Arnold, Julius

Arnold, Julius
Arnold, Julius

[49] Arnold, Julius, Geheimer Hofrat und Professor der pathologischen Anatomie an der Universität zu Heidelberg, 19. August 1835 zu Zürich als Sohn des Vor. geboren, studierte in Heidelberg, Prag, Wien und Berlin, war Schüler von Virchow, Friedreich, Duchek, C. O. Werer u. a., wurde am 14. November 1859 mit der Dissertation »Über die Bindehaut der Hornhaut und den Greisenbogen« (Heidelberg 1860) Doctor med., ist seit dem 13. April 1866 Professor der pathologischen Anatomie und Direktor des pathologisch-anatomischen Instituts und hat folgende Schriften und Aufsätze verfasst: »Das glatte Muskelgewebe« (Leipzig 1870) – »Anatomische Beiträge zu der Lehre von den Schusswunden« (Heidelberg 1873) – »Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Auges« (Ib. 1874) – »Linse und Strahlenplättchen« (Handb. d. Ophthalm. von Graefe-Saemisch I. Aufl.). – In Virchow's Archiv finden sich vom XXIV. Bande (1862) ab, wo eine Arbeit »Über die Endigung der Nerven in der Bindehaut des Augapfels« die Reihe eröffnet, in fast ununterbrochener Folge der Bände wertvolle[49] Untersuchungen A.'s, die sich auf die verschiedensten Gegenstände aus der Histologie und der pathologischen Anatomie beziehen. Da eine Aufzählung unmöglich, seien der chronologischen Anordnung folgend noch besonders diejenigen über die Sympathicusganglienzellen, die Steissdrüse, die Struktur der Nebennieren, die Neubildung glatter Muskelfasern in pleuritischen Schwarten, die Glomeruli caudales der Säugetiere, das Septum der Herzarterien, den Bau der Psammome, die Entwickelung der Blutkapillaren, die Schädelsarcome, über Diapedesis, das Verhalten der Blutgefässwandungen bei der Emigration, die Kittsubstanz der Epithelien, die Abscheidung indig-schwefelsauren Natrons aus Muskel-, Knochen- und Knorpelgewebe, die feinere Struktur der Zellen unter normalen und pathologischen Bedingungen (sc. der Zellen in den Geschwülsten) hervorgehoben. Aus den Jahrgängen 1881 bis 1882 stammen, die im nämlichen Archiv publizierten Beiträge zur Anatomie des miliaren Tuberkels (Bd. LXXXII-LXXXVIII) und die Beobachtungen über Kerne und Kernteilungen des Knochenmarkes. Hierzu kommen aus den Jahrgängen 1883 bis 1899 etwa 32 weitere Nummern (in Virchow's Arch., Arch. f. mikroskop. Anat.,[50] Ziegler's Beiträgen und anderswo) über Kerne und Kernteilung in den Zellen des Knochenmarks, über Kern- und Zellteilung bei akuter Hyperplasie der Lymphdrüsen und Milz, über Teilungsvorgänge an den Wanderzellen, über die Geschicke des eingeatmeten Metallstaubes, über angeborene, einseitige Nierenschrumpfung mit Cystenbildung, über Vorkommen und Bedeutung der freien Kugelthromben, über ein glykogenhaltiges Myoma striocellulare, über ein knorpelhaltiges angeborenes Fibrom des Scheitels mit Hypertrichosis, über 2 Fälle von primärem Angiosarcom der Leber, über kombinierte Erkrankung der Stränge des Rückenmarks, über die Geschichte der Leukocyten bei der Fremdkörperembolie, Beiträge zur Akromegaliefrage, über angeborene Divertikel des Herzens, zur Technik der Blutuntersuchung, zur Biologie der roten Blutkörper, die korpuskulären Gebilde des Froschblutes, Herkunft der Blutplättchen, lenticuläre Lungennekrose und die Bildung von Lungensteinen, über die Fütterung lebender und überlebender Wanderzellen mit Farbstoffen u.s.w. Endlich kommen hierzu noch als selbständige Veröffentlichungen: »Untersuchungen über Staubinhalation und Staubmetastase« (Leipzig 1885) – »Über das Vorkommen heller Muskeln beim Menschen« (Festschr. des naturhistor. – med. Vereins Heidelb. 1886) – »Über den Kampf des menschlichen Körpers mit den Bakterien« (Ib. Prorektoratsrede 1888).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 49-51.
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