Fasankukuk (Centropus phasianus)

[257] Die australischen Arten der Unterfamilie hat man Fasankukuke (Polophilus) genannt, weil sie sich von den übrigen durch bedeutende Größe und kurzen, dicken, stark gekrümmten Schnabel einigermaßen unterscheiden. Der Fasankukuk (Centropus phasianus, Cuculus phasianus, phasianinus und giganteus, Polophilus phasianus, variegatus, gigas, leucogaster, melanurus und macrurus, Corydonix phasianus) ist vorwiegend schwarz gefärbt und in gewissem Sinne durch die glänzend hervortretenden Federschäfte gezeichnet. Die Flügel zeigen auf rostbraunem Grunde rostweißliche, schmal schwarz gesäumte Querflecke, welche sich zu verworrenen Querbinden gestalten, die auf der Innenfahne zimmertrostrothen Schwingen in der Endhälfte schwarze, die oberen Schwanzdecken und die beiden mittelsten Steuerfedern auf schwarzem Grunde rostbraune und rostweißliche, dunkel gemarmelte, die äußeren Steuerfedern verwaschen rostbraune, fahlweiß gefleckte Querbinden. Das Auge ist roth, der Schnabel schwarz, der Fuß bleifarbig. Das größere Weibchen unterscheidet sich in der Färbung nicht vom Männchen. Im Jugendkleide ist die Oberseite röthlichbraun, die Unterseite fahlgrau. Die Länge beträgt dreiundsechzig, die Fittiglänge sechsundzwanzig, die Schwanzlänge siebenunddreißig Centimeter.

Ueber die Lebensweise hat Gould berichtet. Der Fasankukuk findet sich in sumpfigen, mit Buschholz, Gras und Röhricht üppig bewachsenen Gegenden und hält sich hier fast auschließlich auf dem Boden auf, über welchen er mit Leichtigkeit dahinrennt. Nur im Nothfalle fliegt er auf höhere Bäume, zunächst auf die unteren Zweige und nach und nachhüpfend weiter nach oben, bis zu den höheren Aesten empor. Erst vom Gipfel ausstreicht er trägen Fluges nach anderen Bäumen hinüber.

Das sehr große Nest steht mitten in einem Graspolster, zuweilen unter den Blättern eines Pandanus, ist aus trockenen Gräsern gebaut und oben zugewölbt, aber mit zwei Oeffnungen versehen, durch welche das Weibchen beim Brüten den Kopf und den Schwanz steckt. Die drei bis fünf Eier sind rundlich, rauhschalig und schmutzigweiß von Farbe. Auch der Fasankukuk läßt sich ohne sonderliche Umstände an die Gefangenschaft und passende, leicht zu verschaffende, gemischte Kost gewöhnen, erträgt weite Seereisen ohne Beschwerde und ist demgemäß schon wiederholt lebend nach Europa, insbesondere nach England, gelangt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 257.
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