Salzburgs grösster Sohn.

[41] Die erste Gesammt-Aufführung von Mozart's Opern beschloss, wie wir bereits wissen, am 27. Jänner 1880 ein dramatischer Epilog von Josef Weilen, »Salzburgs grösster Sohn« betitelt, den Fräulein Wessely (Juvavia) und Herr Lewinsky (Bote aus dem Untersberge) sprachen. Zu dem Epiloge wurden sieben Tableaux gestellt, u. zw.


  • [41] 1. Tableau: Mozart als Knabe am kaiserlichen Hofe zu Schönbrunn.

  • 2. Tableau: Mozart führt seine Braut Constanze Weber zur Trauung in die Stefanskirche (1782).

  • 3. Tableau: Mozart componirt in Prag die Ouverture zu »Don Juan« (1787).

  • 4. Tableau: Mozart lauscht dem Requiem, das seine Freunde ihm vorsingen.

  • 5. Tableau: Apotheose. Tableaux aus den sieben Opern des Mozart-Cyklus: Idomeneus, Die Entführung aus dem Serail, Die Hochzeit des Figaro, Don Juan, Cosi fan tutte, Die Zauberflöte, Titus.


Die Tableaux dargestellt von den Damen: Bianchi, Braga, Dillner, Ehnn, Hauser, Kaulich, Kraus, Kupfer, Lucca, Friedrich-Materna, Mazzantini, Siegstädt, Stahl, Steinbach, Telle, Worani; den Herren: Beck, Bignio, Frappart, Hablawetz, Labatt, Lay, Mayerhofer, Müller, Price, Ricchini, Rokitansky, Scaria. Schittenhelm, Schmitt, Walter, Winkler und Herren und Damen vom Chor und Ballet.

Die Decorationen (neu) von den Hoftheater-Malern: Brioschi, Burghart, Kautsky.

Zum zweiten Male wurde »Salzburgs grösster Sohn« am 28. März 1880 bei einer Vorstellung zum Vortheile des Pensions-Institutes des k.k. Hofoperntheaters auf die Scene gebracht. Fräulein Wessely sprach wieder die Juvavia, doch an Stelle des Herrn Lewinsky erschien Herr Robert als Bote aus dem Untersberge. Bei der dritten Vorführung des Epilogs, die den zweiten Mozart-Cyklus am 30. Juni 1880 beschloss, ward die Juvavia von Frau Röckel, der Bote aus dem Untersberge wieder von Herrn Robert dargestellt. Zum vierten und bisher letzten Male sahen wir »Salzburgs grösster Sohn« am 7. Abende des dritten Mozart-Cyklusses, den 5. April 1883. Die beiden Sprechrollen hatten Fräulein Wessely und Herr Robert inne.

Warum die stimmungsvolle Dichtung bei der vierten cyklischen Vorstellung der Mozart'schen Werke ausfiel, wissen wir nicht zu sagen.

Quelle:
Albert Josef Weltner: Mozart's Werke und die Wiener Hof-Theater. Wien 1896, S. 41-43.
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