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[217] vienne ce 29 de mars 1783


Mon trés cher Pére!


Ich glaube es wird nicht nöthig seyn ihnen viel von dem erfolg meiner academie1 zu schreiben, sie werden es vieleicht schon gehört haben. genug; das theater hätte ohnmöglich völler seyn können, und allelogen waren besezt. – Das liebste aber war mir, daß seine Mayestätt der kayser auch zugegen war, und wie vergnügt er war, und was für lauten beyfall er mir gegeben; – es ist schon bey ihm gewöhnlich daß der das geld bevor er ins theater kömmt, zur Cassa schickt, sonst hätte ich mir mit allem recht mehr versprechen därfen, denn seine zufriedenheit war ohne gränzen; – er hat 25 duccaten geschickt. – Die Stücke waren folgende. 1: Die Neue Hafner simphonie. 2: sangMadme Lange die aria auf 4 instrumenten aus meiner Münchner oper se il padre perdei: 3t spielte ich das 3te von meinen souscriptions-concerten. 4t sang Adamberger die scene für die Baumgarten. 5t die kleine Concertant-simphonie von meiner lezten final musique. - 6t spielte ich das beliebteConcert ex D. wozu ich das variazion Rondeau geschickt habe. 7t sang Madelle täuber die scene aus meiner lezten mailand opera Parto, m'affretto: – 8t spielt ich alleine eine kleine fuge. (weil der kayser da war) und varierte eine aria aus einer opera genannt. Die Philosophen2. – musste nochmal spielen. varierte die aria unser dummer Pöbel meint E: aus den Pilgrimm von Mecka3. 9t sang die lange das Neue Rondeau von mir. 10. das lezte Stück von der ersten simphonie.

Morgen giebt Madelle täuber academie, woriñ ich auch spielen werde. künftigen Donnerstag wird h: v:Daubrawaick und Gilowsky nach Salzburg reisen, welche die Münchner oper4, die 2 Exemplaren von meinen Soñaten, nebst einigen variazionen für meine schwester wie auch meine schuld für die opera copiatur mitbringen [218] werden. – Das Packet Musique habe richtig erhalten; – ich danke ihnen dafür; – bitte wegen dem Lauda sion nicht zu vergessen; und was wir halt noch gerne haben möchten, wäre, einige von ihren besten kirchenstücken, mein liebster vater; – denn wir lieben uns mit allen möglichen Meistern zu unterhalten; – mit alten und mit Modernen. – ich bitte sie also uns recht bald etwas von ihnen zu schicken. – Nun muß ich schlüssen. Meine frau und ich küssen ihnen 1000 mal die hände, und umarmen unsre liebe schwester von herzen und sind Ewig Dero

gehorsamste kinder

W: A: Mozart

Fußnoten

1 Am 22. März.


2 Paesiellos »Die eingebildeten Philosophen« (1781).


3 Das Stück Glucks.


4 »Idomeneo«.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 217-219.
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