1. Sippe: Badeschwämme (Euspongia)

[531] Diejenigen Schwämme, aus deren weicher, formloser Substanz ein dem Badeschwamme gleiches oder ähnliches, mehr oder minder elastisches Netzwerk hervorgeht, worin keine Kieselnadeln enthalten sind, werden Hornschwämme genannt. Allein wie künstlich diese systematische Abgrenzung ist, geht daraus hervor, daß manche als grobe Schiefertafelschwämme in den Handel kommende Sorten, deren Vaterland ich nicht habe bestimmen können, zahlreiche eigene Kieselnadeln enthalten. Andererseits gibt es in der Abtheilung der Chalineen, die zu den Kieselschwämmen zählen, Arten, deren festes und ziemlich elastisches Horngerüst nur spärliche Kieselnadeln aufweist. Es bestehen also zwischen den Horn- und Kieselschwämmen die engsten verwandtschaftlichen Beziehungen. Innerhalb der Hornschwämme nehmen die verschiedenen Sorten der Badeschwämme, Pferde- und Tafelschwämme wegen ihrer merkantilen Bedeutung den ersten Platz ein. Man kann sie in die Sippe Euspongia zusammenfassen. An eine Eintheilung in gute Arten ist nicht zu denken.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 531.
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