Baillarger, Jules-Gabriel-François

[79] Baillarger, Jules-Gabriel-François, zu Paris, geb. 1806 zu Montbazon (Indre-et-Loire), machte seine Studien in Paris, wurde Interne im Irrenhause zu Charenton, hatte sich des Unterrichtes von Esquirol zu erfreuen, wurde 1837 Dr. mit der These: »Du siége de quelques hémorrhagies méningées«, 1840 am Hospiz der Salpêtrière angestellt und später zu einem der Direktoren der von Esquirol zu Ivry gegründeten Irrenanstalt ernannt. 1842 erhielt er den von der[79] Acad. de méd. für die Frage: »Des hallucinations, des causes qui les produisent et des maladies qu'elles caractérisent«, (Mém. de l'Acad. de méd., T. XIII) ausgesetzten Preis. In Gemeinschaft mit Longet und Cerise begründete er 1843 die »Annales médico-psychologiques du système nerveux«, in welchen er eine sehr grosse Zahl von Arbeiten aus dem Gebiete der Geisteskrankheiten veröffentlicht hat; unter ihnen sind besonders anzuführen: »Stupidité des aliénés« – »Statistique de la folie héréditaire« – »Fréquence de la folie chez les prisonniers« – »Hallucinations« – »Pellagre ou paralysie pellagreuse« – »Crétinisme« – »Folie à double forme« u.s.w.; von denselben sind einige auch separat veröffentlicht worden, ebenso wie andere Arbeiten, unter denen eine der wichtigsten die für das Comité consultatif d'hygiène publique (1873) redigierte Denkschrift: »L'enquête sur le goître et le crétinisme« ist. Ausserdem hat B. auch physiol. Abhandlungen veröffentlicht, z.B.: »Recherches sur la structure de la couche corticale des circonvolutions du cerveau« (Mém. de l'Acad. de méd., T. VIII). B. starb 31. Dez. 1890.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 79-80.
Lizenz:
Faksimiles:
79 | 80
Kategorien: