4.

[5] Botzen deñ 22 Decembris 1769


Gestern abends sind wir glücklich hier in Botzen angelanget. heute habe meine 2 Briefe ausgetragen und zu Mittag bey h: Kurzweil gespeiset, morgen Mittags sind wir bey h: Stockhammer (an den [5] uns h: Ranftl1recommandiert, eingeladen. heute abends gehen wir zu h: Antoni gummer. ob wir aber über den hl: Tag hier bleiben, oder morgen abends noch von hier abreisen werden, weis selbst noch nicht. Entzwischen wird es glaublich am besten seyn mir nach Roveredo zu schreiben, wo ich dann auf der Post mich schon melden werde. und ich lasse ohnehin auf allen Postämtern ordre zürück, sammt meinem Nahmen, den sie, wie das bese Geld, aller orten schon kennen. Wir sind, Gott Lob, gesund. hier ist ein blättl aus den Insprugger Zeitungen. Ich hoffe daß ihr beyde gesund seyd. Lebet wohl! Machet unsere Empf: an alle gute Freunde; und mache meine gehorsammste Entschuldigung an die Fr: v Robini2, der ich zu ihrem Nahmenstag nicht habe schreiben können, weil ich eben von Insprugg abzureisen im begriff war, und erst auf der Reise in einem Calender gefunden, daß Victoria den 23 ist. Ich hofe ihr werde beyde diesen fehler ersetzt haben. Dieß schreibe in Eyl und bin der alte

Mzt


Ich und der Wolfgangerl Kissen euch 1000 mahl.

h: Kurzweil empfehlt sich.

Fußnoten

1 Mitglied des Dominikanerklosters in Bozen.


2 Mit der Salzburger Familie von Rubinig waren Mozarts gut bekannt (s. auch Wolfgangs Brief 25).


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 3. München/ Leipzig 1914, S. 6.
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