3.

[41] Mozart reiste, voll von diesem Vorschlage nach Wien zurück. Er wußte, daß ihn hier Neid und Kabale mancherlei Art erwarteten.

Seine Freunde redeten ihm zu, in Friedrich Wilhelms Vorschlag einzugehen – er wurde zweifelhaft, was er tun sollte.

Es bestimmte ihn endlich ein gewisser Umstand, daß er zum Kaiser ging und um seine Entlassung bat.

Joseph, dieser so edle Fürst, liebte Musik und besonders Mozartische Musik von Herzen. Er ließ Mozarten ausreden, und antwortete dann: »Lieber Mozart – Sie wissen, wie ich von den Italienern denke: und Sie wollen mich dennoch verlassen?«

Mozart sah ihm ins ausdrucksvolle Gesicht und sagte[41] gerührt: »Euer Majestät – ich empfehle mich zu Gnaden – ich bleibe!« Und damit ging er nach Hause.

»Aber Mozart« – sagte ein Freund, den er da traf und dem er den Vorgang erzählte – »warum benutztes Du den nicht die Minute, und verlangtest wenigstens festen Gehalt?«

»Der Teufel denke in einem solchen Augenblicke daran!« sagte Mozart unwillig.

Quelle:
Johann Aloys Schlosser: Wolfgang Amad. Mozart. Prag 1828 [Nachdruck Prag 1993], S. 41-42.
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