Boas, Ismar

Boas, Ismar
Boas, Ismar

[196] Boas, Ismar, Berlin, geb. in Exin (Prov. Posen) 28. März 1858, studierte[196] in Berlin, Halle und Leipzig als Schüler von C. A. Ewald in Berlin, Dr. med. 1880, wirkte 1882 bis 1886 als prakt. Arzt in Berlin, beschäftigte sich dann zuerst unter Leitung von C. A. Ewald mit den Krankheiten der Verdauungswerkzeuge, gründete 1886 die erste Poliklinik für Magen- und Darmkrankheiten in Deutschland, in welcher er seit der genannten Zeit zahlreiche Schüler aus allen Ländern ausbildete. B. ist seit 1886 als Spezialarzt für Verdauungskrankheiten in Berlin thätig. Hauptwerke: »Diagnostik und Therapie der Magenkrankheiten« (Leipzig, 2 Teile, 4 Aufl., 1. Aufl. 1890 resp. 1893) – »Diagnostik und Therapie der Darmkrankheiten« (Leipzig 1899). Seit 1895 ist B. Herausgeber des Arch. f. Verdauungskr. (Berlin). Ausserdem schrieb er zahlreiche grössere und kleinere Abhandlungen, die in Virchow's A., Z. f. kl. M., A. f. V., D. m. W., B. kl. W., M. m. W., Cbl. f. kl. M. etc. veröffentlicht sind. B. hat die Diagnostik der Magen- und Darmkrankheiten durch mehrfache Methoden: Probefrühstück (zusammen mit Ewald), Expressionsmethode, neue Methode für den Milchsäurenachweis und deren Bedeutung für die Diagnose des Magencarcinoms, Methode zur Gewinnung von Dünndarmsaft, Probespülung des Darmes zu diagnostischen Zwecken etc. wesentlich bereichert. B.'s Bestrebungen sind darauf gerichtet, die Diagnostik der Magen- und Darmkrankheiten auf der Basis von Funktionsprüfungen auszugestalten und zu verbessern.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 196-197.
Lizenz:
Faksimiles:
196 | 197
Kategorien: