò à Francfort e così sparita ogni apparenza, di concorrere nell' Elettione d'altro Principe, si commincio à trattare sopra la Capitulazione, la Pace e la Lega del Rheno. Sopragionse in queste costitutione d'affari dalla Corte di Francia un Secretario spedito dal Cardinale Mazarino, con nuovi ricapiti e nuove instruttioni à gli Ambasciatori, che dopo tal arrivo apparendo qualche tepidezza nell' Elettor di Magonza verso gl' Austriaci, parve anche, chesi ravivassero le speranze de Francesi, consolati d'hayer ripigliata con quell' Elettore la pristina confidenza; il che diede à sospettar à molti, che da Francesi fussero i di lui Ministri stati guadagnati, e che la tenacità ò trascuraggine dell Arcivescovo di Trani nel coltivar con le maniere più proprie i Ministri intimi dell' Elettore, & all' in contro l'attività liberale de Francesi, cagionassero questo cambiamento. Il Nuntio però attribuiva tutto alla spetiosità delle nuove propositioni fatte dal Cardinale accompagnate da offerte & minaccie insieme.


Pag. 130 seq. p. m. 128. seq.


Portava dunque il detto Secretario commissioni d' interpellare gli trè Elettori Ecclesiastici, che mentre con l'invito del Rè d'Ungheria à Francfort restava chiarito, che havessero destinato all'Imperio, dichiarassero antecedentemente in scrittura la loro, mentre sopra i gravami ò infrattioni coatro quella Maëstà dedotti più volte all' Assemblea de gli Stati Imperiali, & ultima mente al Collegio Elettorale. Repilogarono gl' Ambasciatori del Christianissimo in questa congiontura le querelle della pace di Münster violata con le truppe spinte in Fiandra, & in Italia, esplicando il capitolo, che tratta di ciò in senso tant amplo, che contra qualsivoglia confederato con la Francia, inimico della Spagna non sarebbe lecito à gl' Austriaci di soccorrere il Rè Cattolico. All' accennata richiesta[1248] s'aggiongeva, che sti mando il Rè Christianissimo le sue raggioni incontrovertibili, haverebbe conosciuti per amici e confederati quelli, che fussero concorsi nel sentimento giustificato di sua Maëstà, e per nemici quelli, che sentissero in contrario.

Posti gli trè Elettori in queste angustie, tenne il Magontino lunghe e frequenti consulte con gl'Ambasciatori di Treveri e di Colonia; mà i pareri non furono concordi. Sosteneva il Conte di Fürstemberg per Colonia, che si ripigliassero i discorsi di pace trà le Corone, con che si sarebbero sciolti tutti li nodi. Il Cancelliere di Treveri assentiva, che non si dovesse risponder prima, che susse ventillata la propositione in pieno Collegio. Il Magontino diceva, che nella Capitulatione solita proporsi da gli Elettori e giurarsi dall' Imperatore eligendo, si sodisfacesse alla Francia, e tirò nel suo parere il Coloniense. Chiarita dunque l'Elettione delli due Elettori, si vidde un progetto di Capitulatione, & un altro di Confederatione. Nel primo canonizandosi la pace di Münster per pramaticà santione, s'annullava tutto ciò, che contro quella si fusse operato; s'aboliva il Vicariato dell' Imperio conceduto al Duca di Mantoua, e si restituiva à quello di Savoia, al quale si prometteva l'investitura del Monferrato in conformità della sudetta pace di Münster, e la restitutione di Trino. Al Duca di Modena s'assicurava l'investitura di Correggio, l'abolitione de mandati rilasciatigli contro della Corte Cesarea, e la ritirata delle truppe mandate in Italia. Alla Francia si sodisfaceva con patte di non spinger soccorsi contro le sue armi ne de confederati in Fiandra ò in Italia, sotto qualsivoglia pretesto, e di non muover la guerra senza saputa e consenso de gli Stati; mancando all'essecutione nel capitolato nel punto de socorsi contro la Francia, dopo la terza amonitione de gl'Elettori, si dava libertà a medesimi d' eleggere un altro Cesare. L' Alsatia poi si dichiarava feudo dall' Imperio soposto à pesi, come gl' altri Stati Imperiali.

La sudetta Capitulatione s'haverebbe de inserire nel Recesso dell Imperio nella prossima Dieta da convocarsi ogni trè anni, nella quale si essaminarebbe in primo luogo, se il concepito Capitolato sarà pienamente osservato, rimediandosi alle controventioni. Che se frà tanto insorgesse querella de Principi, che non permettesse lo aspettar sino alia Dieta Generale, fusse le cito all Elettor di Magonza convocare una Deputatione ò Assemble a Elettorale per applicar il rimedio. Per ultimo si stabiliva, che nella prossima Dieta, si sarebbe applicato al modo d'impedire à stranieri in qualsivoglia modo levate nell'Imperio. S'accordava con la disegnata Capitolatione la propositione della Lega del Rè di Francia con gl'Elettori di Magonza, Colonia, Treveri, de Duca di Neuburg e Vescovo di Münster e l'offervanze della Capitulatione del novello Imperatore da procurarsi per tutti i mezzi ad' ogni querela della parte offesa, massime nel punto dell' aflistenze, allequale per impedire il passo verso la Fiandra, si dovessero opporre con le loro forze i confederati ne passaggi de fiumi, e dovunque la opportunità de siti lo permettesse. Il termine della Lega prescriveva la pace trà le due Corone.

Dal tenore di queste due propositioni, ogn' uno potè accorgersi, che assolutamente non sarebbero accettate da gl Austriaci, onde ne nascerebbero nuove spinosità elunghezze, se gl' Elettori Ecclesiastici vi fussero condescesi; ma essendo la mira principale della Francia, così dichiarata da suoi Ambasciatori, d impedir i soccorsi d'Allemagna contro gl' In. glesi, che già havevano occupato Mardich e Borgburg, si trovò per tal causa il Nuntio obligato à pigliar difesa della Religion Cattolica contro quei Protestanti, sostenendo, che nella pace di Münster, non vi era concetto ch' involvesse la guerra nuovamente mossa da Cromuel in Fiandra, come asserivano i Francesi. Sopra di ciò trattò col detto Nuntio[1249]

l'Elettoredi Magonza allucinato dalla medesima opinione; ma havendolo il Nuntio fatto accorgere dell' equivoco, e di quanto scandalo sarebbe stato, se i Primati della Chiesa in Germania havessero in si fatta maniera contribuito al progresso dell' heresia, & alla perdita de tanti Cattolici come savio e prudente Principe s'auvidde l'Elettore del pericolo della conscienza e della fama, onde assentì per all' hora alle instanze del Nmtio di non dichiararsi in questa materia, e per maggior cautione gli lo fece porre in scrittura.

Pervenute le diligenze dell' Nuntio all' orecchie de Francesi, & osservato la perplessità di Magonza, si dichiararono non esser stata lor intentione di parlar de gl'Inglesi; ma nello stesso tempo minacciavano, che Cromuel haverebbe per il Mar Baltico portate le sue armi in Germania, & insistendo per l' esclusione de' soccorsi contro Francesi e confederati, pensavano di ottenere il loro fine, senza toccar particolari.


Pag. 148. lin. 25.


Con esso Palatino, e gl' Ambassadori del Rè di Boëmia e di Brandenburgo.


Pag. 150. lin. 16.


Barone di Wallendorff di cui l'Elettore di Magonza si valeva come suo servo, e Canonico di quell' Arcivescovato, questo seguì etc.


Pag. 158. lin. ult.


Nel conclave, e qui fù riferta dal Secretario ò Cancelliere à cui tocca tal incombenza la sostanza della Capitulatione, acciò che se qualche d' uno de gli Elettori havesse davvertire qualche cosa, potesse farlo, li Consiglieri de gl' Elettori venuti con essi etc.


Pag. 719.


Nel congresso tenutosi à Leütsch s'esaminarono le Commissioni del sudetto Deputato des Ragozzi, e si concluse d'accettare l'offerta fatta da quel Principe di restimire i due Comitati e le Fortezze da quelli dipendenti, e di sollecitar la marchia delle truppe per prender il possesso del Castello di Tockay, pressidiario, gettar un ponte sù'l Tibisco e sabricarvi all' intorno quanti forti si giudicassero à proposito à maggior sicurezza. Di questa rissolutione ne fù data parte non solo à Cesare, ma al Baron di Mayerberg inviato da Sua Maestà al Ragozzi, per negotiare la restitutione delli due Comitati. Havutosi poi in quel giorno medesimo la nuova della morte di essi Principe, fu scritto al sudetto di Mayerberg di far intendere questa rissolutione alla Principessa Vedova, rimostrandogli, che io stato de gli affari non richiedeva alcuna dilatione, essendo da temersi, che i Turchi sù se prime procurarebbero d'impadronirsi delli Comitati il che non poteva seguire senza grave pregiudicio del Regno d'Ungheria, da quella parte quas i totalmente aperto. Teneva ordine esso de Souches di ridurre inpotere di Sua Maestà Cesarea li detti Comitati e se fortezze da quel i dipendenti, e particolarmente il Castello di Tockay per assicurarsi il passo del Tibisco. Haverlo stesso Principe prima di morire assentita & accordata questa restitutione, benche sono fevoli pretesti dilungatone l' effetto. Doversi per ciò dalla Principessa tanto meno ricusarsi la detta resa, quanto che il marito vi haveva acconsentito, & essendo quei stati dopo la di lui morte devoluti all'Imperatore.

Ich bin meines Herrn etc.

Wien,

den 6. September 1730.

Fußnoten

1 Die Neigung zu den Wissenschaften schien Kaiser Karl dem sechsten von seinem Vater Leoyold dem großen angebohren zu seyn. Und der Herr HofrathBVRCHARDde linguæ latinæ fatis in German. c. 7 bedauret billig, daß das reizende Beyspiel beyder glorwürdigen Monarchen unsre Deutschen nicht habe aus der Schlafsucht erwecken können. Es kann meinen Lesern unmöglich misfallen, wenn ich ihnen eine Probe von der Fähigkeit Kaiser Karls des sechsten in der lateinischen Dichtkunst lesen lasse. Hortensius Maurus, einer von den glücklichsten Dichtern der neuern Zeiten, läßt seine Bitte an hen Monarchen ergehen:


Sana mihi medici adfirmant fore vina Tokaji,

Sed terrent parcum tam pretiosa satis.

O utinam! ut sacris dat Apollo fontibus uti,

Des mihi dulce frui, Carole, posse mero.

Non feuda & titulos, nec gemmas posco nec aurum,

Musta pcto stomacho prosperiora seni.

Protegat Hungaricas felix victoria vites,

Fœcundi calices arma virumque canent.

Quas tibi non tribuent laudes, Auguste, Camœnæ,

Si pro pegaseis vina refundis aquis!

Quum mihi missa bibam, reddam tibi verba

Maronis:

Divisum Cæsar cum Jove nectar habes.


Ueber die huldreiche Erfüllung dieser Bitte werden wir uns nicht so sehr verwundern dürfen, als über die eigenhändige Antwort des Kaisers, welche in den zierlichsten Ausdrücken abgefasset ist:


Vina tibi mitto non inferiora Falernis,

Quæ tibi lenta solent astra parare, More!

Ebibe, nequaquam regis meminisse dolebis,

Qui summum in toto possidet orbe merum.

Stambuidam propero, qua fausto numine capta

Tum vini Græci dolia plena dabo.

Nec Tokajani deerit tibi copia musti,

Nam te longæve vivere Cæsar amat.


2 Bey diesem trefflichen Meister findet man auch ein sehr wohl conservirtes Stuck vom Raphael d'Urbino, welches die Liebesgeschichte Neptuns mit der Thetis vorstellet und ehemals in der mantuanischen Kunst- oder Schatzkammer gewesen seyn soll.


3 Es ist in der That zu bewundern, daß die falschberühmte Goldmacherkunst noch zu unsern so aufgeklärten Zeiten Liebhaber finden kann, da die Geschichte der vorigen Tage so viele handgreifliche Spuren der Betrügerey entdecken. Die neuesten öffentlichen Nachrichten haben einigen Betrügern in Worms das Brandmaal vor die Stirnen gesetzet. Ihr Betrug war dieser: Sie schmelzten einen Theil seines Goldes unter zwene Theile seines Silbers, ließen solches zu dünnem Bleche schlagen, zerschnitten es in kleine Stücke machten alsdann ein scharfes Pulver ausCroco Martis, vermischten dasselbe mit corrosivischem Schwefel, Salien und zerriebenem Bimnsensteine, etractisicirten alsdann den zerschnittenen Blech damit, brannten die Masse in scharfem Feuer, wiederholten diese Arbeit dreymal: Zuletzt schieden sie das Silber davon mit Scheidewasser, und fanden mithin einen Theil Goldes, welches, weil es das Scheidewasser und die Kapelle hielt, und sie über dieses wegen solcher Proben Zeugnisse von Wardeins vorzeigen konnten, so wurde der Proceß für richtig gehalten, bis man vermöge des antimonii den Betrug zu entdecken Gelegenheit hatte.


Quelle:
Johann Georg Keyßler. Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen. Theil 2. Hannover 1751, S. 1250.
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