4. Sippe: Kropfstörche (Leptoptilus)

[359] Die häßlichsten aller Störche (Leptoptilus) werden Kropfstörche genannt, weil ihre Speiseröhre sich am Unterhalse zu einem weiten Sacke ausdehnt, welcher zwar wenig Aehnlichkeit mit dem eigentlichen Kropfe hat, aber doch in derselben Weise gebraucht wird. Uebrigens kennzeichnen sie sich durch kräftigen, fast ungeschlachten Leib, dicken, nackten Hals, nackten oder höchstens mit wenigen flaumartigen Federn bekleideten, grindigen Kopf, einen ungeheueren, an der Wurzel sehr dicken, vierseitigen, vorn keilförmig zugespitzten, leichten Schnabel, dessen äußere Bekleidung durch ihre Unebenheit und Rauhigkeit auffällt, hohe Beine, gewaltige, abgerundete Flügel, in denen die vierte Schwinge die längste, und mittellangen Schwanz, dessen untere Deckfedern außerordentlich entwickelt, von der Wurzel an fein zerschlissen sind und prächtige Schmuckfedern abgeben.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Sechster Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Dritter Band: Scharrvögel, Kurzflügler, Stelzvögel, Zahnschnäbler, Seeflieger, Ruderfüßler, Taucher. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 359.
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