13.

[49] Was oben von Mozarts eigener, aber dem wahren Künstler natürlichen Art des Genusses der schönen Natur u. dergl. gesagt wurde, wird durch folgenden Zug seines Wesens deutlicher werden.

Als Mozart einst mit seiner Gattin durch schöne Gegenden reiste, sah er aufmerksam, aber stumm in die ihn umgebende Welt hinaus. Sein gewöhnlich mehr in sich gezogenes und düsteres Wesen heiterte sich aber nach und nach auf, und dann fing er – zu singen, oder vielmehr zu brummen an, bis er endlich ausbrach: »Hätte ich dies Thema doch auf dem Papier!«

Seine Frau meinte, das würde ja wohl zu machen sein.

»Ja, mit der Ausführung – versteht sich! Es ist ein albern Ding, daß wir unsere Arbeiten auf der Stube vollenden müssen!«

Auch dieser kleine Zug ist für den, der Kunstsinn kennt, nicht unbedeutend.

Quelle:
Johann Aloys Schlosser: Wolfgang Amad. Mozart. Prag 1828 [Nachdruck Prag 1993], S. 49.
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