Hufeisennatter (Periops hippocrepis)

[363] In Europa wird die Sippe durch die Hufeisennatter (Periops hippocrepis, Coluber domesticus, Natrix bahiensis, Coluber, Natrix, Haemorrhois, Calopeltis und Zamenis hippocrepis) vertreten. Die Länge dieser Schlange beträgt bis 1,3 Meter. Die Grundfärbung der Oberseite läuft von Grün- oder Graulichgelb durch Orange bis zu Röthlichbraun.


Treppennatter (Rhinechis scalaris) und Hufeisennatter (Periops hippocrepis). 1/4 natürl. Größe.
Treppennatter (Rhinechis scalaris) und Hufeisennatter (Periops hippocrepis). 1/4 natürl. Größe.

Der Kopf wird in der Regel durch eine dunkle Querbinde zwischen den Augen, weiter hinten durch eine zweite, nach vorn bogige, bis auf die Halsseiten herabziehende Binde und einen zwischen den Schenkeln dieser letzteren liegenden Fleck gezeichnet, so daß eine lichte hufeisenförmige Figur zwischen Fleck und Binde hervortritt; auf dem Rücken heben sich in einer Reihe verschoben viereckige oder rundliche dunkle Flecke ab, welche weiter nach hinten meist in eine Längsbinde zusammenfließen und auf jeder Seite eine Reihe anderer, kleinerer Flecke zwischen sich aufnehmen, an welche wiederum eine dritte Reihe mehr senkrecht gestellter, bis zu den Bauchschildern herabreichender Flecke sich anschließt. Da die Mittelflecke meist sehr groß sind, bildet die Grundfärbung nur schmale Ringe um dieselben, und es entsteht somit eine sehr regelmäßige und schmucke Kettenzeichnung. Die Unterseite ist auf weißlichem oder gelblichem Grunde schwarz gefleckt.

Auch die Hufeisennatter gehört den Mittelmeerländern an. In Europa scheint ihr Vorkommen auf die Iberische Halbinsel, Sardinien und Griechenland beschränkt zu sein; in Afrika verbreitet sie sich, soweit bis jetzt bekannt, von Marokko bis Egypten; wahrscheinlich kommt sie auch im Steinigten Arabien vor. Ihren Aufenthalt wählt sie, laut Cantraine, auf trockenem und steinigem Boden. Nach Versicherung dieses Reisenden soll sie, ganz im Gegensatze zu den Zornschlangen und ungeachtet ihrer Lebhaftigkeit, sanft und harmlos sein und niemals zu beißen versuchen. [363] Gefangene mögen daher leicht zahm werden; es sind mir jedoch hierüber ebensowenig Beobachtungen bekannt wie nähere Angaben über ihre Lebensart, Nahrung und Fortpflanzung.


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Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 363-364.
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