§. 3.

[60] Man muß aber auch wissen, daß es von ieder der zwo Tonarten 6. Gattungen giebt; die aber nur der Höhe nach unterschieden sind. Denn iede harte Tonart hat vom Grundtone gerechnet in ihrer Tonleiter folgende Intervallen: Die grosse Secund, die grosse Terz, die reine Quart und ordentliche Quint, und letztlich die grosse Sechst und Septime. Jeder Mollton oder iede weiche Tonart hat in ihrer Tonleiter die grosse Secund und kleine Terz, die richtige Quart, und reine Quint, die kleine Sechst und kleine Septime: obwohl man heut zu Tage besser im Aufsteigen die grosse Sechst und grosse Septime, und nur im Herabsteigen die kleine Sechst und kleine Septime braucht. Ja es macht oft eine weit angenehmere Harmonie, wenn man im Hinaufsteigen auch vor der grössern Septime die kleinere Sechste nimmt. Z.E.


3.

[60] Soll denn dieß nicht besser klingen als folgendes? Und soll denn dieß vorhergehende nicht richtiger und natürlicher in den Mollton treiben, als das nachkommende?


3.

Einer Singstimme kömmt ein solcher Gang freylich nicht natürlich. Allein alsdann richtet man die Melodie also ein: Z.E.


3.
Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 60-61.
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