174.

[71] vienne ce 16 de may 1781


Mon trés cher Pére!


Ich konnte es nie anders vermuthen, als daß sie in der ersten Hitze, da der falle (da sie mich schon ganz gewis erwarteten) dermalen zu überaschend für sie war, alles das so hinschreiben werden, wie ich es wirklich lesen musste. – Nun haben sie aber der sache besser nachgedacht, fühlen als ein Mann von Ehre die Beleidigung stärker – wissen und sehen ein daß nun das Jenige was ofl fa ofnnl glumbt – nfcut lrot glocululn ahoo, osndlrn ocusn glocululn fot – fn omezbhrg fot lo faalr ocuwlrlr eso zh ksaaln – dsrt fot lr ulrr, uflr mblr – ilx, os wfl fcu lo bly fun bfn.1 – und dann – glauben sie mir sicher, ich kenne sie, und kenne mein ghtlo ulrz2 für sie. Dir lrzbfocusi umttl afr3 etwa ein pmmr uhndlrt ghedln alur glglbln4, – und ich – ich hätte es gethan, – und da wäre wider dfl metl ufotsrf.5 – glauben sie mir, mein bester vatter, daß ich alle Männliche stärke brauche, um ihnen das zu schreiben was die vernunft befiehlt – Gott weis es, wie schwer es mir fehlt, von ihnen zu gehen; – aber sollte ich betteln gehen, so möchte ich keinem solchen Herrn mehr dienen – denn, das kann ich mein lebetag nicht mehr vergessen. – und – ich bitte sie, ich bitte sie um alles in der welt stärken sie mich in diesem Entschluß, anstatt daß sie mich davon abzubringen suchen. – sie machen mich unthätig – denn, Mein whnocu, und alfnl usinhng ist – afr lurt, Rhua und Gled6 zu machen, und ich hoffe gewis daß ich ihnen fn Wfln alur nhtzefcu7 seyn kann, als fn omezbhrg8 – Dlr Wllg nmcu Prmg9 [72] ist mir izt weniger verschlossen als wen ich fn omezbhrg wmrl10. – was sie wegen den Wlblrfoculn ocurlfbln11, kann ich sie versichern, daß es nicht so ist – bey der Emngfn12 war ich ein Narr, das ist wahr, aber was ist man nicht wenn man vlrelbt fot!13 – Ich liebte sie aber in der that, und fühle, daß sie mir noch nicht gleichgültig ist – und ein glück für mich, daß ihr Mann ein Eyfersichtiger Narr ist, und sie nirgends hinlässt, und ich sie also selten zu sehen bekomme. – glauben sie mir sicher, daß die alte Mad: Wlblr eine sehr dflnotilrtfgl irmh14 ist, und, daß ich ihr à proportion ihrer Dienstfertigkeit nicht genug entgegen erweisen kann, denn ich habe die zeit nicht dazu. – Nun erwarte ich mit Sehnsucht ein schreiben von ihnen, Mein Bester, liebster vatter – heitern sie ihren sohn auf, denn, nur der gedancke, ihnen zu mis-fallen, kann ihn mitten unter seinen gut auf-sehenden umständen unglücklich machen. Adieu – leben sie tausendmal wohl, ich bin Ewig – und küsse ihnen 1000 mal die hände als ihr

gehorsamster Sohn

W: A: Mzt


P. S: wenn sie etwa glauben könnten, ich sey nur aus hasse gegen Salzburg und, aus unvernünftiger liebe gegen Wien hier – so erkundigen sie sich – h: v. otrmck15 – der mein sehr guter freund ist, wird ihnen als ein Ehrlicher Mann gewis die Wahrheit schreiben. –

Fußnoten

1 sie im sinne gehabt – nicht erst geschehen muss, sondern schon geschehen ist – in salzburg ist es immer schwerer los zu kommen – dort ist er herr, hier aber – fex, so wie ich es bey ihn bin.


2 gutes herz


3 Der erzbischof hätte mir


4 paar hundert gulden mehr gegeben,


5 die alte histori. –


6 wunsch, und meine hofnung ist – mir ehre, Ruhm und Geld


7 in Wien mehr nutzlich


8 in salzburg


9 Der Weeg nach Prag


10 Auflösung der Chiffcen: in salzburg wäre.


11 Weberischen schreiben,


12 Langin [ = Aloysia Weber, die in Wien am 31. Oktober 1780 den Schauspieler Josef Lange geheiratet hatte]


13 verliebt ist!


14 Weber eine sehr dienstfertige frau


15 strack [einflußreicher Kammerdiener Kaiser Josephs II.]

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 71-73.
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