39. Gattung: [302] Ips Degeer.

Tomicus Latr., Bostrychus Fabr., non Lin.


Diese zerfällt in 2 Untergattungen:


1'' Abfall der Fld. abgeschrägt, beim S u. Q fast gleich geformt, der gebogene SpitzenR. etwas horizontal verflacht, glattrandig, ungekerbt, innen gerandet. Der 1. Zwischenraum an der Naht vor dem Absturze [302] mit einer Reihe kleiner Körnchen besetzt. Die Nähte der FKeule gebogen

Ips s. stricto.

1' Absturz der Fld. fast senkrecht abfallend, meistens beim S u. Q in der Bezahnung ganz verschieden, der gebogene SpitzenR. nicht verflacht, sehr fein gekerbt, innen ungerandet. Der 1. Zwischenraum der Punktstreifen vor dem Abfall ohne Körnerreihe. Die Nähte der FKeule gerade. – Neotomicus Fuchs

Orthotomicus Ferrari


Untergattung: Ips sensu stricto.


Cumatotomicus Ferrari, Cyrtotomicus Ferrari.


1'' Absturz der Fld. jederseits mit 6 Zähnen, davon der 4. (von oben nach unten gezählt), am grössten u. 3eckig geknöpft, dahinter stehen noch 2. 6–7,2 mm. – B. stenographus Duft.

In ganz Europa unter dicker Kiefernrinde; selten an Picea excelsa u. orientalis. – Grobe u. lange Lot gänge mit grosser Rammelkammer u. sehr langen, oft 2armigen Längsgängen; die Larvengänge auffallend kurz mit grossen, schüsselartigen Puppenlagern

sexdentatus Boerner

1' Absturz der Fld. jederseits mit 3–4 deutlichen Zähnen, davon ist meistens der vorletzte Zahn am grössten.

2'' Absturz der Fld. jederseits mit 4 Zähnen.

3'' Alle Zähne stehen frei, der 2. niemals einen rechteckigen Winkel bildend u. beim S an der Basis nicht mit dem 3. verschmolzen. Der vorletzte Zahn ist der grösste u. beim S stets an der Spitze geknopft; Nahtwinkel knotig vortretend.

4'' Die dorsalen Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. ohne Reihenpunkte; Absturz matt, mit Seifenglanz. KSch. vorn mit kleinem Höckerchen. 4,2–5,5 mm. – T. 168, Fg. 7.

Der gemeine Borkenkäfer. In ganz Europa an der Fichte; bevorzugt Gebirgsgegenden. Selten an Picea excelsa u. orientalis. Spätschwärmer. Nagt einen meist 2armigen Lotgang, nebstdem einen 3armigen Längsgang, die Larvengänge stehen davon senkrecht ab u. verbreitern sich rasch. Meist 2- bis 3reihig in einer Fraßstelle.

typographus Lin.

4' Auch die dorsalen Zwischenräume der Fld. mit Reihenpunkten, Absturz glänzend.

5'' Die Naht des Basalgld. der FKeule fast gerade. St. beim S mit kleinem, flachen Höckerchen hinter dem VR., ziemlich glänzend, vorn spärlich granuliert, hinten punktiert, beim Q dicht granuliert, wenig glänzend, aber der Grund nicht völlig matt, Hsch. kaum länger als breit, nach vorn schwach verschmälert, vorn schärfer granuliert, Absturz der Fld., mit Ausnahme einiger Haare an der Basis, kahl, zerstreut punktiert. Kleinste Art dieser Gruppe, braun bis schwarz. 4 mm. – T. 168, Fg. 9.

Mitteleuropa, vorzüglich unter der Rinde von Fichten, seltener Kiefern u. Lärchen. Die Muttergänge sind enger u. kürzer als beim vorigen u. liegen mehr im Splint, von der Rammelkammer gehen 3 oder mehr Sternarme ab, die meist in der Längsrichtung, aber auch schräg u. gebogen verlaufen

amitinus Eichh.

5' Die Naht des Basalgld. der FKeule in der Mitte stark bogig vorgezogen. St. beim S u. Q ganz matt, glanzlos, beim Q stärker, beim S schwächer granuliert, ohne Höckerchen, Hsch. etwas länger als breit, hinten parallel, vorn mehr elliptisch abgerundet, oben schwächer, mehr schuppig granuliert, Absturz der Fld. längs der Naht u. den vorderen S. langbehaart, am Grunde zerstreut punktiert, glänzend. 5–6 mm.

[303] Mittel- u. Südeuropa, auf der Zirbelkiefer, im nördlichen Mitteleuropa auf Larix europaea, Frassbild ähnlich wie bei amitinus, nur grösser u. dicker; bildet meist 3armige Sterngänge

cembrae Heer

3' Der 2. Zahn an den S. des Absturzes der Fld. ist plattenförmig, fast ein Rechteck bildend u. ist an der Basis mit dem 3. breit verbunden. Der vorletzte Zahn ist beim S meistens schwach geknopft u. von der Spitze des vorhergehenden viel weniger entfernt als der letztere vom Suturalzähnchen. Zwischenräume der dorsalen Punktstreifen mit weitläufiger Punktreihe, glänzend, glatt, Absturz feiner punktiert u. der Nahtwinkel nicht vorgezogen. Fld. wenig länger als der Hsch. 3,5–4 mm. – Tom. rectangulus Ferrari, Judeichi Kirsch, infuscatus Eichh.

Finnland, Ural, seltener in Oesterreich u. Steiermark. Auch in Deutschl. bei Schweidnitz, von Herrn Fuisting aufgefunden. Lebt an Picea excelsa u. selten an Pinus silvestris u. cembra

duplicatus Sahlb.

2' Absturz der Fld. jederseits samt dem kleinen Suturalzähnchen nur mit 3 Zähnchen, wovon das letzte unterste am grössten u. beim S plattenförmig verbreitert u. an der Spitze ausgerandet ist; der letzte Zahn steht in der Mitte der S. des Absturzes, dieser glänzend, punktiert, der Nahtwinkel etwas vorgezogen. StR. flach ausgebuchtet, oben dicht u. fein granuliert, Fld. auffallend kurz, kaum länger als der Hsch., die dorsalen Zwischenräume mit Reihenpunkten. Dunkelbraun, Fld. heller rötlichbraun, F.u.B. gelbrot. 2,2–3,5 mm. – B. geminatus Zetterst.

In ganz Europa, Kleinasien bis Ostsibirien verbreitet; brütet unter Kiefernrinden. – Nagt vielarmige Sterngänge mit Rammelkammer, beide tief in den Splint eingreifend, Eiergruben sehr weit auseinander, Larvengänge daher weit voneinander abstehend, kurz

acuminatus Gyll.


Untergattung: Orthotomicus Ferrari.


(Neotomicus Fuchs.)


1'' VR. des KSch. ohne Höckerchen. Der Nahtstreifen der Fld. ist furchenartig vertieft, doppelt tiefer als die nächsten der Scheibe. Körper nur von massiger Länge.

2'' Absturz der Fld. nur mit 3 der Naht genäherten Höckern.

suturalis Q.

2' Absturz der Fld. mit mehr als 3 am oder in der Nähe des SR. stehenden Zähnen ( S) oder Höckern ( Q).

3'' SR. des Absturzes der Fld. hinter dem untersten, freistehenden Kegelzahne noch mit 1–2 kleinen Einkerbungen; zwischen dem 2. (grossen, oft rechteckigen u. mit dem 3. an der Basis verschmolzenen) u. dem unteren Kegelzahne mit nur einem SZähnchen ( S), oder kleinem Höckerchen beim Q. Die dichten Zwischenpunkte auf den Spatien sind hinten u. an den S. ebenso stark als die Punkte der Hauptreihen.

4'' Der 2. breite Zahn des seitlich fast senkrecht abfallenden SR. ist vom Suturalzähnchen fast ebenso weit entfernt als vom unteren Kegelzahne. Der 2. Zahn ist beim S sehr breit rechteckig, an der Basis mit dem 3. zusammenhängend, der VR. desselben liegt horizontal u. fällt von der Spitze senkrecht ab. Beim Q ist dieser Zahn ähnlich, aber kleiner, weniger breit entwickelt. Am 2. Zwischenräume steht vor dem Absturze das Suturalzähnchen, der 3. Zwischenraum endigt daselbst in einem kleinen Höckerchen u. läuft frei aus, beim Q etwas weniger deutlich. Körper kurz, zylindrisch, glänzend, schwarz oder kastanienbraun mit heller rotbraunen Fld. 3–3,5 mm. – T. rectangulus Eichh., dupli catus Ferrari. – T. 168, Fg. 8.

[304] In Südeuropa, Mittelmeergebiet, Nordafrika, Syrien, Armenien u. im Kaukasus, Madera. Unter Rinde von Pinus maritima u. halepensis. Nach Schilsky auch in Ostpreussen, was unwahrscheinlich ist.

erosus Wollast.

4' Der 2. breite Zahn des seitlich nicht senkrecht abfallenden SR. ist vom Suturalzähnchen viel weniger entfernt als vom unteren Kegelzahn, weil der 2. breite Zahn beim S eine kürzere gerade OS. besitzt; die Zähne beim S sind schwächer ausgeprägt, kürzer u. beim Q stumpfer, höckerförmig, mehr nach der Scheibe gerückt u. nicht in einer Längsreihe stehend. Am 3. Zwischenraum befindet sich an der Spitze, in gleicher Weise wie am 2. Suturalzähnchen ein ganz kleines, stumpfes Höckerchen u. in der Verlängerung desselben befindet sich die Spitze des breiten seitlichen Hauptzahnes; die Punktstreifen sind weniger deutlich streifig vertieft; Körper robuster gebaut. 3–3,8 mm. – T. omissus Eichh.

In Nord- u. Mitteleuropa, seltener im südlichen Europa (Dalmatien), u. Ostsibirien. Er brütet unter dünnrindigen Kieferhölzern oft in der Nachbarschaft von laricis u. suturalis. – Spätschwärmer. Frisst deutliche Längssterngänge, oft 3armige wie bei typographus, Rammelkammer mit seitlichen Zapfen. Muttergänge oft gewellt, mit dichten Eiergruben, tief im Splint eingesenkt. Larvengänge dicht u. im Bast verlaufend.

proximus Eichh.

3' SR. des FldAbsturzes hinter dem vom SR. etwas nach innen abgerückten, also freistehenden Kegelzahne ohne deutliche Kerbzähnchen; zwischen dem 2. (grossen) Zahne u. dem unteren Kegelzahne befinden sich 2 kleine SRZähnchen.

5'' Die Suturalzähnchen vor dem Absturze beider Fld. sind voneinander so weit entfernt, wie der nächste grössere Zahn des SR. vom Suturalzähnchen. Fläche des Absturzes beim S kreisrund, die schwachen Nebenzähnchen stehen ein wenig mehr nach aussen, die Hauptzähne, 2. u. 5., etwas, aber nur wenig mehr nach innen. S u. Q sind ganz ähnlich bezahnt, nur sind die Zähnchen beim Q schwächer, höckerartig u. etwas ungleicher verteilt. 3–4 mm. – B. micrographus Deg.

In ganz Europa u. Ostsibirien, häufig an Kiefern u. Fichten, selten an Lärchen u. Tannen. – Der Muttergang besteht aus einem kurzen, mit Stiefelknickung beginnenden, vereinzelt verästelten Längs- u. Schräggang, in welchem die Eier haufenweise abgelegt werden. Die Larven fressen Familiengänge, die in einer oder mehreren, öfter verzweigten Richtungen fortschreiten

laricis Fabr.

5' Die Suturalzähnchen sind vor dem Absturze beider Fld. voneinander viel weiter entfernt, als diese Zähnchen vom nächsten grösseren SZahn, Fläche des Absturzes schlecht begrenzt, länglich, da die RZähne, u. zwar die Hauptzähne (2, 5 u. Suturalzahn) mehr nach innen u. nur die kleineren Zwischenzähnchen als Höcker am SR. sich befinden; beim Q befinden sich nur die Hauptzähne ausgebildet u. stehen neben einer breiten Suturalfurche, dieser stark genähert. Kleinere, meist dunkel gefärbte Art. 2,8–3,2 mm. – B. nigritus Gyll., suturalis Gyll. S.

Lebt an der Kiefer u. Fichte in Nord- u. Mitteleuropa, östlich bis zum Amurgebiet. Auch an Larix europaea. – Macht polygame Längssterngänge, Rammelkammer meist mit zapfenförmigen Fortsätzen. Die Brutarme nicht selten von der Längsrichtung abweichend.

suturalis Gyll.

1' VR. des KSch. beim S mit grossem, beim Q mit kleinem Höckerchen. Der Nahtstreifen der Fld. ist kaum tiefer eingedrückt als die anderen, nicht furchenartig. Der 2. Zahn des Absturzes ist breit, stumpf beulenförmig, [305] oben flach gedrückt u. abgeschliffen, beim Q ohne, beim S mit einer ganz nach innen gerückten, kleinen Spitze. Zwischen diesem u. dem Apikalzahne stehen seitlich 2 Höckerchen, diese beim Q undeutlich ausgeprägt; die Naht des Q am Absturze mit kerbartiger Körnerreihe. Körper schmal, auffallend langgestreckt, zylindrisch, mit langem Hsch. 4–4,5 mm. – T. oblitus Perris.

In ganz Europa, aber im mittleren Teile sehr selten, auch im Kaukasus. Er lebt an Kiefern

longicollis Gyll.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 302-306.
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