6. Gattung: [85] Corticaria Mrsh.

(Parascheva Gozis, Epipeda, Dapeda, Adasia Belon.)


F. 11gldr., das quere Sch. mit einer feinen Querfalte vor der Spitze, 1. HlbSternit ohne SchlLinien.


Die Larve u. Nymphe von C. pubescens wird auf T. 94, Fg. 13 a u. 13 b nach Perris abgebildet.

Die Lebensweise ist ganz ähnlich wie bei Lathridius u. Enicmus, mit denen sie vorzukommen pflegen.

F.u.B. sind, wo nicht anders angegeben, gelb.


1'' Fld. mit dichten Punktreihen, ohne vertiefte Punktstreifen, die Hauptreihen u. Nebenreihen (letztere auf den Zwischenräumen) von gleicher Stärke, so dass sie voneinander nicht zu unterscheiden sind u. die Punktur oft fast regellos erscheint. OS. meistens mit mehr weniger rauher, gehobener, sehr selten anliegender, sehr kurzer u. feiner Behaarung.

2'' Fld. mit gehobener, gelblicher, schräg nach hinten geneigter Behaarung.

3'' K. samt den grossen Augen fast so breit als der Hsch., mit deutlichen Schläfen, dieser viel schmäler als die Fld., letztere mit deutlicher Schulterbeule, die Haupt- u. Zwischenraumreihen ganz gleichartig punktiert. Rostbraun, unten schwärzlich, die Fld. oft heller braun, manchmal mit getrübter Scheibe. Grösste Art. 2,5–3 mm. – (C. punctulata Mrsh., piligera Mnnh., grossa Lec.) – T. 94, Fg. 13. – Häufig

pubescens Gyll.

3' K. stets viel schmäler als der Hsch.

4'' K. hinter den Augen mit deutlichen Schläfen1, Hsch. schmäler als die Fld. Körper gelbrot oder bräunlichgelb, einfarbig. 1,6–2 mm. – (C. cypria Baudi, flavescens Thoms., hirtella Thoms., stigmosa Motsch., cardiodera Fairm., concolor Bris.) – In Kellern u. in Scheunen, häufig

fulva Comolli.

4' K. hinter den Augen mit kaum erkennbaren Schläfen. Hsch. quer, gerundet, gross, etwa so breit als die Fld., die reihige Behaarung der letzteren sehr schwach gehoben. Dunkelbraun oder rostbraun, die Fld. meist mit hellerer Basis u. Spitze, oft der ganze Körper bräunlichrot. 2 bis 2,5 mm. – (C. tincta Mnnh.) – T. 94, Fg. 14. – Im Flussgeniste, selten.

crenulata Gyll.

2' Fld. mit dunkler, feiner, anliegender Behaarung. Körper kleiner, paralleler, braunschwarz, die F.u.B. rostrot, die FKeule u. Schl. oft dunkel. K. wenig schmäler als der Hsch., dieser viel schmäler als die Fld. 1,5 bis 1,8 mm. – Nassau, Thüringen, Mecklenburg, Preussen, Böhmen, selten. Von Herrn A.v. der Trappen in Stuttgart aus Verbascum gezogen.

obscura Bris.

1' Fld. mit meist leicht vertieften Punktstreifen, oder einfachen Punktreihen, die Zwischenräume deutlich gesondert, mit einer viel feineren, oder doch mit einer viel weitläufigeren Punktreihe, die als Zwischenraumreihe oder Nebenreihe sich stets gut abhebt.

5'' Fld. mit Reihen weisser, starrer, schräg abstehender Börstchen besetzt. Körper länglich, zylindrisch. K. etwas schmäler als der Hsch., dieser fast so breit als die Fld. Die Punkte der Zwischenraumreihen sind stark u. nur sehr weitläufig gestellt. Rostrot oder rotgelb, manchmal die Naht u. die S. der Fld., seltener die Scheibe des Hsch. dunkler. 1,6–2 mm. – (C. umbilicifera Mnnh., borealis Woll., cylindripennis, punctatissima, subpicea Motsch.) – Nicht häufig

umbilicata Beck.

5' OS. durchaus fein u. anliegend, einfach behaart.

6'' K. hinter den Augen mit sehr kurzen aber deutlich vortretenden Schläfen.

[86] 7'' Wenigstens das 1. Gld. der FKeule etwas länger als breit, an der Basis schmäler als an der Spitze. F. schlank. K. etwas schmäler als der Hsch., dieser sehr wenig schmäler als die Fld., diese lang oval, gewölbt.

8'' Fld. mit stark vertieften Punktstreifen u. gewölbten Zwischenräumen, Hsch. an den S. deutlich gekerbt. Schwarz oder braunschwarz, meist mit rotbraunen Schultern u. hellerer Spitze, oder ganz rotbraun, manchmal mit dunkler Naht u. dunklen S.; oft ist der ganze Käfer braunrot. 2,2 bis 2,5 mm. – (C. denticulata Gyll., sculptipennis Fald., badia, campicola Mnnh., validipes Motsch.) – An sumpfigen Orten im Geniste oder unter feuchtem Laub, nicht selten

impressa Oliv.

8' Fld. länger, mit sehr schwach vertieften Punktstreifen, Hsch. an den S. fast glattrandig, F. länger. Gross, glänzend schwarz, F.u.B. gelbrot, der K. dunkler. 2,3–2,6 mm. – T. 94, Fg. 15. – In Nordeuropa; bei uns sehr selten u. meist mit der vorigen Art konfundiert

longicornis Hrbst.

7' Die 2 ersten Gld. der FKeule rundlich, so lang als breit, oder etwas quer. Meist kleinere Arten.

9'' Fld. länger, hinter der Mitte am breitesten, oben ziemlich abgeflacht. Hsch. viel schmäler als die Fld., nicht oder wenig breiter als lang, K. wenig, oft gar nicht schmäler als der Hsch., Basis des letzteren mit tiefem Grübchen.

10'' Fld. in dichten u. kräftigen Reihen punktiert, die Zwischenräume mehr weniger quer gerunzelt, mit einer viel feineren Punktreihe. Hsch. etwas breiter als lang, manchmal statt einem Grübchen mit 3, die durch einen flachen Eindruck verbunden sind: v. interstitialis Reitt. Rostrot. 1,8 bis 2,2 mm. – (C. longicollis Mnnh., depressa Thoms., Mannerheimi Reitt.) – In Gebirgsgegenden auf Nadelholz, sehr selten

abietum Motsch.

10' Fld. in dichten u. feinen Reihen punktiert, die Zwischenraumreihen nur etwas feiner punktiert, aber die Punkte weitläufig gestellt. Hsch. fast so lang als breit, rundlich, spärlich u. sehr fein punktiert, das Basalgrübchen gross. 2–2,3 mm. – (C. foveolata Waterh., amplipennis, dilatipennis Reitt.) – In Gebirgsgegenden auf Nadelholz, selten

foveola Beck.

9' Fld. kürzer oval, hinter der Mitte nicht erweitert, in der Mitte am breitesten.

11'' Hsch. beträchtlich schmäler als die Fld.

12'' Schwarzbraun, leicht gewölbt, Fld. mit gleichmässigen, sehr schwach gewölbt erscheinenden Zwischenräumen. Manchmal sind auch die Schl. schwarzbraun: a. obscuripes Reitt. 1,8–2 mm. – (C. rubripes, baicalica Mnnh.) – In Gebirgsgegenden auf Nadelholz, selten, die Var. in Böhmen.

linearis Payk.

12' Gelbrot, flacher, Fld. mit stärker gerunzelten, feinen, schwach kielig erhabenen Zwischenräumen. 1,7–2 mm. – Berlin, Böhmen, sehr selten.

Eppelsheimi Reitt.

11' Hsch. wenig breiter als lang u. nur wenig schmäler als die Fld.

13'' Körper abgeflacht; braunrot, das 1. FGld. u. die B. mit Ausnahme der Kniee u. Tr. schwarz, oft auch die Fld. schwärzlich mit rotbraunen Schultern. Manchmal ist der ganze Käfer rostrot. 1,7–2 mm. – Hessen, Hanau, Allergebiet, Böhmen, sehr selten

bella Redtb.

13' Körper gewölbt, klein, einfarbig rostrot oder rötlichgelb.

14'' Hsch. kaum oder wenig breiter als lang, herzför mig, in seiner grössten Breite so breit als die Fld. an der Basis; Fld. oval, gewölbt, in der Mitte deutlich gerundet, die gedrängten Punktreihen grob, die Punkte in diesen in dichter Aufeinanderfolge. 1,5–1,6 mm. – ( C. formicetorum Mnnh., stigmosa Motsch.) – T. 94, Fg. 16. – In den Nestern der Formica rufa u. exsecta, nicht selten

longicollis Zetterst.

[87] 14' Hsch. um die Hälfte breiter als lang, herzförmig, in seiner grössten Breite so breit als die Fld. in der Mitte, oben leicht gewölbt, in der Mitte wenig gerundet, die Punktstreifen feiner, die Zwischenräume stärker gerunzelt u. mit einer viel feineren Punktreihe. Gelbrot. 1,2–1,5 mm. – (C. lacerata Mnnh., inconspicua Woll., flavifrons Motsch., melanophthalma Thoms.) – Rheinprovinz, Hessen, sehr selten

crenicollis Mnnh.

6' K. hinter den Augen ohne deutliche Schläfen.

15'' Die Punktstreifen der Fld. reichen fast bis zur Spitze.

16'' Hsch. kaum oder wenig schwächer als die Streifen der Fld. punktiert.

17'' Hsch. quer, ziemlich herzförmig, vor der Mitte am breitesten, an den S. stark gezähnelt, mit zahnförmig vortretenden HWinkeln, oben dicht u. stark punktiert, vor dem Sch. mit tiefem Grübchen.

18'' Fld. länger oval, rostrot oder braungelb, die Fld. mit Ausnahme der Schultern meistens braun bis schwärzlich. 1,8–2,2 mm. – (C. Motschulskyi Kolen., rotulicollis Woll., axillaris Mnnh., laticollis Mnnh.) – Ueber die ganze Erde verbreitet, häufig

serrata Payk.

18' Fld. kürzer oval, an den S. stärker gerundet, oben länger behaart, Körper gewölbter, kleiner, einfarbig gelbrot oder rostrot. 1,3–1,5 mm. – (C. Clairi Bris.) – Böhmen; bei Prag von Hofrat Skalitzky gesammelt.

Weisei Reitt.

17' Hsch. viel breiter als lang, nicht herzförmig, quer oval, gewölbter, weniger dicht punktiert, mit sehr kleinem, flachen Basalgrübchen, die HWinkel sehr stumpf, fast abgerundet; Fld. kurz oval, sehr wenig breiter als der Hsch. Körper braun bis schwarz, F.u.B., wie gewöhnlich, rostrot. 1,6 bis 1,8 mm. – (C. lapponica Reitt., denticulata Bris.) – Allergebiet, Hanau, Preussen, Böhmen, selten

saginata Mnnh.

16' Hsch. äusserst fein, undeutlich punktuliert; quer, ziemlich viereckig, gegen die Basis leicht verengt, im vorderen Drittel kaum oder sehr wenig schmäler als die Fld. Körper parallel, oben abgeflacht, rotgelb. 1,5–1,8 mm. – Unter Waldlaub, häufig

elongata Gyll.

Dieser Art sehr ähnlich, aber der K. deutlicher punktiert, der Hsch. schmäler, an den S. stärker gezähnelt u. oben rauher u. ziemlich stark punktiert, die Fld. hinter der Mitte schwach erweitert. Körper rotgelb. 1,6–1,7 mm. – Glogau, in Schlesien

Pietschi Gnglb.

15' Die Punktstreifen der Fld. hinter der Mitte verlöschend, die OS. zwischen den Punktstreifen und hinten fein irregulär punktiert. In der Körperform der vori gen Art ähnlich, aber gewölbter, braunrot bis schwärzlichbraun. 1,5–1,8 mm. – (C. fenestralis Reitt., nigricollis, rufula Zetterst., nigriceps Waltl., subacuminata, deleta Mnnh., denticulata Kirby, Kirbyi Lec.) – Nicht häufig

ferruginea Mrsh.

Fußnoten

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Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 88.
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