Dritte Ordnung: Die Seesterne [439] (Asteriae)

Die Seesterne sind in ihrer natürlichen Stellung, gleich den Seeigeln, mit dem Munde nach unten gerichtet, zeigen aber eine sehr verschiedenartige Ausbildung dieser Bauch- und der Rückenseite. An jener verlaufen vom Munde aus die Rinnen mit den Saugfüßchen, diese ist gewölbter und sowohl der mittlere scheibenförmige Theil als die Strahlen des Körpers sind in anderer Weise getäfelt, gekörnt, bestachelt und in der Regel lebhafter oder dunkler gefärbt. Reichliche innere und äußere Kalkbildungen treten skelettartig zusammen, allein immer verbleibt dem Körper wenigstens ein gewisser Grad der Biegsamkeit, welche in der Abtheilung der Schlangensterne sogar einer außerordentlichen Gelenkigkeit der Armstrahlen Platz macht. Obwohl die Zahl der überhaupt bekannten Arten sich nicht viel über vierhundert beläuft (gegen sechzehn- bis siebzehnhundert lebende und fossile Seeigel), so gehören sie doch wegen der enormen Individuenmenge mancher Arten zu den allbekanntesten Küstenthieren, denen man entweder ihrer auffallenden Gestalt halber den neugierigen Blick schenkt, oder die von Fischern als völlig unbrauchbare, aber desto gefährlichere Feinde des werthvollen Inhaltes ihrer Netze, der an den Senkleinen befindlichen Köder, der Schnecken, der Austernbänke mit Haß und Vernichtung verfolgt werden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 439.
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