5. Sippe: Steckmuschel (Pinna)

[368] In einer sehr wichtigen Eigenschaft, welche sogar zur Aufstellung einer besonderen Ordnung, der Heteromyarier (Ungleichmuskelige), benutzt worden, schließt sich den Mytilaceen die Sippe Pinna (Steckmuschel) an, nämlich darin, daß die beiden Schließmuskeln ungleich sind und namentlich in sehr ungleichem Abstande vom Rande liegen. Der Mantel des Thieres ist ganz gespalten, ohne besondere Afterröhre. Der schlanke, wurmförmige Fuß spinnt einen dichten feinen Bart. Der vordere Schließmuskel liegt unmittelbar unter den Wirbeln, der hintere fast im Centrum des Thieres. Die Schale der Steckmuscheln besteht fast nur aus den pyramidalischen, mehr oder minder zur Fläche aufgerichteten Säulchen, deren Schicht bei den meisten anderen Muscheln gegen die Perlmutterschicht zurücksteht. Sie ist dünn, oft mit Schuppen besetzt und klafft hinten. Sie bildet ein Dreieck, dessen kleinster Winkel das Vorderende ist, an welchem auch die geraden, spitzen Wirbel liegen. Das Ligament ist der Art innerlich, daß es der Schale nur eine geringe Oeffnungsweite gestattet, so daß dieselben, bei dem Versuche, sie ganz aufzuklappen, auseinanderbrechen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 368.
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