§. 2.

[59] In der heutigen Musik sind nur zwo Tonarten, die weiche und die harte1. Man erkennet sie an der Terze: die Terz aber ist der dritte Ton von eben dem Grundtone, aus welchem das Stück gehet, oder in welchem Tone es gesetzet ist. Die letzte Note eines Stückes zeiget gemeiniglich den Ton des[59] des Stückes; die vor dem Stücke ausgesetzten (2.) oder (b) hingegen die Terz des Tones an. Ist die Terz groß; so ist es die harte Tonart: ist aber die Terz klein; so ist es die weiche. Z.E.


2.

Hier sehen wir, daß dieses Exempel im (D) schliesset. (F) ist von dem (D) der dritte Ton, folglich die Terz. Es ist aber das pure und natürliche (F), denn wir sehen, daß kein Erhöhungszeichen vorausstehet: also gehet dieses Exempel aus der weichen Tonart, oder aus dem Molltone; weil es die kleinere Terz hat.

Der Durton oder das harte Gesang hat die grössere Terz. Z.E.


2.

Dieses Exempel schliesset abermal im (D); allein es ist vor dem Tactzeichen ein Diesis im (F), und eins im (C) angebracht. Es ist also dieses Exempel in der harten Tonart gesetzet: weil das (F) als die Terz vom (D) durch das 2. erhöhet ist.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 59-60.
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