24. Gattung: [368] Cercyon Leach.

Fld. zwischen der feinen Grundpunktur mit deutlichen Punktstreifen oder Punktreihen u. eingedrücktem Nahtstreif. OS. kahl, VSch. an der Spitze des AussenR. nicht mit tiefem u. grossem, selten aber seichtem Ausschnitte.


Die Larven unterscheiden sich von den Sphaeridium-Larven durch den gänzlichen Mangel der B., kurze, stumpfe, nach hinten vorragende Pleuralfortsätze des 8. Hlb.-Segmentes u. durch die über die LTs. vorragende Zunge.

Die Arten leben im Dünger, unter faulenden Pflanzenstoffen u. im Detritus am Uferschlamm der Gewässer.


1'' VSchn. an der Spitze des AussenR. mit einem kurzen Ausschnitt, dahinter mit einem kräftigen Dörnchen. Basis des Hsch. ungerandet. Körper flach gewölbt:


Untergattung: Ercycon Rey.


Länglichoval, schwarz bis pechbraun, FGeissel u. KfTs. rostrot, B. pechbraun mit helleren Tr. oder ganz rostrot; Spitze der Fld. oft mit rotem Fleck; manchmal letztere breiter gelbrot u. der Hsch. rotbraun: a. ruficollis Schilsky. 2,5–3 mm. – T. 80, Fg. 15. – An den Küsten der Nord- u. Ostsee, unter Tang u. Detritus

litoralis Gyll.


1' VSchn. am äusseren SpitzenR. abgerundet, ohne Ausschnitt.

2'' S. des Hsch. vor den rechteckigen HWinkeln deutlich ausgeschweift. Körper länglichoval, mit flacher Wölbung:


Untergattung: Paraliocercyon Gnglb.


Kleiner u. flacher als der vorige, meist tief schwarz, Fld. mit rotgelbem Apikalfleck, FGeissel, Ts.u. Tr. rotbraun. Die Färbung übrigens veränderlich. 2,2–2,4 mm. – (C. dorsostriatus Thoms.) – An den Küsten der Nord- u. Ostsee

depressus Steph.


2' S. des Hsch. bis zu den HWinkeln gleichmässig leicht gerundet, ohne Ausschweifung.

3'' Hsch. u. Fld. mit besonderer Längsquerwölbung:


Untergattung: Dicyrtocercyon Gnglb.


Sehr kurzoval, stark gewölbt, glänzend schwarz, die Fld. mit einer roten Apikalmakel, diese durch die schwarze Naht geteilt, die FGeissel, Ts.u. Tr. gelbrot. K.u. Hsch. fein u. dicht, die Zwischenräume der feinen, hinten furchig vertieften Streifen der Fld. viel feiner u. undeutlicher punktiert. 2,5–3 mm. – (C. haemorrhous Gyll., haemorrhoidalis F., xanthorhoeum Steph.) – T. 80, Fg. 16. – An schlammigen, feuchten Orten, an stehenden Gewässern unter Steinen u. Geniste, nicht selten

ustulatus Preyssl.


3' Hsch. u. Fld. auf dem Rücken in einer Flucht gewölbt:


[368] Untergattung: Cercyon s. str.


4'' Fld. ebenso stark u. auf der vorderen Hälfte ebenso dicht als der Hsch. punktiert.

5'' Basis des Hsch. auch neben den HWinkeln nicht gerandet.

6'' Grössere Arten von 2,5–4 mm Länge.

7'' Auch die SR. des Hsch. ganz schwarz; KfTs. schwarz.

8'' Körper gross, sehr kurz u. hoch gewölbt, 3–4 mm.

9'' Grösser, dicht punktiert, Hsch. vor dem Sch. ohne Grübchen, schwarz, oder die Fld. zur Spitze braun (Stammform), oder rot, eine dreieckige gemeinschaftliche Basalmakel an der Naht, die Basis schmal, die S. vorne länger schwarz gefärbt: a. rubridorsis nov. 3,5–4 mm. – Bei uns überall nachgewiesen; eine der selteneren Arten

obsoletus Gyll.

9' Etwas kleiner, dicht punktiert, Hsch. vor dem Sch. mit einem grübchenartigen Punkte, schwarz, zur Spitze meist verwaschen rötlich gefärbt. Basis des Hsch. bei den HWinkeln oft mit der Spur einer sehr kurzen RLinie. 3–3,5 mm. – (C. atomarius F., piceus Mrsh., melanocephaloides Kuw.) – Im Dünger u. unter faulenden Vegetabilien nicht selten

impressus Strm.

8' Körper etwas kleiner (2,2–3,2 mm) u. weniger gewölbt, schwarz, Fld. zum Teil gelbrot.

10'' Fld. wie der Hsch. bis zur Spitze äusserst dicht u. deutlich punktuliert, wie der übrige Körper schwarz, die Spitze abgegrenzt rotgelb, ein mehr weniger deutlicher Flecken dicht hinter der Basis neben der dunklen Naht rötlich, manchmal auch die Basis nach aussen u. oft der ganze SR. rot, die Epipleuren u. die B. braunrot. In selteneren Fällen sind die Fld. rot, nur die Basis u. Naht der Fld. vorne schmal geschwärzt: a. erythropterus Muls. – 2,5–3,2 mm. – (C. flavipes F., similis, picinus Mrsh.) – T. 80, Fg. 17. – Im Dünger gemein

haemorrhoidalis F.

10' Fld. von der Mitte zur Spitze feiner u. weitläufiger, weniger deutlich als vorne punktiert. Schwarz, Fld. rot, eine gemeinschaftliche 3eckige Basalmakel an der Naht, die Basis schmal u. der SR. vorne breiter geschwärzt, an der Spitze heller gelb (Stammform), selten einfarbig rot, an der Spitze gelbrot: a. rubripennis Kuw. 2,5–3 mm. – (C. ovillum Motsch.) – T. 80, Fg. 18. – Im Schafdünger, nicht selten

melanocephalus L.

7' Der SR. oder wenigstens die HWinkel des Hsch. rot.

11'' Nur die HWinkel des Hsch. rot, KfTs. schwarz. Körper länglichoval, gewölbt, glänzend schwarz, die breite Spitze der Fld. abgegrenzt gelbrot, die schmale Naht daselbst schwarz.

12'' Länglicher oval, die rotgelbe Spitzenfärbung setzt sich am SR. weit über die Mitte fort u. erreicht oft die Schultern. 2,5–3 mm. – (C. aquaticus Casteln., terminatus Zettst.) – Am R. von Gewässern, im Geniste u. Schlamme, selten

marinus Thoms.

12' Körper oval, die rotgelbe, abgegrenzte Apikalfärbung setzt sich am SR. höchstens bis zur Mitte als SRandung fort. 2,2–2,6 mm. – (C. aquaticus Murray, palustris Thoms.) – Mit dem vorigen; Preussen, Schlesien.

bifenestratus Küst.

11' Der ganze SR. des Hsch. u. die KfTs. rot. Kurzoval, schwarz, die Spitze der Fld., oft auch ein durchscheinender, querer Flecken hinter der Basis, bisweilen die ganzen Fld. braunrot mit dunklerer Naht u. hellerer Spitze; B. braunrot, Tr. heller. 2,5–3 mm. – (C. limbatus Mnnh.) – Im Dünger u. faulenden Pflanzenstoffen, nicht selten

lateralis Mrsh.

6' Kleine Arten von nur 1,3–2 mm Länge.

13'' OS. äusserst fein u. dicht, an der Spitze der Fld. erloschen punktiert.

[369] 14'' Kurzoval, schwarz, glänzend, Fld. gelbrot oder rotbraun, an der Basis der Naht eine dreieckige schwarze Makel; F., Ts.u.B. gelbbraun. 1,7 bis 1,8 mm. – (C. scutellaris Steph., plagiatus Er., separandus Rey.) – T. 80, Fg. 20. – Im Dünger, nicht häufig

terminatus Mrsh.

14' Länglichoval, schwarz, glänzend, Fld. schwarz, am HR. rotgelb: a. merdarius Strm., oder gelbrot, eine grosse, gemeinschaftliche Basalmakel u. die S. vorne schwarz (Stammform); FGeissel u. Ts. gelbbraun, B. rotgelb oder rostrot. 1,3–1,6 mm. – (C. ferrugineus Hrbst., conspurcatus Strm.) – T. 80, Fg. 22. – Im Dünger, häufig

pygmaeus Illig.

13' OS. ziemlich stark u. wenig gedrängt u. bis zur Spitze der Fld. gleichmässig punktiert, glänzend, schwarz oder braunschwarz, die Spitze der Fld. gelb oder mit einem hellen Flecken, F., Ts.u.B. braungelb; selten sind auch die R. des Hsch. rot: a. marginellus Payk., Körper länglich eiförmig. 2 mm. – (C. analis Payk.) – An Gewässern, im Geniste.

flavipes Thunb.

5' Basis des Hsch. neben den HWinkeln eine Strecke sehr fein gerandet. Fld. ganz oder zum Teil rotgelb.

15'' Länglich oval; Körper grösser.

16'' Schwarz, stärker gewölbt, die S. des Hsch. breiter, der VR. äusserst schmal rotgelb, eine gemeinschaftliche Makel auf der Mitte der Naht, sowie der 1. Zwischenraum dahinter schwarz; sehr selten sind die Fld. einfarbig rotgelb: a. impunctatus Kuw.; FGeissel u. Ts. rostrot, das Endgld. der letzteren dunkel, B. braunrot, Tr. heller. 2,2–3,2 mm. – (C. cordiger Hrbst.) – T. 80, Fg. 19. – Im Dünger häufig.

unipunctatus L.

16' Schwarz, schwächer gewölbt, die S. des Hsch. schmalrot gesäumt, oder nur mit einem kleinen rötlichen Flecken in den VWinkeln, Fld. u.B. gelb, Ts.u.F. rostrot, Endgld. der Ts. dunkler. FldBasis am Sch. selten mit einem schwarzen Fleck: a. Mulsanti Gnglb. (scutellaris Muls.) 2–2,6 mm. – (C. flavus Mrsh., flavipennis Küst.) – T. 80, Fg. 21. – Im Dünger, gemein

quisquilius L.

15' Sehr klein u. kurzoval, K. breit, schwarz, Hsch. schwarz oder dunkelbraun, die S. heller gelbbraun oder rostrot, Fld. braunrot oder gelbbraun, jede auf der Mitte der Scheibe mit einem veränderlichen, dunkleren Längswisch, seltener ohne solchen, F., Ts.u.B. rotgelb. SR. des Hsch. hinten plötzlich zu den HWinkeln gebogen. 1,3 – 1,7 mm. – (C. atricapillus Mrsh., centrimaculatus Strm., atriceps Steph.) – Unter faulenden Pflanzenstoffen, nicht häufig

nigriceps Mrsh.

4' Fld. viel feiner u. spärlicher als der Hsch. punktiert, oder fast ohne Punktur, selten vorn ebenso dicht u. fein punktiert, dann aber hinten kaum sichtbar punktiert. Körper schwarz, Fld. oft matt, am Ende gewöhnlich mit hellerem Fleck oder rotgelber Spitze, F., Ts.u.B. rostrot.

17'' Die feinen Punktstreifen weder hinten noch an den S. tief furchenartig vertieft.

18'' OS. gleichmässig glänzend, Fld. auf den Zwischenräumen sowie der Hsch. fein u. dicht punktiert, Spitze manchmal mit braunrotem Fleck. 1,7 bis 2,4 mm. – An Wasserrändern unter Detritus u. faulenden Pflanzen, nicht häufig.

granarius Er.

18' OS. glänzend, Fld. matt, spärlich u. kaum sichtbar punktuliert.

19'' Die feinen Punktstreifen der Fld. an der Spitze erlöschend, oder deren feine Punkte daselbst nicht grösser als jene feinen der Zwischenräume. Körper grösser, schwarz, Fld. an der Spitze verwaschen rotbraun. 1,7 bis 2,5 mm. – (C. minutus Gyll., laevigatus Steph., convexior Steph.) – An sumpfigen Stellen, unter Geni ste, nicht häufig

tristis Illig.

[370] 19' Die feinen Punktstreifen bis zur Spitze reichend u. deutlich ausgeprägt, die Punkte der Zwischenräume erloschen. Körper kürzer oval, gewölbter, Fld. an der Spitze gelbrot. 1,7–2 mm. – (C. lugubris Payk.) – Wie die 2 vorigen, aber seltener

convexiusculus Steph.

17' Die feinen Punktstreifen nach hinten u. an den S. zu starken Furchen vertieft, Zwischenräume derselben kaum sichtbar punktuliert, hinten u. an den S. gewölbt. Kurzoval, stark gewölbt, schwarz, Fld. weniger glänzend, an der Spitze mit rostrotem Fleck. 1,3–2 mm. – Nach Ganglbauer in Deutschland

subsulcatus Rey.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 368-371.
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