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[114] Original: verschollen


An Dr. Med. Joh. Heinrich Feuerstein in Pirna1


Salzburg, am 16. September 1834.


Fußnoten

1 In seinen »Erinnerungen an Mozarts Sohn Wolfgang Amadeus« (im Mozart-Album, Hamburg 1856, S. 67) erzählt J.P. Lyser (1803–1870), Mozarts Sohn W.X. Mozart habe sich »im Frühjahr 1834« vorübergehend in Dresden aufgehalten, und er sei mit ihm und Dr. Feuerstein damals zusammengekommen. Wenn Lyser hier nicht, wie so oft und gern, ein Märchen erzählt, so könnte man annehmen, Mozart sei in Dresden gewesen, um die Geldangelegenheit zu ordnen. Lyser schildert übrigens den jungen Sohn Mozarts mit folgenden Worten: »Mozart eilte auf mich zu und umarmte mich herzlich. So sehr mich dieses freute, so wenig konnte ich meiner Bestürzung über die Veränderung, die mit ihm vorgegangen war, Meister werden. Das war nicht mehr die feine elegante Jünglingsgestalt [von 1822], die bei aller angeborenen Bescheidenheit doch frei, aufrecht und sicher hinschritt; das war nicht mehr das leuchtend begeisterte Künstlerauge, nicht mehr das heitere Antlitz mit der von dunklen reichen Locken umwallten Apollostirn und dem anmutig lächelnden Munde! Die Gestalt erschien gedrückt, noch mehr die Haltung. Das Auge blickte matt mit einem Ausdruck tiefer Melancholie. Die Stirn war noch immer wunderschön, aber kahl, und statt der früheren reichen Lockenfülle bedeckte nur ein sparsames feines, schon mit Grau gemischtes Haar, nach vorn übergekämmt, glatt anliegend, das Hinterhaupt. Seine Kleidung war ungemein sauber, aber auch ebenso einfach.« – W.X. Mozart war damals Musiklehrer in Lemberg; im Mai 1834 nahm er die Kapellmeisterstelle am dortigen Theater an. Folglich wäre seine Reise nach Dresden in die ersten drei Monate des Jahres 1834 zu legen. Erfolg als Schuldeneintreiber für seine Mutter hätte er nicht gehabt.


Quelle:
Mozart, Constanze: Briefe, Aufzeichnungen, Dokumente 1782 bis 1842. Dresden 1922, S. 114.
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