Arnott, Neil

[51] Arnott, Neil A., zu London, Erfinder des Wasserbettes, 15. Mai 1788 zu Arbroath in Angusshire geb., besuchte die Schule zu Aberdeen, wo er ein Mitschüler von Lord Byron war, kam 1801 in das dortige Marischal College und war daselbst ein eifriger Schüler von Copeland in der Physik. Er begann dann das Studium der Medizin in Aberdeen, kam 1806 nach London, machte mehrmals Reisen nach China und benutzte dieselben zu physikalischen u. meteorologischen Beobachtungen, sowie zu Untersuchungen über die hygienischen Verhältnisse d. englischen Truppen. 1811 liess er sich in London nieder, wurde Arzt der span. und französ. Gesandtschaft, machte sich durch gut besuchte Vorlesungen über Physik in ihrer Anwendung auf Med. sehr bekannt, worüber er 1827 auch[51] ein wiederholt schnell aufgelegtes Werk publizierte, das in fast alle europäischen Sprachen übersetzt wurde. 1832 machte er seine segensreiche Erfindung des hydrostatischen Bettes zum Schutz gegen Decubitus bekannt. 1838 publizierte er sein Werk »On warming and ventilating«, worin er die Physik der Kamine und den unter seinem Namen bekannten Ofen beschrieb. Es folgten mehrere wichtige Arbeiten zur Prophylaxe des Typhus und über andere hygienische Gegenstände, besonders Ventilationsfragen. 1855 zog er sich von der Praxis zurück, blieb jedoch schriftstellerisch noch sehr rührig und machte sich durch Gründung eines Stipendiums für Experimentalphysik bei der Londoner Universität, sowie ähnlicher bei den Univ. von Aberdeen, St. Andrews, Glasgow und Edinburgh sehr verdient. A. starb 2. März 1874.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 51-52.
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