*339. [an die Gattin in Baden bei Wien; Wien 30. Juni oder 1. Juli 1791]

[340] Liebstes Weibchen! –


Den Augenblick komme ich an; ich war schon bey Puchberg und Montecuculi – letzterer war nicht zu Hause, – gehe heute noch um 1/210 Uhr zu ihm – nun suche N. N. auf – du wirst ietzt einen Brief an mich von Montecuculi in Händen haben. – da ich vermuthe daß ich [statt] bei Dir über Sonntag in Wien werde bleiben müssen, so bitte dich mir die 2 Sommerkleider das weiße und braune mit den Hosen zu schicken – ich bitte dich bade nur alle andere Tage und nur eine Stunde – wenn du aber willst daß ich ganz ruhig [340] seyn soll, so bade gar nicht, bis ich nicht wieder bey dir bin – adjeu – ich küsse dich 1000mal und bin ewig

dein

Mozart


NB. Grüße mir den Snai – ich laß ihn fragen wie's ihm geht? – wie einem Ochsen halt, er soll fleißig schreiben daß ich meine Sachen bekomme – adjeu.

Beym Primus1 bey dem braven Mann petschiere ich diesen Brief.

Fußnoten

1 Wohl der Diener Joseph Deiner.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 340-341.
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