251.

[221] Vienne, im Prater ce 3 de may

1783


Mon très cher Père!


Ich kann mich ohnmöglich entschlüssen so frühe in die Stadt hinein zu fahren. – Das Wetter ist gar zu schön – und im Prater ist es heute gar zu angenehm. – Wir haben heraus gespeist, und bleiben also noch bis abends 8 oder neun uhr. – Meine ganze Gesellschaft besteht in meinen schwangern Weiberl – und ihre – in ihrem nicht schwangern aber fetten gesunden Mañerl. – Ich bin gleich zum Hr. Peyser um habe mir die Adresse an banquier Schefler geben lassen. – bin auch gleich zu den benañten Banquier. – Sie wissen aber gar nichts von einem kaufmañssohne der Rosa heissen, und an sie adresiert seyn köñte; – ich habe ihnen zur sicherheit meine adrese dort gelassen; – nun werde ich sehen was geschehn wird. – Wegen mehrere schreiben, und der varierten arie müssen Sie schon heute gedult haben – im Prater lässt sich das natürlicher weise nicht thun – und das schöne Wetter kañ ich wegen mein lieben Weiberl nicht verloren gehen lassen. – Comotion ist ihr gesund. – ich habe ihnen heute also nur im wenigen geschrieben daß wir beyde gott lob gesund sind, und ihren letzten brief richtig erhalten haben. – Nun leben sie recht wohl – wir küssen ihnen 1000 mal die hände und unsere liebe schwester umarmen wir im Herzen und sind ewig dero

gehorsame kinder

W.A. und C. Mozart

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 221-222.
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