Kragentrappe (Otis Macqueni)

[238] Zu den europäischen und selbst den deutschen Vögeln zählt man auch die Kragentrappen, welche sich durch etwas verlängerten Schnabel, deutliche Kopfhaube und flatternden Halskragen von den beschriebenen Arten unterscheiden und daher auch wohl als Vertreter einer besonderen Sippe (Hubara oder Eupodotis) aufgefaßt werden.

Der Kragentrappe, von den Kirgisen »Paßgängertrappe« genannt (Otis Macqueni und marmorata, Eupodotis und Hubara Macqueni), geht uns am nächsten an, weil er sich wiederholt nach Deutschland verflogen hat. Sein Gefieder ist auf der Stirne und den Kopfseiten rostrothgrau, braun überpudert, die Kopfhaube etwas spärlich, aus langen und schmalen Federn zusammengesetzt, von denen die meisten an der Spitze schwarz sind, das Gefieder des Hinterkopfes weißlich, braun und grau gestreift, das des Oberkörpers auf licht ocker- oder lehmgelbem Grunde zart schwarz in die Quere gewellt und da, wo die Zeichnung dichter steht, dunkler gefleckt, die Kehle weiß, der Hinterhals bräunlich, der Vorderhals hell aschgrau, dunkler quergewellt, die Oberbrust dunkel graublau, der Bauch gilblichweiß. Der Kragen besteht aus langen flatternden Federn, welche zu beiden Seiten des Halses stehen, und von denen die oberen rein schwarz, die unteren an der Wurzel und an der Spitze schwarz, übrigens weiß sind. Die Schwingen haben weiße Wurzeln und schwarze Spitzen; die Steuerfedern zeigen auf röthlichem, fein gesprenkeltem Grunde zwei dunkle Binden. Das Auge ist glänzend gelb, der Schnabel schieferfarben, der Fuß grünlichgelb. Nach Jerdon schwankt die Länge des Männchens zwischen fünfundsechzig bis achtzig, [238] die Breite zwischen einhundertundvierzig bis einhundertundfunfzig und beträgt die Fittiglänge etwa achtunddreißig, die Schwanzlänge fünfundzwanzig Centimeter. Nach der Brutzeit scheint das Männchen seinen Schmuckkragen zu verlieren.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Sechster Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Dritter Band: Scharrvögel, Kurzflügler, Stelzvögel, Zahnschnäbler, Seeflieger, Ruderfüßler, Taucher. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 238-239.
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