Berlin, Rudolf

Berlin, Rudolf
Berlin, Rudolf

[146] Berlin, Rudolf, geb. 2. Mai 1833 zu Friedland in Mecklenburg-Strelitz, studierte in Göttingen, Würzburg, Erlangen und Berlin, war Assistenzarzt an der Privat-Augenheilanstalt von Pagenstecher in Wiesbaden und an der chir. Universitätsklinik zu Tübingen unter v. Bruns. 1858 zu Erlangen promoviert, wirkte B. seit 1861 als Inhaber einer Augenheilanstalt in Stuttgart und dozierte seit 1875 vergleichende Augenheilkunde an der königl. Tierarzneischule zu Stuttgart. Von hier aus folgte er 1890 als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen v. Zehender einem Rufe nach Rostock, wo er jedoch bereits 12. Sept. 1897 starb. B. hat sich um die Hebung des augenärztlichen Unterrichts an seinem letzten Wirkungsorte sehr verdient gemacht. An dem Bau und der Einrichtung der dortigen neuen Universitätsaugenklinik nahm er lebhaften Anteil, Von seinen Schriften führen wir an: »Zur Strukturlehre der Grosshirnwindungen«[146] (Dissert. Erlangen 1858) – »Über den Gang der in den Glaskörperraum eingedrungenen fremden Körper« (Arch. f. Ophthalm. XIII) – »Über Sehnervendurchschneidung« (Mntsbl. f. Augenheilk. IX) – »Zur sogenannten Commotio retinae« – »Über Exstirpation des Thränensackes« – »Orbitalkrankheiten« (in Graefe-Sämisch's Handb. der Augenheilk.) Verschiedene Arbeiten bewegen sich auf dem Gebiete der vergleichenden Augenheilkunde. Ausserdem begründete B. die »Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde« (zus. mit Eversbusch) und schrieb noch »Untersuchungen über den Einfluss des Schreibens auf Auge und Körperhaltung des Schulkindes«, sowie »Über Dyslexie« – »Über die Entwicklung der Augenheilkunde« (Gelegenheitsrede). u. v. a. B. gab auch eine neue Methode zur Behandlung des Entropiums an.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 146-147.
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