Mozart gibt ein Konzert mit eigenen Kompositionen

[178] Aus einem Briefe Mozarts an seinen Vater;

Wien, am 29. März 1783


Ich glaube, es wird nicht nötig seyn, Ihnen viel von dem Erfolg meiner Academie zu schreiben, Sie werden es vielleicht schon gehört haben. Genug, das Theater hätte ohnmöglich völler seyn können und alle Logen waren besetzt. – Das Liebste aber war mir, daß Seine Majestät, der Kaiser auch zugegen war, und wie vergnügt er war und was für lauten Beyfall er mir gegeben; – es ist schon bey ihm gewöhnlich, daß er das Geld bevor er ins Theater kömmt, zur Cassa schickt, sonst hätte ich mir mit allem Recht mehr versprechen dürfen, denn seine Zufriedenheit war ohne Grenzen; – er hat 25 Dukaten geschickt. – Die Stücke waren [178] folgende: 1: Die neue Haffner-Symphonie64, 2: sang Madme Lange die Aria auf 4 Instrumenten aus meiner Münchner Oper se il padre perdei65, 3t spielte ich das 3te von meinen Souscriptions-Concerten66, 4t sang Adamberger die Scene für die Baumgarten67, 5t die kleine Concertant-Symphonie von meiner letzten Finalmusik68, 6t spielte ich das beliebte Concert ex D69, wozu ich das Variazion-Rondeau geschickt habe, 7t sang Madelle Täuber die Szene aus meiner letzten Mailand-Opera Parto, m'afretto: – 8t spielt ich alleine eine kleine Fuge, (weil der Kaiser da war) und variierte eine Aria aus einer Opera, genannt »Die Philosophen«70. – Mußte nochmal spielen, variierte die Aria Unser dummer Pöbel meint etc. aus den Pilgrimm von Mecka71. 9t sang die Lange das neue Rondeau von mir72. 10. das letzte Stück von der ersten Symphonie.

Quelle:
Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 178-179.
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