Gemeiner Immenkäfer (Trichodes apiarius)

[113] Der gemeine Immenkäfer (Trichodes apiarius), von durchschnittlich 12 Millimeter Länge, ist glänzend schwarzblau, dicht punktirt und rauhhaarig; die grob punktirten Flügeldecken erweitern sich schwach nach hinten und sind mit Ausschluß der Spitze und zweier Querbinden, deren vordere sich in Flecke auflösen, in seltenen Fällen ganz fehlen kann, hochroth gefärbt. Man findet ihn vom Mai bis Juli an den angegebenen Stellen in Deutschland nirgends selten.

Die Larve gleicht der des Buntkäfers ungemein, ist nur etwas gedrungener, nach hinten wenig dicker und hält sich vom Juli bis zum April des nächsten Jahres in den Gängen der Holzwespenlarven [113] (Sirex) auf, denen sie nachgeht, in den Nestern verschiedener wilder Bienen (Osmia, Megachile), aber auch in denen der Honigbiene, wo sie Larven, Puppen und herabgeworfene, halb todte Bienen verzehrt. Sie findet sich hier vorzugsweise auf dem Boden unreinlich gehaltener, schwacher Stöcke und verbirgt sich in Spalten. Hat sie sich aber erst in eine Bruttafel eingenistet, so arbeitet sie im Innern Gänge und verzehrt natürlich gesunde Brut; nur dann, wenn es solche nicht mehr gibt, kriecht sie heraus und überwintert in Fugen und Ritzen. Im April fängt sie wieder an zu fressen, setzt dies bis tief in den Mai fort, dann aber geht sie in die Erde, fertigt eine Höhlung, welche sie austapeziert, und wird in drei bis vier Tagen zu einer mit der oben abgebildeten ungemein ähnlichen Puppe. Nach vier bis fünf Wochen kommt der Käfer aus derselben hervor. Manche Larven scheinen sich schon im ersten Jahre zu verpuppen und in diesem Zustande zu überwintern; solche liefern bereits im nächsten Mai den Immenkäfer.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 113-114.
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