22. Gattung: [123] Tachys Steph.

Umfasst kleine Ufertierchen, vom Aussehen kleiner Bembidion, die sich aber leicht von ihnen durch die Bildung der VSchn. abheben. Letztere sind zur Spitze ein wenig erweitert, an der Spitze aussen schräg abgestutzt oder schwach ausgerandet, wodurch daselbst eine stumpfe Erhabenheit an der Aussen-S. gebildet wird. Ein weiterer Unterschied ist der Mangel eines Skutellarstreifs (abgekürztes Streifrudiment neben dem Sch.) u. endlich haben die Tierchen, wie die Trechus, einen an der Spitze hakenförmig nach aussen umgebogenen Nahtstreifen. Der K. ist stets schmäler als der Hsch. Die Jugendstadien dieser Arten sind noch unbekannt.


1'' 8. Streifen der Fld. (Submarginalstreif) neben dem SR. nur hinten tief eingedrückt, von der Mitte nach vorne erloschen. StFurchen seicht, aussen ohne Fältchen begrenzt. Basis des Hsch. gegen die HWinkel abgeschrägt; Körper flach; Fld. meistens flach gestreift.


Untergattung: Tachys in spe.


2'' Der vordere Porenpunkt der Fld. steht im 4. Zwischenraume der feinen Streifen, die Spitze des nach aussen gebogenen Suturalstreifs am VR. nur kurz nach innen gewendet.

3'' Grössere Art (vorherrschend gelb), mit langen F.; die Gld. sind alle mehr als doppelt so lang als breit. (Länge 3 mm)

fulvicollis Dej.

[123] 3' Kleinere Arten, mit kürzeren F.; die einzelnen Gld. nicht doppelt so lang wie breit. (Länge 2–2,5 mm.)

4'' HWinkel des Hsch. scharf stumpfeckig, OS. dunkelbraun

bistriatus Dftsch.

4' HWinkel des Hsch. scharf rechteckig. Körper zum grössten Teile gelb.

gregarius Chaud.

2' Der vordere Porenpunkt der Fld. steht im 3. Zwischenraume; der umgebogene Teil des Nahtstreifens ist an seinem vorderen Ende nochmals halbkreisförmig zurückgebogen

scutellaris Grm.

1' 8. Streifen der Fld. neben den Seiten tief eingedrückt, vorne oft sehr fein werdend, aber nahezu vollständig ausgeprägt. StFurchen tief, aussen von einem feinen Fältchen eingeschlossen. Basis des Hsch. fast gerade. Körper mehr weniger gewölbt, meist mit einigen tiefen Streifen.


Untergattung: Tachyura Motsch.


5'' Der Submarginalstreif der Fld. ist von hinten nach vorne gleich stark eingedrückt u. tief, vorne nur mit 1–2 Porenpunktgrübchen

haemorrhoidalis Dej.

5' Der Submarginalstreif ist vorne meistens feiner aus geprägt, oft nur durch Pünktchen angedeutet, vorne mit 3 tiefen Punktgrübchen (puncta umbilicata).

6'' Fld. nur mit 3 beiderseits verkürzten Streifen, wovon der 3. am kürzesten ist u. beiderseits von einem Porengrübchen begrenzt wird

sexstriatus Duftsch.

6' Fld. mit 4 oder mehr Streifen, wovon die 3 inneren stärker vertieft sind; der 3. überragt nach vorne den vorderen Porenpunkt.

7'' Der Submarginalstreif ist in der Mitte wenig feiner als an der Spitze. parvulus Dej.

7' Der Submarginalstreif ist in der Mitte äusserst fein oder stückweise unterbrochen, oder durch Pünktchen angedeutet.

8'' Fld. auf der Scheibe etwas abgeflacht, dunkel, mit 4 gelben Makeln.

quadrisignatus Dftsch.

8' Fld. bauchig, kurz oval, gewölbt. Körper einfarbig rotgelb

bisulcatus Nicol.


1. Tachys fulvicollis Dej. (sulcifrons Chd., subfasciatus Motsch.) Bräunlichgelb oder rotgelb; der K.u. eine unbestimmte Querbinde hinter der Mitte der Fld. bräunlich; F. lang, HWinkel des Hsch. scharf rechteckig. 3 mm.


In Deutschland noch nicht sicher nachgewiesen; sonst im südlichen Mitteleuropa.


2. T. bistriatus Dftsch. (elongatulus Dej.). Rostbraun oder braunschwarz, der Mund, die Wurzel der F.u. die B. gelb; seltener ist der Käfer bis auf den dunkleren K. rötlich = a. rufulus Rey. HWinkel des Hsch. deutlich stumpfeckig. 2–2,5 mm. – T. 13, Fg. 4.


In ganz Deutschland, in der Nähe der Gewässer, unter Steinen, häufig.


3. T. gregarius Chaud. (nigrifrons Fauv.). Ganz hell gelbrot, höchstens der K. angedunkelt; HWinkel des Hsch. scharf rechteckig. 2 mm.


Auf Lehmboden unter feucht gelegenen Steinen; seltener als der vorige.


4. T. scutellaris Germ. (tauricus Motsch.) Dem bistriatus ähnlich, aber durch den hakenförmigen, oben neuerdings zurückgebogenen Apikalstreif u. durch den näher an die Naht stehenden vorderen Porenpunkt leicht zu unterscheiden. Rotbraun, K. dunkler, die Wurzel der F., die B.u. die Fld. gelb; letztere in der Umgebung des Sch. dreieckig getrübt oder gelb, hinten braun = a. dimidiatus Motsch. (bipartitus Duv.). 2,2–2,5 mm. – T. 13, Fg. 5.


Wurde in Westfalen, Thüringen, im Allergebiet u. in Oldenburg aufgefunden. Lebt nach Schilsky auf salzhaltigem Boden oder an den Küsten des Meeres.


5. T. (Tachyura) haemorrhoidalis Dej. Kleine gedrungene Art; pechschwarz, mit schwachem Erzglanz; die Spitze der Fld. verwaschen braungelb; letztere nur mit 2 Streifen; die Basis der F., Ts.u.B. gelbrot; StFurchen tief. 2–2,2 mm.


Im südlichen Mitteleuropa an sumpfigen Stellen; Bayern.


6. T. (Tachyura) sexstriatus Dftsch. (angustatus Dej.). Braunschwarz; Fld. ohne ausgesprochene Flecken oder es sind auf jeder Decke 2 gelbe Flecken [124] vorhanden: v. tetragraphus Reitt., oder es ist nur eine Humeralmakel vorhanden: a. guttifer nov.; Basis der F.u.B. braungelb, Schl. meistens etwas getrübt; Fld. nur mit 3 Streifen. 2,2–2,6 mm. – T. 13, Fg. 8.


Besonders im südlichen Mitteleuropa; die var. weiter verbreitet; in Böhmen, Mähren, Schlesien, an Flussufern zwischen Steingerölle nicht selten.


7. T. (Tachyura) parvulus Dej. (pulicarius Dej.). Klein, schwarzbraun oder schwarz; der Hsch. nur wenig schmäler als die Fld., letztere mit mehr als 3 Punktstreifen, einfarbig (Stammform) oder auf jeder mit 2 düsterroten Makeln: a. quadrinaevus Reitt.; die Wurzel der F.u. die B. rot. Der Submarginalstreif ganz u. von gleicher Stärke. 2 mm. – T. 13, Fg. 6.


In Süd-u. Mitteldeutschland; im Harz (Darmstadt), Zwickau; Paskau; im Sande der Flüsse.


8. T. (Tachyura) quadrisignatus Dftschm. Schwarz, mit schwachem, grünlichen Schein, eine Schultermakel u. eine (selten erloschene) Makel vor der Spitze gelbrot; F., Ts.u.B. gelblich. OS. der Fld. etwas abgeflacht, mit mehr als 3 Streifen. 2,5 mm. – T. 13, Fg. 7.


Im mittleren u. südlichen Teile von Deutschland zwischen dem Steingerölle u. Sande der Flüsse; häufig.


9. T. (Tachyura) bisulcatus Nicol. (Focki Humm., silaceus Dej., latipennis Strm., numidicus Luc., Guerini Gaubil). Ganz rötlichgelb, grösser als die vorigen; die Fld. breiter u. stärker gewölbt, oval, mit 2 starken u. einigen feinen Punktstreifen. 3 mm. – T. 13, Fg. 9.


Süd- u. Westdeutschland; Thüringen, Magdeburg. Lebt im Süden Europas, besonders im nassen Baummulme.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 123-125.
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