7. Gattung: [235] Colon Hrbst.

Die Arten werden mit dem Kötscher kurze Zeit vor Sonnenuntergang gesammelt an Waldrändern, auf schlechten Grasplätzen, welche nur büschelweise Gräser tragen, ganz ähnlich wie die Liodes-Arten u. dürften die Lebensweise mit diesen teilen.


Untergattungen:


1'' VSchn. u. VTr. in beiden Geschlechtern, aber beim S stärker erweitert.

2'' VSchn. des S gebogen, innen zur Spitze verbreitert, an der Basis ausgebuchtet, die HSchl. höchstens mit sehr kleinem Zähnchen.

Eurycolon Gnglb.

2' VSchn. des S einfach u. gerade, die HSchl. in der Regel mit mehr minder langem Zahne

Myloechus Latr. Thoms.

1' VTr. in beiden Geschlechtern einfach, die VSchn. gegen die Spitze sehr wenig erweitert

Colon s. str.


Untergattung: Eurycolon Gnglb.1


1'' SR. der Fld. vor der Mitte von oben sehr deutlich sichtbar. Kurz u. breit eiförmig, rostbraun, fein u. gedrängt punktiert, FKeule schmal, nicht angedunkelt, Hsch. sehr breit, die Fld. fest umfassend. 2,5–3 mm. – Selten.

latum Kr.

1' SR. der Fld. von obenher nicht sichtbar. Körper rostrot, F.u.B. etwas heller gelbrot.

[235] 2'' Hsch. viel stärker als die Fld. punktiert, weniger quer, FKeule nicht angedunkelt. 2–2,5 mm. – Bayern, Kassel, Allergebiet, Alsen; sehr selten.

rufescens Kr.

2' Hsch. u. Fld. gleichartig, sehr gedrängt u. fein punktiert, Hsch. stärker quer, SR. vor der Basis ausgeschweift, die vorletzten Gld. der FKeule getrübt. 2 mm. – In Schlesien u. Mähren (Adamstal), sehr selten.

Delarouzei Tourn.


Untergattung: Myloechus Latr. (Thoms.)


1'' Arten mit langem Hsch. (Hsch. nur wenig breiter als lang.)

2'' Keule der F. sehr gross u. sehr breit, deutlich 4gliederig, etwa so lang als der restliche F., tief schwarz glänzend, das Endgld. viel dünner u. lebhaft rot. Körper gestreckt, schwarz, oft mit braunen Fld., fein behaart, FBasis u.B. rostrot, Fld. nicht oder kaum stärker punktiert als der Hsch.

3'' Schwarz, matt, ausserordentlich gedrängt punktiert u. äusserst kurz, dicht goldgelb behaart, letztes Gld. der F. nur auf der Spitzenhälfte rot. HSchl. beim S ohne deutlichen Zahn. 2,5–3 mm. – T. 61, Fg. 3. – Selten.

clavigerum Hrbst.

3' OS. glänzend, gedrängt punktiert, u. etwas länger, dicht gelblich behaart, das ganze Endgld. der F. rotgelb.

4'' Grösser, schwarzbraun, HSchl. des S am InnenR. in der Mitte mit einem spitzigen Zahne, die HSchn. gebogen. 2,2–2,8 mm. – T. 61, Fg. 4. – Sehr selten; in den Sammlungen meist die nächste Form unter diesem Namen.

affine Strm.

4' Klein, heller braun, einfarbig oder die Fld. braunrot, HSchl. des S ohne deutlichen Zahn u. die HSchn. gerade. 1,5–2 mm. – Weit verbreitet, aber selten

v. confusum Fairm.

2' FKeule weniger gross u. breit, meist spindelförmig, oder auch zur Spitze verbreitert, die 4 letzten Gld. beträchtlich kürzer als der restliche F., braunrot bis schwarz, das Endgld. manchmal dünner oder heller.

5'' Hsch. nicht stärker punktiert als die raspelartig punktierten Fld.

6'' HTr. so lang als die HSchn. (Hierher die bei uns nicht vorkommenden C. troglocerum, longitarse, subcurvipes Reitt., emarginatum Ros.u. puncticeps Czwal., aus Südeuropa.)

6' HTr. beträchtlich kürzer als die HSchn. HSchl. beim S mit dünnem, dornförmigem Zahne, HSchn. gebogen. Körper schwärzlichbraun, FBasis u.B. rostrot.

7'' Punktierung des Hsch. feinkörnig, sehr gedrängt, nicht feiner als auf den Fld. VSchn. des S innen an der Spitze mit nagelförmig abstehendem, ziemlich grossen Zahne. 2–2,8 mm. – Bei einer etwas kleineren, gestreckteren, heller braun gefärbten Form fehlt der Zahn auf den VSchn. beim S: v. inermipes nov. – (C. Chobauti Fleischer.) – Vielleicht in Bayern aufzufinden.

griseum Czwal.

7' Punktur des Hsch. merklich feiner u. flacher als der Fld. VSchn. des S ohne Nagelzahn, sondern mit der normalen rechtwinkeligen Apikalecke. 2,2–3,2 mm. – Böhmen, Ostdeutschland

murinum Kr.

5' Hsch. deutlich stärker punktiert als die raspelartig punktierten Fld. Endgld. der F. nicht verjüngt.

8'' FKeule, oft bis auf die Spitze des letzten Gld., dunkel oder schwarz. OS. äusserst gedrängt punktiert.

9'' St. u. Hsch. stark u. dicht punktiert, matt. HSchl. des S in der Mitte der US. u. an der Spitze einen stumpfen Winkel bildend, ohne Zahn; HSchn. gebogen. FKeule braun. Färbung wie bei den vorigen. 2–3 mm. – Nassau, Preussen, Schlesien, Mähren, selten

fuscicorne Kr.

9' St. u. Hsch. dicht, ziemlich kräftig punktiert, etwas glänzend. HSchl. hinter [236] der Mitte der Innenseite mit einem dreieckigen Dornzahne; HSchn. gebogen. 2–2,5 mm. – Sachsen, Alsen, Preussen, Schlesien, Mähren, selten.

armipes Kr.

8' F. einfarbig rostgelb. OS. gedrängt punktiert, glänzend. Schwarzbraun oder braun, F.u.B. rostrot. HSchl. beim S innen in der Mitte mit sehr kleinem scharfen Zähnchen, Apikalwinkel eckig zugespitzt, HSchn. gerade. 2–2,4 mm. – (C. rectangulum Chd.) – T. 61, Fg. 6. – Allergebiet, Schlesien, Mähren, selten

angulare Er.

1' Arten mit kurzem Hsch. (Hsch. viel breiter als lang.)

10'' Hsch. deutlich stärker punktiert als die Fld. HSchn. des S gerade.

11'' Hsch. stark u. sehr gedrängt punktiert, matt, oder fast matt. SR. der Fld. wenigstens an den Schultern von oben sichtbar. Hsch. beim S unten mit langem, nach innen gebogenem Dorne.

12'' SR. der Fld. von obenher bis nahezu zur Spitze sichtbar. Hsch. doppelt stärker punktiert als die Fld., aber nicht rugos; OS. dicht u. fein behaart. Rotbraun, die F., ausser der braunen Keule, u.B. rostgelb. 2–3,2 mm. – (C. Lentzi Czwal., firmum Czwal.) – T. 61, Fg. 5. – Selten.

dentipes Sahlb.

12' SR. der Fld. nur an den Schultern von obenher kurz sichtbar. Hsch. sehr grob u. gedrängt, fast runzelig punktiert. OS. rauh u. ziemlich lang gelb behaart. Rotbraun, die FKeule braun. Kleinere (Degenerations-) Stücke, mit kleinerem, geraden SchlZahn sind v. rectidens Fleisch. 2–3,2 mm. – (C. Barnevillei Kr.) – Nassau, Thüringen, Sachsen, Schlesien, Mähren etc., selten.

Zebei Kr.

11' Hsch. weniger gedrängt punktiert u. wie die Fld. glänzend; die Punktur nur etwas stärker als jene der Fld. SR. der Fld. von obenher nicht sichtbar.

13'' Hsch. stark quer, dicht punktiert, HTr. viel kürzer als die HSchn. Dunkelbraun bis rostrot, ziemlich klein, F.u.B. heller. HSchl. beim S innen in der Mitte mit kleinem, oft sehr undeutlichen Zähnchen. 1,5–2,3 mm. – Grosse Stücke sind a. episternale Czwal., kleine mit dunkler FKeule sinuatum Chd., gelbrote mit schwar zem K.: a. nigriceps Reitt. – T. 61, Fg. 7. – Unsere häufigste Art

brunneum Latr.

13' Hsch. weniger quer, wenig gedrängt u. etwas stärker als die Fld. punktiert, die Zwischenräume der Punkte auf der Scheibe fast so breit als die Punkte selbst. Langoval, fein, anliegend gelb behaart, glänzend, F.u.B. rostrot, die FKeule schwarzbraun. Beim S sind die VSchn. gerade, einfach, die VSchl. haben bei grösseren S in der Mitte ihres InnenR. ein sehr kleines Zähnchen, die HSchl. haben innen vor der Mitte einen kleinen dornförmigen Zahn, die HSchn. sind gerade. 2–2,8 mm. – Lombardei, von Herrn Direktor Sekera bei Bazzano entdeckt

(Sekerae n. sp.)

10' Hsch. nicht stärker punktiert als die Fld.

14'' Fld. mit Spuren von Längsstreifen oder Längsreihen. HR. des Hsch. beim S neben den HWinkeln kurz ausgerandet. Schwarzbraun, F.u.B. rostrot, FKeule dunkelbraun. Hsch. merklich feiner punktiert als die Fld.

15'' HSchl. beim S mit langem nagelförmigen, an der Spitze etwas behaarten Zahne, HSchn. gebogen. 2,2–2,8 mm. – (C. subinermis J. Sahlb. hat statt dem Nagelzahn ein kleineres, einfaches Zähnchen.) – T. 61, Fig. 9. – Selten

appendiculatum Sahlb.

15' HSchl. beim S einfach, HSchn. gerade. 2 mm. – Nordpreussen, Königsberg, Mähren (Brünn)

v. regiomontanum Czwal.

14' Fld. ohne Spuren von Längsreihen u. beim S ohne Ausrandung der Hsch.-Basis neben den HWinkeln.

16'' HSchl. des S am InnenR. hinter der Mitte mit einem schräg abstehenden [237] geraden, nagelförmigen Zahne, HSchn. stark gebogen. Rostbraun oder rostrot mit dunklerem K., F.u.B. rostrot, FKeule etwas dunkler. Klein. 1,5–1,8 mm. – (C. pygmaeum Er., nanum Kr.) – T. 61, Fg. 8. – Sehr selten, besonders die S

calcaratum Er.

16' HSchl. des S am InnenR. in der Mitte mit einem kleinen spitzigen Zahne; HSchn. schwach gebogen oder fast gerade. Dunkelbraun, am Grunde äusserst fein u. dicht granuliert, US. heller, F.u.B. rostrot, die FKeule oft dunkler. 1,8–2,2 mm. – Allergebiet, Preussen, Böhmen, sehr selten.

denticulatum Kr.


Untergattung: Colon s. str.


1'' Körper länglich eiförmig, mit breitem Hsch., dieser fast breiter als die Fld. u. stärker punktiert als diese. Gld. 8 der F. merklich schmäler als 9. HSchn. des S leicht gekrümmt, fast gerade.

2'' Hsch. etwas stärker punktiert als die Fld. HSchl. des S hinter der Mitte ihrer US. mit sehr kleinem, oft undeutlichem, manchmal kräftigerem Zahne: v. Kraatzi Tourn. – 2–2,5 mm. – (C. simplex Thoms.) – Bayern, Magdeburg, Böhmen etc., selten

fusculum Er.

2' Hsch. dreifach gröber als die Fld. punktiert. HSchl. des S mit einem starken, spitzen Zahne. Schwarzbraun, F.u.B. rostrot. 2,2 mm. – Bayern, Böhmen, Preussen, Allergebiet, sehr selten

puncticolle Kr.

1' Körper langoval, Hsch. nicht breiter als die Fld., nicht stärker als die Fld. punktiert, Gld. 8 der F. nicht schmäler als 9. HSchn. beim S schwach gebogen.

3'' HSchn. des S ohne Zahn, HSchl. beim S (stärker), beim Q (schwächer) gegen die Spitze verbreitert u. beim S mit scharfem, winkeligem, beim Q stumpf verrundetem Aussenwinkel. Schwarzbraun, F.u.B. rostrot (Stammform), oder ganz rostrot mit dunklerem K.: a. obscuriceps Reitt. (nigriceps Fleisch.) 2,2–3 mm. – (C. languidum Er.) – T. 61, Fg. 10. – Bei uns nicht häufig

viennense Hrbst.

3' HSchn. des S innen an der Basis mit kleinem, kornartigem Zähnchen, HSchl. des S an der Spitze nicht gewinkelt, innen hinter der Mitte mit einem kleinen Zähnchen. Braunschwarz, F.u.B. rostrot, die FKeule gewöhnlich etwas getrübt. 2–2,8 mm. – T. 61, Fg. 11. – Bayern, Allergebiet, Preussen, Rheinprovinz, Mähren etc., sehr selten

bidentatum Sahlb.


Unterfamilie: Pterolominae.


Die Gattung Pteroloma hat durch ihren schmalen Hsch., die langen, fast fadenförmigen F., die langen dünnen B. mit zur Spitze verschmälerten Schl. sehr viel Gemeinschaftliches mit den Cholevinen, wozu noch kommt, dass ihr das Dörnchen an der S. des VR. der VBr., welches den meisten Cholevinen eigen ist, ebenfalls zukommt, den echten Silphiden aber fehlt. Aus diesen Gründen habe ich diese auffällige Gattung an die Spitze der Silphinae gestellt, wo sie hinter die verwandten Cholevinae zu stehen kommt.

Hierher nur eine Gattung:

Fußnoten

1 Diese UGattung hat Ganglbauer auf C. latum beschränkt u. auf den vorne von oben sichtbaren SR. der Fld. begründet. Nun hat aber Colon dentipes dieselbe Eigenschaft, wiewohl feiner ausgeprägt, u. da diese Art mit andern, aber nicht mit latum, in Verwandtschaft steht, so habe ich den Umfang der UGattung Eurycolon auf jene Arten ausgedehnt, welche beim S gebogene VSchn. u. fast einfache HSchl. besitzen.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 238.
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