Ankunft in München

[122] Aus Mozarts Brief;

München, am 8. November 1780


Glücklich und vergnügt war meine Ankunft! – Glücklich, weil uns auf der Reise nichts Widriges zugestoßen, und vergnügt, weil wir kaum den Augenblick, an Ort und Stelle zu kommen, erwarten konnten, wegen der obwohl kurzen, doch sehr beschwerlichen Reise; – denn, ich versichere Sie, daß keinem von uns möglich war, nur eine Minute die Nacht durch zu schlafen. – Dieser Wagen stößt einem doch die Seele heraus! – und die Sitze! – Hart wie Stein! ...

Nun von München; ich war, (wir kamen hier erst um 1 Uhr nachmittags an) noch den nämlichen Abend beym Grafen Seeau, allwo ich, weil er nicht zu Hause war, ein Billet hinterließ – den andern Tag morgens ging ich hin; – Seeau ist von den Mannheimern wie Wachs zusammengeschmolzen worden ...

Quelle:
Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 122-123.
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