Breitbeinige Schlankjungfer (Platycnemis pennipes)

[517] Die zahlreichen Sippengenossen, welche seinen Nadeln gleich im Sonnenscheine am Schilfe und in dessen Nähe umhertanzen und dabei die bedächtig schwingenden Flügel prächtig blitzen lassen, oder, wenn es trübes Wetter ist, fest sitzen und diese nach oben zusammenklappen, gehören [517] verschiedenen Gattungen an, von denen die der Schlankjungfern (Agrion) die meisten Arten enthält. Man erkennt sie an den gleichfalls gestielten Flügeln, deren Mal nur Zellenlänge erreicht, sowie an den nicht erweiterten, dornig bewimperten Schienen und unterscheidet sie hauptsächlich an der Hinterrandsbildung des Vorderrückens. Ihre reifen Larven gleichen denen der Gattung Lestes, die sich vorn helmartig umbiegende Maske reicht hinten nur bis zu den Mittelhüften, die Flügelscheiden sind etwas länger, Beine und Schwanzkiemen kürzer, und den Hinterleibsringen fehlen die Stacheln. Von der angegebenen Grundform weicht die breitbeinige Schlankjungfer (Platycnemis pennipes) durch die bei beiden Geschlechtern breitgedrückten, weißlichen Schienen der vier hintersten Beine augenfällig ab. Die zierliche, 35 Millimeter lange Wasserjungfer wird überdies durch den weißlichen, schwarz liniirten Leib leicht kenntlich.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 517-518.
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