Sechzehnte Familie: Nachtschwalben (Caprimulgidae)

[341] Die Nachtthiere unter den Leichtschnäblern sind so ausgezeichnete Geschöpfe, daß sie weder verkannt noch mit anderen Klassenverwandten verwechselt werden können. Ueberall, wo sie leben, haben sie die Beachtung der Menschen auf sich gezogen, überall in diesem Sinne Geltung sich zu verschaffen gewußt und zu den sonderbarsten Meinungen Veranlassung gegeben. Hiervon zeugt unter anderem die Menge und Bedeutsamkeit der Namen, welche sie führen.

Die Nachtschwalben oder Nachtschatten (Caprimulgidae) bilden eine über hundert Arten zählende, also sehr zahlreiche, nach außen hin scharf, jedoch nicht von allen Forschern [341] in derselben Weise abgegrenzte Familie. Ihr gemeinsamer Name »Nachtschwalben« ist nicht übel gewählt; jedoch kann man nur, insofern es sich um die allgemeineren Kennzeichen handelt, von einer Aehnlichkeit zwischen ihnen und den Schwalben sprechen: genauere Vergleichung der verschiedenen Gruppen ergibt wesentliche Unterschiede. Der äußere und innere Bau der Nachtschwalben ist ein durchaus eigenthümlicher. Sie ähneln streng genommen den Schwalben in viel geringerem Grade als die Eulen den Falken. Die Größe schwankt erheblich. Einige Arten sind fast so groß wie ein Rabe, andere kaum größer als eine Lerche. Der Leib ist gestreckt, der Hals kurz, der Kopf sehr groß, breit und flach, das Auge umfangreich und ziemlich stark gewölbt, der Schnabel verhältnismäßig klein, hinten außerordentlich breit, aber sehr kurz, stark nach vorn verschmälert und ungemein flach; die Kiefer hingegen sind sehr verlängert, und der Rachen ist deshalb weiter als bei irgend einem anderen Vogel. Der hornige Theil des Schnabels nimmt nur die Spitze des Freßwerkzeuges ein, ist schmal, am Oberkiefer oder seitlich herabgebogen, seine stumpfe Firste wenig nach rückwärts gezogen. Neben ihr liegen die gewöhnlich röhrenförmigen Nasenlöcher nahe neben einander. Die Beine sind regelmäßig schwach, ihre Läufe sehr kurz, auf der Hinterseite mit einer Schwiele bedeckt, vorn in der Regel mit kurzen Schildern bekleidet, oben oft befiedert, zuweilen auch ganz nackt. Die Zehen sind, mit Ausnahme der sehr entwickelten Mittelzehe, kurz und schwach, Innenzehe und Mittelzehe gewöhnlich am Grunde durch eine Spannhaut verbunden; die Hinterzehe richtet sich nach der inneren Seite, kann aber auch nach vorwärts gekehrt werden. Bei allen Arten einer Unterfamilie trägt die lange Mittelzehe auch einen langen, auf der inneren Seite aufgeworfenen und gezähnelten Nagel. Die Schwingen sind lang, schmal und spitzig; doch ist nicht die erste, sondern gewöhnlich die zweite und oft erst die dritte oder vierte Schwungfeder die längste von allen. Der Schwanz besteht aus zehn Federn, welche sehr verschieden gestaltet sein können. Das Gefieder ist eulenartig, großfederig und weich, seine Zeichnung regelmäßig eine außerordentlich feine und zierliche, die Färbung jedoch eine düstere und wenig auffallende. Am kürzesten wird man beide bezeichnen können, wenn man sie baumrindenartig nennt. Beachtenswerth sind die Borsten, welche den Rachen umgeben, ebenso merkwürdig die kurzen, feinen und dichten Wimpern, welche das Auge umstehen. Bei einigen Arten haben die Männchen besondere Schmuckzeichen: verlängerte und meist auch sehr eigenthümlich gestaltete Federn, welche nicht bloß in der Schwanzgegend entspringen, wie sonst die Regel, sondern auch dem Flügelgefieder entsprossen oder selbst als umgebildete Schwingen angesehen werden müssen.

Ueber den inneren Bau des Leibes unserer heimischen Art hat Nitzsch Untersuchungen angestellt, aus denen hervorgeht, daß im Gerippe namentlich Schädel und Füße auffallen. Die Seitentheile des Oberkiefers sind platt, breit und wie die ganze Hirnschale luftführend. Das Thränenbein verbindet sich mit den seitlichen Theilen des Oberkiefers; die Gaumenbeine sind flach und hinterwärts seitlich verbreitert; die Flügelbeine treten mit einer dritten Gelenkfläche an das Keilbein heran; dem Quadratknochen fehlt der freie Fortsatz gänzlich. Beispiellos ist die Gelenkung, welche in der Mitte der Aeste des Unterkiefers angelegt ist; denn der Unterkiefer der Nachtschwalben besteht aus drei, stets unverwachsenen Stücken. Das vordere und gepaarte Stück bildet den kleinen Unterschnabel und die vordere Strecke der Kinnladenleiste; die beiden anderen paarigen Stücke setzen die Kinnladenäste nach hinten fort und gelenken mit dem Quadratknochen nach vorn, aber in schiefer Linie mit dem Vorderstücke. Dieses nimmt keine Luft auf, während die hinteren Stücke Luftzellen zeigen. Das Brustbein biegt sich in seinem Hintertheile abwärts, wodurch der Magen Raum zur Ausdehnung gewinnt wie bei dem Kukuk. Die Vorderglieder sind hinsichtlich ihrer Verhältnisse zu einander nicht so auffällig wie die Armgliederknochen der Segler. Der luftführende Oberarmknochen ist länger als das Schulterblatt, der Vorderarm zwar etwas länger als der Oberarm, aber nicht kürzer als der Handtheil. Die schmale, längliche Zunge zeichnet sich durch ihre geringe Größe und noch mehr durch viele auf ihrer Oberfläche wie am Seitenrande stehende Zähne aus. Der Zungenkern ist knorpelig; den unteren Kehlkopf bewegt nur ein einziges Muskelpaar. Der Schlund ist bei den [342] altweltlichen Arten ohne Kropf oder Erweiterung, bei einigen amerikanischen hingegen sackartig ausgebuchtet, der Vormagen klein, dickwandig, der Magen häutig, schlaffwandig und sehr ausdehnbar. Die Milz ist ungewöhnlich klein und länglichrund; die Nieren sind gestaltet wie bei den Singvögeln; die Leber verhält sich wie bei den Kukuken.

Alle Gegenden und Länder der Erde, mit Ausnahme derer, welche wirklich innerhalb des kalten Gürtels liegen, beherbergen Nachtschwalben. In Europa kommen nur zwei Arten vor, im Norden Amerikas mehr als doppelt so viele; schon in Nordafrika und bezüglich in Mittelamerika aber nimmt die Artenzahl beträchtlich zu. Dasselbe gilt für die entsprechend gelegenen Länder Asiens; auch Neuholland ist nicht arm an ihnen. Der Verbreitungskreis der einzelnen Arten ist ziemlich ausgedehnt, der Aufenthalt aber beschränkt sich auf besonders günstige Oertlichkeiten. Die große Mehrzahl aller Nachtschwalben lebt im Walde oder sucht diesen wenigstens auf, um auszuruhen, einige Arten dagegen bevorzugen ganz entschieden die Steppe, und andere wieder sogar die Wüste oder wüstenähnliche Steinhalden und dergleichen Plätze. Im Gebirge steigen diejenigen Arten, welche hier leben, bis zu bedeutender Höhe empor: so unsere Nachtschwalbe, laut Tschudi, in den Alpen bis zu achtzehnhundert, ein afrikanischer Nachtschatten, laut Heuglin, in Habesch bis zu viertausend, der Nachtfalk, laut Allen, in den Gebirgen Colorados zu mehr als dreitausend Meter über dem Meere.

Wie zu erwarten, spricht sich in der Grundfärbung des Gefieders der eine oder der andere dieser Wohn kreise aus. Alle waldbewohnenden Nachtschatten tragen ein echt rindenfarbiges Gefieder, die wüsten- oder steppenbewohnenden hingegen ein sandfarbiges; das allgemeine Gepräge der Färbung wird aber so streng festgehalten, daß Swainson behaupten durfte, wer einen Ziegenmelker gesehen, habe sie alle gesehen.

Standvögel sind wahrscheinlich nur diejenigen Arten, welche in den Waldungen der Gleicherländer leben. Alle übrigen dürften mindestens streichen, und sämmtliche nordische Arten wandern regelmäßig. Sie erscheinen ziemlich früh im Jahre in ihrer Heimat und verweilen bis zu Anfang des Herbstes. Ihre Wanderungen dehnen sie über weite Gebiete aus: unsere Nachtschwalbe zieht bis in das Innere Afrikas. Nur während dieser Reisen sind die Nachtschatten einigermaßen gesellig; in der Heimat selbst lebt jedes einzelne Paar streng für sich und vertreibt ein anderes aus seinem Gebiete. Der Umfang des letzteren pflegt jedoch gering zu sein, und da, wo die Vögel häufig sind, kann es vorkommen, daß ein großer Garten von mehreren Paaren bewohnt wird. Bei uns zu Lande meiden die Nachtschwalben die Nähe des Menschen, erscheinen wenigstens nur ausnahmsweise nachts über den Dörfern; im Süden ist dies nicht der Fall: hier siedeln auch sie sich in oder unmittelbar an Dörfern an, und zumal große Gärten werden zu ihrem gewöhnlichen Wohnsitze.

Kerbthiere verschiedener Art bilden die ausschließliche Nahrung der großen Mehrzahl, diese und allerlei kleine Wirbelthiere die Beute einiger Nachtschwalben. Sämmtliche Arten sind im höchsten Grade gefräßig und machen sich daher um unsere Waldungen sehr verdient. Mit der Gewandtheit eines Falken oder einer Schwalbe streichen sie bald niedriger, bald höher über freie Plätze, Gebüsche und Baumkronen, umschweben die letzteren oft in höchst anmuthigen Schwenkungen und nehmen während des Fluges vorübersummende Kerbthiere weg, lesen auch wohl solche auf, welche schlafend auf Blättern, Halmen und selbst am Boden sitzen. Ihr weites Maul gestattet ihnen, sehr große Käfer zu verschlingen, und es sind daher gerade diejenigen Arten, welche von anderen Vögeln verschont werden, ihren Angriffen besonders ausgesetzt. Unser Nachtschatten z.B. schlingt ein Dutzend und mehr Mai- und Junikäfer oder große Mist-, Pillen- und Dungkäfer nacheinander hinab, ist auch im Stande, die größten Nachtschmetterlinge oder Grillen und Heuschrecken in sein weites Maul aufzunehmen und wenigstens größtentheils hinabzuwürgen. Schwalme bewältigen selbst kleine Wirbelthiere, und die Schwalke verschlucken pflaumengroße Früchte. Zur besseren Verdauung nehmen wenigstens die kerbthierfressenden Arten kleine Steinchen auf, welche sie auf kiesigen Plätzen zusammenlesen. Ihre Jagd beginnt in der Regel mit Einbruch der Nacht, wird einige Stunden lang betrieben, sodann unterbrochen und gegen die Morgendämmerung hin von neuem wieder[343] aufgenommen. Noch ehe die Sonne am Himmel erscheint, suchen sie die Ruhe. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Amerikanische Arten jagen nicht selten am hellen Tage und nicht nur in schattigen Waldungen, sondern auch im Freien und im hellsten Sonnenscheine. Die übrigen pflegen während des Tages der Länge nach auf einem umgefallenen Stamme und anderen liegenden Holzstücken oder auf dem Boden und bezüglich auf Felsgesimsen in düsteren Höhlungen zu sitzen oder richtiger vielleicht zu liegen; denn sie drücken sich so platt auf ihre Unterlage, daß sie viel breiter als hoch erscheinen.

Alle Nachtschwalben zeigen sich nur im Fluge als bewegungsfähige Wesen; auf den Zweigen kleben sie, und auf der Erde liegen sie mehr, als sie sitzen. Ihr Gang ist ein trauriges Trippeln, scheint sehr zu ermüden und wird niemals weiter als auf einige Meter hin fortgesetzt: der Flug hingegen, gewissermaßen ein Mittelding zwischen dem Fluge der Schwalbe und dem eines Falken, zeichnet sich durch Leichtigkeit und Zierlichkeit, Gewandtheit und Anmuth aus. Ungern erheben sich die Nachtschwalben zu bedeutenden Höhen; es geschieht dies jedoch nicht aus Unvermögen, sondern weil die Tiefe ihnen viel mehr bietet als eine größere Höhe. Bei ausgedehnteren Wanderungen sieht man sie oft hoch über dem Boden dahinziehen, und namentlich diejenigen, welche bei Tage fliegen, durchjagen sehr häufig auch die oberen Luftschichten.

Unter den Sinnen steht wohl das Gesicht obenan, wie das große Auge schließen läßt; nächstdem scheinen Gehör und Gefühl am meisten entwickelt zu sein. Ob der Geruch besonders ausgebildet ist, wissen wir nicht; wohl aber dürfen wir behaupten, daß der Geschmack schlecht sein muß.

Die geistigen Fähigkeiten sind gering, wenn auch wahrscheinlich nicht in dem Grade, als man gewöhnlich anzunehmen pflegt. Die schlaftrunkene Nachtschwalbe, welche wir bei Tage beobachten können, macht allerdings einen höchst ungünstigen Eindruck, und auch die zufällig gefangene weiß sich nicht anders zu helfen als durch Aufsperren ihres ungeheueren Rachens und heiseres Fauchen: die ermunterte, in voller Thätigkeit begriffene zeigt sich von ganz anderer Seite. Sie bekundet zwar gewöhnlich recht alberne Neugier und sehr oft verderbliche Vertrauensseligkeit, lernt jedoch ihren Feind bald genug kennen und greift selbst zur List, um sich oder ihre Brut dessen Nachstellungen zu entziehen.

Ein eigentliches Nest bauen die Nachtschwalben nicht. Sie legen ihre Eier ohne jegliche Unterlage auf den flachen Boden, denken nicht einmal daran, für diese Eier eine seichte Höhlung auszuscharren. Die Anzahl des Geleges ist stets gering: die meisten Nachtschwalben legen nur zwei Eier, viele sogar bloß ein einziges. König-Warthausen unterscheidet in seiner trefflichen Arbeit über die Fortpflanzung der Nachtschwalben insgemein vierfach verschiedene Eier unserer Vögel. Die Ziegenmelker der nördlichen Erdhälfte, insbesondere die des gemäßigten Gürtels der Alten Welt, legen solche, welche auf milchweißem bis gelblichweißem Grunde bräunlich oder bläulich aschgrau gefleckt und ziemlich glänzend sind, die im Norden der Neuen Welt lebenden solche, welche stark glänzen und auf grünlich grauweißem Grunde kleine braune oder graue, dicht und fein stehende Flecke, Punkte und Striche zeigen, die des Südens der Neuen Welt fast glanzlose und besonders zarte, welche auf blauröthlich isabellgelbem bis lebhaft fleischfarbenem Grunde gelbrothe oder violettgraue Zeichnungen, meist leichte Wölkungen, seltener grobe Flecke und Striche tragen, die Schwalme und Schwalke endlich ungefleckte, mehr oder minder reinweiße Eier. Wahrscheinlich brüten nur die Weibchen; beide Eltern aber bekunden rege Theilnahme für ihre Brut und vertheidigen sie, so gut sie können. Einige sichern die Eier auch in eigenthümlicher Weise, indem sie dieselben, wie Audubon uns mittheilt, in dem ungeheueren Rachen bergen und sie einer anderen, ihnen sicher dünkenden Stelle des Waldes zuschleppen, wo sie die Bebrütung fortsetzen. Die Jungen kommen in einem ziemlich dichten Dunenkleide aus dem Eie, sehen anfänglich, ihrer dicken Köpfe und großen Augen wegen, ungemein häßlich aus, wachsen aber rasch heran und erhalten bald das Kleid ihrer Eltern. Sie werden, soviel uns bekannt, von allen Arten mit hingebender Liebe gepflegt und nach besten Kräften vertheidigt.

[344] Für die Gefangenschaft eignen sich wenige Nachtschwalben; doch ist es keineswegs unmöglich, sie bei geeigneter Pflege längere Zeit im Zimmer oder im Käfige zu erhalten, vorausgesetzt, daß man sie jung dem Neste entnimmt und anfänglich stopft. Besonders anziehende Gefangene sind sie nicht, wohl aber solche, welche die Beachtung des Liebhabers auf sich lenken. Diejenigen Arten, welche nicht ausschließlich Kerbthiere fressen, sondern auch kleine Wirbelthiere verzehren, halten sich verhältnismäßig leicht und dauern im Käfige jahrelang aus.

Die Anzahl der Feinde, welche den Nachtschwalben gefährlich werden können, ist verhältnismäßig gering. Der Mensch, welcher sie kennen lernt, verfolgt sie nicht. Eine solche Schonung wird ihnen jedoch keineswegs deshalb zu Theil, weil man ihren Nutzen erkannt hat, sondern viel häufiger, weil man in ihnen unheimliche Vögel sieht, deren Tödtung schlimme Folgen nach sich ziehen kann. So denken die Indianer, die Farbigen und Neger Mittelamerikas, nicht viel anders die Spanier und viele afrikanische Volksstämme. Unsere Bauern betrachten die harmlosen Geschöpfe mit entschieden mißgünstigem Auge, weil sie der Ansicht sind, daß jene ihren weiten Rachen zu nichts anderem als zum Melken der Ziegen benutzen könnten. Ungebildete erlegen sie nur zu häufig aus bübischer Mordlust. Nächst dem Menschen verfolgen bei uns zu Lande die schleichenden Raubthiere und Raubvögel und wohl auch größere Schlangen die Nachtschwalben; doch scheint der Schaden, welchen diese Thiere ihnen zufügen, nicht eben von Belang zu sein.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 341-345.
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