Pflaumenwickler (Grapholitha funebrana)

[428] Im Juni erblickt der Schmetterling das Licht der Welt unter dem Namen Apfel- oder Obstwickler (Grapholitha pomonella, Fig. 2). Er kommt uns vorzugsweise an den Wänden und in den Fenstern solcher Häuser zu Gesichte, worin Wintervorräthe von Aepfeln aufbewahrt werden; draußen im Freien drückt er sich bei Tage zwischen die Rindenschuppen der Bäume und wird wegen seiner ähnlichen Färbung schwer entdeckt. Die blaugrauen Oberflügel durchziehen seine, geschlängelte Querlinien von brauner Färbung und ein röthlich dunkelbrauner, rothgolden eingefaßter, wurzelwärts tief schwarz begrenzter Spiegelfleck nimmt an der Innenecke einen bedeutenden Raum ein. Die röthlichbraunen Hinterflügel überzieht ein leichter Kupferglanz, und graue Fransen umsäumen sie. – Weit seltener bekommt man den noch düsterern, kleineren Pflaumenwickler (Grapholitha funebrana) zu sehen, obschon seine Raupe in manchen Jahren die Mehrzahl der Pflaumen [428] bewohnt und sich von deren Fleische ernährend, oft die Hälfte desselben in die ekelhaften Kothkrümeln verwandelt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 428-429.
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