Hornrachen (Eurylaimus javanicus)

[340] Der Hornrachen (Eurylaimus javanicus und Horsfieldii), »Tamplana-Lilie« der Malaien, hat der Hauptsache nach ein graulich weinrothes, auf dem Rücken in Schwarz übergehendes und hier mit Gelb verbrämtes Gefieder. Oberkopf und Kehlgegend sind infolge der aschgrauen Federspitzen röth lichgrau, Hinterhals und Nacken ziehen mehr ins Rothe, Vorderhals, Brust und übrige Untertheile ins Weinrothe; ein schmales Brustband ist schwarz mit deutlichem Schimmer ins Röthliche. Mantel, Schultern und Bürzelmitte sind schwarz, die Außenfahnen der Schulterdecken und Innenfahnen der mittleren Rückenfedern bis gegen die Wurzel hin, die mittleren Bürzelfedern an der Spitze, Bug und Handflügelrand, hintere und Unterflügeldecken sowie endlich ein schmaler, halbmondförmiger Fleck am Rande der Außenfahne der Armschwingen lebhaft schwefelgelb, die Schwingen übrigens schwarzbraungrau, die Steuerfedern schwarz bis auf einen schmalen weißen Querfleck an der Innenfahne nahe der Spitze, welcher, von unten gesehen, eine Binde darstellt, die beiden mittleren Steuerfedern ohne jenen Fleck, wogegen derselbe auf der äußersten Feder über beide Fahnen reicht. Der Schnabel ist schwarz und glänzend, die Firste und die Ränder aber sind graulichweiß, der Fuß ist gelbbraun. Männchen [340] und Weibchen scheinen sich nicht zu unterscheiden. Die jungen Vögel dagegen sind unterseits auf grauem Grunde mit blaßgelben Tropfenflecken, an der Spitze der Federn oberseits auf schwarzem Grunde mit unregelmäßigen Flecken und Tüpfeln von schwefelgelber Färbung gezeichnet. Die Länge beträgt zweiundzwanzig, die Fittiglänge zwölf, die Schwanzlänge sieben Centimeter.


Hornrachen (Eurylaimus javanicus). 1/2 natürl. Größe.
Hornrachen (Eurylaimus javanicus). 1/2 natürl. Größe.

Nach Raffles hält sich der Hornrachen hauptsächlich an Flußufern und Teichen auf und frißt hier Kerbthiere und Würmer. Das Nest hängt an einem Zweige über dem Wasser. Horsfield fand ihn auf Java in einer der unzugänglichsten Gegenden des Landes, in ausgedehnten, an Flüssen und Sümpfen reichen Wäldern auf. Von einem Verwandten berichtet Helfer, daß er in Gesellschaften von dreißig bis vierzig auf den höchsten Waldbäumen lebe und so furchtlos oder so dumm sei, daß man die ganze Schar, einen nach dem anderen, herabschießen kann.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 340-341.
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