Fischermarder (Martes Pennantii)

[68] Denselben Ländern entstammt der Fischermarder, Fischer der Nordamerikaner, Pekan der Kanadier, Wijack der Indianer (Martes Pennantii, Mustela Pennantii, canadensis, melanorhyncha, nigra piscatoria und Goodmanii, Viverra canadensis und piscatoria, Gulo castaneus und ferrugineus), ein großes, stämmiges, »fuchsartiges« Thier von mehr als 60 Centim. Leibes- und 30 bis 35 Centim. Schwanzlänge. Der aus dichtem, seinem, glänzendem Grannenhaar und langem, weichem Wollhaar bestehende Pelz hat in der Regel sehr dunkle, selbst schwarze Färbung, und nur am Kopfe, im Nacken und auf dem Rücken mischt sich Grau ein; doch gibt es auch sehr helle, kastanien- oder hellbraune und selbst gilblichweiße Stücke.

Das Vaterland des Fischermarders erstreckt sich über den ganzen Norden Amerikas. In der Lebensweise ähnelt er bald mehr dem einen, bald mehr dem anderen seiner Verwandten. Seine gewöhnlichen Wohnungen sind Höhlen, welche er sich in der Nähe von Flußufern ausgräbt. Die Nahrung soll größtentheils aus Fleisch von Vierfüßlern bestehen, welche nahe am Wasser leben. Die Jagd wird von den jungen Indianern betrieben, welche in dem bissigen Geschöpfe ein Wesen finden, an dem sie ihren Muth erproben können, während sie sich bei der Jagd noch nicht so großen Gefahren aussetzen, wie sie Männer ihres Stammes zu bestehen haben, wenn sie zum Kampfe mit den grimmigen Bären hinausziehen. Da man im Norden Amerikas wie in Rußland das Fell des Fischermarders besonders schätzt und mit 30 bis 60 Mark bezahlt, auch für einen aus ihm [68] bereiteten Pelz gern 1200 bis 4000 Mark ausgibt, gelangen verhältnismäßig wenige Felle in den Handel, mindestens auf unseren Markt, immerhin aber noch für mehr als 300,000 Mark jährlich.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Zweiter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Dritter Band: Hufthiere, Seesäugethiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 68-69.
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