Schwan (Porthesia auriflua)

[395] Der Schwan oder Gartenbirnspinner (Porthesia auriflua) ist dem Goldafter ungemein ähnlich, nur sind die Afterbüschel lichter, mehr goldgelb, so daß ihm der deutsche Name des vorigen mit größerem Rechte gebührte, und überdies hat der Innenrand der Vorderflügel einen ungewöhnlich langen Fransensaum. Seine Lebens- und Entwickelungsgeschichte ist beinahe dieselbe; der goldgelbe Eierschwamm findet sich weniger im Walde als in Gärten und Hecken, aber auch hier weit einzelner. In einem Punkte gehen beide Spinner aber wesentlich aus einander. Nach der ersten Häutung vor Winters Anfang zerstreuen sich die Räupchen; jede einzelne sucht an den gewöhnlichen Verstecken ein Unterkommen, spinnt sich hier jedoch in ein weißes Futteral ein. Erwachsen (Fig. 5) ist sie schwarz, hat einen zinnoberrothen Doppelstreifen längs des Rückens, einen einfachen über den Füßen, eine wellige, weiße Seitenlinie und auf dem vierten, fünften und letzten Ringe einen schwarzen, weißbestäubten Haarbüschel. Weil sie weniger die Geselligkeit liebt wie die vorige, so kann sie zwar deren Zerstörungswerk unterstützen, nie aber durch ihre Art allein so beträchtlichen Schaden anrichten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 395.
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