Misteldrossel (Turdus viscivorus)

[150] Unter den in Deutschland brütenden Arten ist die Misteldrossel, Mistler, Mistelziemer, Schnerr, Zarizer, Zehrer, Zierling, Schneekater usw. (Turdus viscivorus, major und arboreus, Sylvia, Merula und Ixocossyphus viscivorus) die größte. Ihre Länge beträgt sechsundzwanzig, die Breite vierundvierzig, die Fittiglänge vierzehn, die Schwanzlänge elf Centimeter. Das Gefieder der Oberseite ist tiefgrau und ungefleckt, das der Kopfseiten rostgelbfahl, mit feinen dunklen, einen vom Mundwinkel herablaufenden Bartstreifen bildenden Schaftflecken besetzt, das der Unterseite rostgelblichweiß, an der Gurgel mit dreieckigen, an der Brust mit ei- oder nierenförmigen braunschwarzen Flecken gezeichnet; die Schwung-, größten Flügeldeck- und Steuerfedern sind schwarzgrau, licht graugilblich gesäumt. Das Auge ist braun, der Schnabel dunkel, der Fuß licht hornfarben. Das Weibchen unterscheidet sich nur durch etwas geringere Größe von dem Männchen. Die Jungen zeigen auf der Unterseite gelbe Längs- und schwärzliche Spitzenflecke auf den Federn, und die Deckfedern ihrer Flügel sind gelb gekantet.

Alle Länder Europas vom hohen Norden an bis zum äußersten Süden und der Himalaya sind die Heimat, hochstämmige Waldungen verschiedener Art, namentlich aber Schwarzwald, der Aufenthalt der Misteldrossel. Aus den hochnordischen Gegenden wandert sie in südlichere und westlichere herab, und dringt dabei bis Nordwestafrika vor.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 150.
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