Vierter Abschnitt.
Eutin. Augsburg. Wien. Abt Vogler.

Wunderbarer Weise tritt von dieser Fahrt an, auf der durchaus kein bestimmender Einfluß eines bedeutsamen Lebensmomentes oder einer gewaltig wirkenden Persönlichkeit auf den jungen Componisten nachweisbar ist, sein Genius aus der Sphäre kindischen Umhertappens und schülerhaften Bestimmtwerdens durch die Autorität der Meister in die Phase des, wenn auch schüchternen Alleingehens, des Wagens dem[70] eigenen Leben Ausdruck zu geben, den eignen Herzschlag tönen zu lassen und mit dem Hauche des eignen Genius die Organe der eignen Kraft zu zu beseelen.

Die Phase, in die die künstlerische Gestaltung des 16jährigen Jünglings im Jahre 1802 zu Hamburg trat, sollte ihre Hauptform bis zu dem Zeitpunkte behalten, wo der Ruhm zum ersten Male seinen Namen in den Mund nahm; der Pfad, den er damals zu Hamburg instinktiv und nur durch einen unbestimmten Drang geleitet einschlug, sollte sich als der rechte zu der Rennbahn erweisen, auf der er sich den Kranz der Unsterblichkeit um den Preis seines Lebens zu erringen bestimmt war.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 70-71.
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