8. Sippe: Cassidinen, Schildkäfer

[190] Die Reihe der Blattkäfer abschließend, gedenken wir noch der in vielen Beziehungen höchst eigenthümlichen Schildkäfer (Cassida). Die ovalen Kerfe lassen sich leicht an dem vorn gerundeten, den Kopf vollkommen deckenden Halsschilde erkennen; dasselbe, eng den Flügeldecken sich anschließend, bildet mit ihnen zusammen eine Art Schild, welches den Körper ringsum überragt und ihn von oben her vollständig verbirgt. Grasgrün, gelblich oder röthlichgrau pflegt seine Farbe zu sein, und bisweilen ziehen gold-oder silberglänzende Streifen über den Rücken, so lange der Käfer lebt, verlieren sich aber nach seinem Tode durch Trockenwerden der Feuchtigkeitsquelle. Die fünf letzten Fühlerglieder verdicken sich zu einer Keule. Die zahlreichen Arten kommen in Europa, einige wenige in Afrika vor, und ihre breitgedrückten, seitlich dornig bewehrten, hinten mit einer Schwanzgabel versehenen Larvenleben frei auf Blättern krautartiger Gewächse, und verpuppen sich auch an denselben. Sie alle überwintern im vollkommenen Zustande und sorgen mit Beginn des Frühjahres für ihre Brut, die sich ziemlich schnell entwickelt und daher möglichenfalls zweimal im Jahre erscheint.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 190.
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