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Salzb: den 13 Jenner

1781.


Mon tres cher Fils.


Die opera ist also zurückgesetzt, folglich werde des Erzb: abreise abwarten, die den 20ten oder 22ten längsten geschehen soll: Immer gehen Küchen und Tafelwäsche etc: ganze Küssten weg. Nun ist es mit des Hofmarschalls Hayrath gänzlich aus. Er hat sich erklärt, daß er nicht mehr Hayrathen will. Kurtz, es ist aus! alle vernünftigen sind frohe, und lachen. Hoffe die heutige Probe, vom 13ten, der 3 acten wird gut ausgefallen seyn, aber lange gedauert haben, um so mehr wenn der 3te act das erste mahl probiert wurde. mañ sollte den 3ten act allein oder ihn wenigst gleich anfangs probiert haben, ehe daß orchester schon ermüdet war. Weist Du daß hl: schickaneder vermuthlich Ende dieses Monats von hier nach Laybach abreisen wird, um dort die letzten 3 und eine halbe wochen zu spielen, man wird ihm das Reisegeld bezahlen; und von da wird er gleich nach gratz gehen, desswegen werden auch die frauen und Kinder, die nicht agieren, bis zu Ende des faschings hier bleiben, und dann von hier aus nach gratz reisen: da hier 12 Redoutten sind, so würde er ohnehin keine so grosse Eiñahme haben; da im gegentheil in Laybach auf so kurze Zeit das Theater immer voll seyn wird. Wegen dem ofen setzen, wirst Du wohl überlegt haben, was ich Dir letzthin geschrieben: daß es vielleicht besser seyn wird schnurgerade ein Bett heraus zu machen, wo Du schreibst. – Nun weis ich nichts mehr, als daß ich gehört, daß die 2 Barisani Künftigen freytag den 19ten nach München reisen werden, sie wussten es aus einem schreiben vom Robinischen [180] hause schon, daß die opera aufgeschoben worden, ich glaube von dem freul. Louise. Sie kommen: also werden die andern wohl in München bleiben. Wir Küssen Dich beyde und wünschen Dich bald zu sehen, Lebe gesund ich bin Dein alter redlicher Vatter

L. Mozt


Vergesse nicht unsere Empfl: an das Cannabich: Hauß und alle gute Freunde und Freundinen, Dann auch dem ganzen Robinischen Hause zu machen. wegen der gilow: Catherl ists nichts anders als daß sie öfters wünschte nach München zu gehen, und da ich sagte, wir wollten sie mitfahren lassen, wenn ihr iemand in München zu fressen giebt: so sagte sie (inFialas gegenwarth) ò ich gehe zu seinem schwiegervatter Logiere bey ihm und friss bey ihm. Fiala sagte aber kein Wort: und mag das doch seinem schwiegervatter geschrieben haben; sonst wüste nicht wie er das wüssen könnte. Ich glaube aber hl: Proschalka würde sich bedancken, und vielleicht hat er diese Rede an Dich gethañ, um zu vernehmen ob sie etwa würkl: kommen würde, vielleicht aus Besorgniss, das kann man nicht wissen.

Fußnoten

1 Antwort auf Wolfgangs Brief vom 10. Januar.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 181.
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