5. Familienreihe: [326] Heteromera.

Tr. in beiden Geschlechtern mit 5, 5, 4 Gld. Körper sehr verschieden gebaut. Umfasst folgende


Familien:


1'' K. an den S. mit einer hornigen, lappigen oder vollständigen tellerförmigen Verbreiterung vor den Augen, unter welcher die F. eingelenkt sind u. deren Basaleinlenkung von oben vollständig gedeckt erscheint. VHü. kugelig, zum Teile in die Gelenkgruben eingeschlossen, der Bauch aus 5 hornigen Sterniten bestehend, wovon das vorletzte Sternit allein beweglich u. auffallend schmäler ist als die umgebenden. Klauen einfach, ohne Auszeichnungen1

Tenebrionidae 327.

1' K. an den S. vor den Augen ohne breitlappige oder tellerförmige Verbreiterung, die F. wohl meistens unter dem feinen SR. des K. vor den Augen eingelenkt, aber ihre Basaleinlenkung von oben frei sichtbar. VHü. konisch, zapfenförmig vorstehend, hängend. Bauch aus beweglichen Sterniten bestehend, das vorletzte nicht schmäler als die umgebenden u. weniger verhornt.

2'' SR. des Hsch. mit scharfer, oben meist linienförmig gerandeter RKante, K. vorgestreckt.

3'' K. hinter den Augen mit einfachen, allmählich verengten Schläfen, der K. daher nicht gestielt.

4'' Klauen am UR. durch feine dichte Zähnchen gesägt oder gekämmt, ohne weitere Anhänge oder Auszeichnungen

Alleculidae 350.

4' Klauen einfach oder mit einem Zahne in der Mitte, oder bis auf den Grund gespalten, oder mit Anhängen, aber auf der US. nicht gekämmt.

Melandryidae 358.

[326] 3' K. hinter den Augen gerade abgeschnitten u. von da senkrecht abfallend, durch eine scharfe Kante begrenzt u. bis dort in den Hsch. eingezogen, dicht an den VR. des Hsch. angeschlossen, dieser mit dem Scheitel in einer Ebene liegend; der VK. steil herabgeneigt u. an die VBr. anlegbar, auf der US. durch einen dünnen Stiel mit dem Hsch. zusammenhängend. Ende des Hlb. bei den grösseren Formen in eine lange Spitze ausgezogen. Die Käfer machen beim Fassen heftige, purzelnde Bewegungen.

Mordellidae 371.

2' SR. des Hsch. verrundet oder mit sehr stumpfer, ungerandeter BKante.

5'' K. hinter den Schläfen plötzlich stark eingeschnürt u. durch einen dünneren Teil (Stiel) oder einen ringsum abgesetzten Hals mit dem Hsch. verbunden. (K. gestielt.)

6'' Hsch. an der Basis genau so breit als die Fld., doppelbuchtig, lang, nach vorne verengt, K. vertikal stehend, mit hochgewölbten Schläfen. F. des Q nach einer S. gesägt, des S in lange Aeste ausgezogen.

Rhipiphoridae 381.

6' Basis des Hsch. schmäler als die Fld.

7'' F. beim Q vom 3. Gld. an stark gesägt, beim S gekämmt oder in lange Fortsätze erweitert2, die Klauen einfach, aber an der Basis mit kleinem Zahne. (Fld. rot, nach hinten erweitert.)

Pyrochroidae 384.

7' F. schnur- oder fadenförmig, oft mit verdicktem Endgl. oder irregulär gestaltet oder nur undeutlich gesägt.

8'' Klauen stets mit besonderer Auszeichnung, meistens an der Spitze tief gespalten, oder gezähnelt, oder mit Anhängen, oder einem Hautsaume am UR. versehen. Körper gestreckt u. stets von bedeutender Grösse.

Meloidae 385.

8' Klauen einfach, F. fadenförmig, Körper klein

Anthicidae 398.

5' K. gerade vorgestreckt, nicht gestielt, oft etwas rüsselförmig verlängert, die Schläfen hinter den Augen allmählich verengt u. dann vom Hsch. aufgenommen oder überwölbt, ringsum ohne plötzliche Einschnürung.

9'' Die F. lang, dünn, borsten- oder fadenförmig, selten gesägt, frei auf der St. vor den Augen eingefügt. Fld. wenigstens mit Spuren von einigen feinen Längsnerven. Die Tr. sind unten weich befilzt oder wenigstens das vorletzte, gelappte Gld. mit einer weichen Bürstensohle.

Oedemeridae 404.

9' Die F. sind kürzer oder kurz, schnurförmig oder mit grösseren Endgld., an den S. des K., oft aber dicht vor den Augen unter einem SHöckerchen oder unter dem feinen SR. eingefügt.

10'' K. nicht schnauzenförmig oder rüsselförmig ausgezogen, Fld. ohne Punktreihen u. ohne Spuren von Längsnerven, an den Tr. ist wenigstens das vorletzte Gld. breiter gelappt u. unten bürstenartig weich besohlt.

Lagriidae 412.

10' K. oft schnauzenförmig oder rüsselförmig verlängert, Fld. mit Punktstreifen, selten ohne solche, dann ist das vorletzte TrGld. unten lappig ausgezogen, im anderen Falle sind die Tr. einfach

Pythidae 414.

Fußnoten

1 Nach Dr. Seidlitz sind die Gelenkgruben der VB., mit Ausnahme von Boros geschlossen, aber offene Gelenkgruben haben ausser einigen anderen Ausnahmen alle Erodiini.


2 Gilt für unsere Gattung Pyrochroa.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911.
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