8. Gattung: [378] Anaspis Geoffroy.

Die HSchn. u. ersten Gld. der HTr. schräg abgeschnitten, die Aussenecken daher etwas spitzig ausgezogen. Bauch aus 5 Sterniten bestehend. Das letzte oder die 2 letzten Sternite beim S in besonderer Weise gestaltet.


Die Arten kommen, oft massenhaft, auf Blüten u. blühenden Gesträuchen vor.


Untergattungen:


1'' Die Epipleuren der Fld. verschmälern sich allmählich gegen die Spitze u. reichen wenigstens bis zum 3. Hlb.-Sternit.

2'' F. fadenförmig, zur Spitze allmählich oder gar nicht verdickt.

3'' Das 6.–10. Gld. der F. verkehrt kegel- oder walzenförmig.

Anaspis s. str. 379.

3' Das 6.–10. Gld. der F. rundlich, perlschnurartig.

Nassipa Emery. 380.

2' F. mit 3 wenig stärkeren, aber schwach abgesetzten EndGld. 3. Hlb.-Sternit mit einem kleinen, dreieckigen Ausschnitte

Spanisa Emery. 3791.

1' Die Epipleuren der Fld. vorne breit u. plötzlich nach hinten verengt, bis zum 1. Hlb.-Sternite sichtbar. Gld. 1 der HTr. meist ein wenig kürzer als die HSchn. (3. Hlb.-Sternit ohne Anhänge.)

Silaria Muls. 381.


Untergattung: Anaspis s. str.


1'' Fld. schwarz, selten mit gelbroten Flecken, dann aber der K. schwarz.

2'' Fld. schwarz, ohne gelbrote Makeln.

3'' Hsch. schwarz oder nur an den VWinkeln, oder an den S. rot gesäumt.

4'' Klein, ganz schwarz, nur der Mund, die Basis der F.u. die vorderen B. zum Teil gelb. 2,2–3 mm. – (A. forcipata Muls.) – Bei uns nicht häufig.

pulicaria Costa.2

4' Grösser, schwarz, die vordere Hälfte der St., der Mund, die Basis der F.u. die VB. u. oft die MB. zum Teil gelbrot; beim S sind auch oft die VWinkel des Hsch. braunrötlich; manchmal sind die S. des Hsch. ganz oder teilweise breit rot gesäumt: a. lateralis F., selten der Hsch. rot, in der Mitte mit mehr weniger ausgedehntem (a. maculicollis Motsch.), oder sehr kleinem Flecken: a. punctata Eschsch. 3–4,5 mm. – (A. assimilis Snellen.) – Ueberall häufig, die var. seltener

frontalis Lin.

3' Hsch. ganz rot oder gelb.

5'' Die hintere Hälfte des K. schwarz.

6'' Körper grösser, der innere längere Enddorn der HSchn. länger als das halbe erste TrGld. VTr. des S stark erweitert. Die Basis der F.u. die B. gelb, die HB. u. MTs. dunkler. Fld. dunkel behaart. 3–4,5 mm. Hierher würde frontalis L.v. verticalis Fald. aus dem Kaukasus gehören, falls sie auch bei uns vorkommen sollte.

6' Körper viel kleiner, der innere Enddorn der HSchn. höchstens die Mitte [379] des 1. TrGld. erreichend, VTr. kaum erweitert, die Basis der F.u.B. gelb, Fld. gelblich behaart. 2,8–3 mm. – T. 127, Fg. 15. – Selten.

ruficollis Fabr.

5' K.u. Hsch. gelbrot, die Basis der F.u.B. gelb.

7'' Fld. gleichartig fein behaart. Manchmal sind die Fld. braun: a. fuscescens Steph., oder gelbbraun, an der Basis u. Spitze schwärzlich: a. Gerhardti Schilsky. 2,8–3 mm. – (A. confusa Emery.) – Häufig.

thoracica Lin.

7' Fld. längs der Naht u. die Spitze schwarz, sonst gelblich behaart, die schwarzbehaarten Stellen erscheinen kahl, dunkler schwarz. 3 mm. – Nach Schilsky in der Rheinprovinz

Regimbarti Schilsky.

2' Fld. schwarz, jede mit 1–2 rotgelben Makeln. (Hlb.-Sternite beim S ohne Anhänge.) Schwarz, jede Fld. an der Schulter mit grosser, rotgelber Makel, manchmal auch einer kleineren Makel vor der Spitze: a. 4-maculata Costa, manchmal sind die Makeln ausgedehnt, so dass die Naht u. eine Querbinde in der Mitte schwarz bleiben: a. cruciata Costa, oder wie cruciata, Hsch. rot, in der Mitte schwarz: a. discicollis Costa; schwarz, die Basis der F., Ts.u. die VB. zum Teile bräunlichgelb. 2,5–3 mm. – (A. humeralis F.) – Im westlichen Teile Deutschlands, nicht selten

Geoffroyi Müll.

1' Fld. gelb, selten mit kleinen schwarzen Flecken. (Hlb.-Sternite beim S mit Anhängen.)

8'' Schwarzbraun bis schwarz, Fld. braungelb, Mund, FBasis u.B. gelb. 3 bis 3,5 mm. – In Oesterreich, in der Tatra; bei uns vielleicht noch aufzufinden.

Kiesenwetteri Emery.

8' OS. ganz gelb, höchstens die Spitze der Fld. getrübt.

9'' Fld. in der Mitte ohne dunklere Makel.

10'' OS. gelb, die Spitze der Fld. nicht angedunkelt.

11'' Das 2., 3. u. 4. Sternit beim S mit je 2 Anhängen, die des 4. Sternites oft schwer sichtbar. Gelb, Bauch dunkel, oder gelb: a. fusca Schrk. Die F. lang, zur Spitze geschwärzt. 2,5–3,3 mm. – Bayern, Elsass, selten

subtestacea Steph.

11' Nur das 3. Hlb.-Sternit mit 2 Anhängen. Gelb, US. gelb, die F. zur Spitze schwarz. Endgld. der KfTs. beim S sehr breit beilförmig. 2,5 bis 3 mm. – Rheinbaden, Bentheim u. Frankfurt a.M., aus dürrem Waldholz gezogen

latipalpis Schilsky.

10' OS. gelb, die Spitze der Fld. mehr weniger getrübt, US. zum grössten Teile schwarz, F. lang, zur Spitze dunkel, das 3. Hlb.-Sternit beim S mit 2 langen, abstehenden, das 4. mit 2 kurzen, anliegenden Anhängen versehen. In seltenen Fällen ist der K. schwärzlich: a. nigriceps Schilsky. 3–3,7 mm. – Westfalen, Schlesien, Hamburg, Sudeten

arctica Zetterst.

9' US. schwarz, OS. gelb, die F.u.B. gelb, die ersteren an der Spitze dunkel, Fld. mit einer mehr weniger deutlichen, dunklen Makel in der Mitte u. einem kleinen, oft fehlenden gemeinschaftlichen Flecken an der Naht vor der Spitze, oder die Fld. ganz gelb: a. pallida Mrsh. Das 3. Sternit beim S mit Anhängen. 2,2–3 mm. – (A. picta Hmpe.) – In Westdeutschland

maculata Geoffr.


Untergattung: Nassipa Emery.


1'' K.u. Hsch. gelb.

2'' Gelb, US. schwarz, F.u.B. gelb, die ersteren zur Spitze geschwärzt. Hlb.-Sternite des S ohne Anhänge. In seltenen Fällen sind die Fld. schwärzlich: a. thoracica Emery, oder gelb u. nur der Bauch schwarz: a. pectoralis Schilsky. – 3–4,5 mm. – (N. chiragra Duf.) Häufig.

flava Lin.

[380] 2' Schwarz, K.u. Hsch. gelb, B. gelb, selten die HB. dunkel: a. fulvipes Schilsky, selten auch die Fld. gelb: a. Skalitzkyi Schilsky (Böhmen). 2,8 bis 3,6 mm. – Baden, Rheinprovinz, Nassau, Eisleben, Harz, Böhmen.

Costae Emery.

1' OS. ganz schwarz. (5. Sternit beim S gespalten oder mit einer tiefen Längsrinne.)

3'' Grösser, ganz schwarz, nur die OL., Basis der F., VSchn. u. alle Schn.-Dorne gelblich. Hlb.-Sternite beim S ohne Anhänge. 3,5–4,5 mm. – (A. monilicornis Muls.) – Bei uns nicht häufig

melanostoma Costa.

3' Kleiner, schwarz, mit deutlicheren Querrillen, OL., die Basis der F.u. die 2–4 vorderen B. gelb, oder alle schwarz: a. obscuripes Schilsky. Das 3. Hlb.-Sternit beim S mit 2 stielförmigen Anhängen. 2,8–3,5 mm. – Häufig.

rufilabris Gyll.


Untergattung: Silaria Muls.


(Mit Larisia Em. zusammen, die nach den vorhandenen Hilfsmitteln nicht zu trennen sind.)


1'' OS. gelb oder braungelb, die Fld. ohne Flecken.

2'' OS. gelb, der K. dunkelbraun bis schwarz. US. schwarz oder schwarzbraun, selten hell: a. Eppelsheimi Schilsky, der Mund, die FBasis u. Ts., dann der grösste Teil der B. gelb. 1,8–2,2 mm. – In Rheinbaden.

Mulsanti Bris.

2' Gelb, nur die Br. u. der Hlb. schwarz, die F. an der Spitze gebräunt. 1,8–2,2 mm. – (A. aemula Schilsky.) – Rheinhessen.

Chevrolati Muls.

1' OS. schwarz, der Hsch. manchmal rot, die Fld. seltener mit gelben Makeln.

3'' Gld. 2 der F. mindestens so lang als 3.

Hsch. gelb mit schwärzlicher Basis oder Mitte; Fld. mit je 2 grossen gelben Flecken: (Stammform), oder der Hsch. ist schwarz: a. 4-pustulata Müll., oder gelbrot: a. fulvicollis Schilsky, oder schwarz u. die hintere Makel der Fld. fehlt: a. bipustulata Bon. 2,3–2,6 mm. – In Westdeutschland u. Böhmen, selten

quadrimaculata Gyll.

3' Gld. 2 der F. ein wenig kürzer als 3. Körper schwarz, bei Varietäten manchmal der Hsch. u. ein Teil der Fld. gelb.

4'' OL. u. der VR. des K. gelb.

5'' Schwarz, schwarz behaart, glänzend, die Basis der F.u. Ts. gelb, VB. ganz oder teilweise gelbbraun, die KfTs. beim S verdickt, das 2.–4. Sternit in der Mitte flach grübchenförmig vertieft u. seitlich etwas gehoben. 3 mm. (A. impressa Guilleb.) – In Schlesien

palpalis Gerh.

5' OS. weniger glänzend, fein grau seidenartig oder gelblich behaart, Körper flacher. Braunschwarz oder schwarz, der Mund, Ts., die Basis der F.u. die B. zum grössten Teile gelb; Hsch. oft braun, seltener rot: a. collaris Muls. – 2–3 mm. – Bei uns überall, auch in Böhmen u. Mähren, nicht selten.

varians Muls.

4' K. schwarz, nur die OL. braun. Körper schwarz, die Basis der F.u. Ts. gelb, die VB. teilweise gelbbraun. 2,3–2,6 mm. – Ueberall, nirgends selten.

brunnipes Muls.

Fußnoten

1 Bei uns nicht vertreten. Eine neue Art ist:

A (Spanisa) Aharonii n. sp. aus Jerusalem. Sehr klein, ganz von der Grösse u. Gestalt der labiata, US. u. Fld. schwarz, K., Hsch., F.u.B. rotgelb, die F. den Hsch. überragend, die 2–3 letzten Gld. dunkel, die 3 letzten etwas länger u. wenig breiter als die vorhergehenden, die Schultern der Fld. oder doch die Epipleuren vorne gelblichbraun, die HB. manchmal braun. Körper kurz u. breit oval, fein gelblich behaart. Seltener ist die Br. roströtlich, die Fld. mit grösserer, gelber Humeralmakel. 1,5 bis 1,8 mm. –


2 Aehnlich dieser Art ist A. bohemica Schilsky. Klein, ganz schwarz, flach gewölbt, schmal, gestreckt, oben sehr fein bräunlich behaart, nur das 2. u. 3. Gld. der F. sowie die Enddorne der Schn. rotgelb. F. robust, viel länger als K.u. Hsch. zusammen, das 2. u. 3. Hlb.-Sternit beim S mit Anhängen, das 5. gespalten. – 2,5 mm. – Böhmerwald, nur 1 S bekannt.

A. fortipes Schilsky ist ganz ähnlich, nur sind die F. auffallend stärker. 2,5 mm. Nach 1 Q aus Wien beschrieben. Soll auch in Thüringen gefunden worden sein. Mir unbekannt.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 381.
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