Hammond, William Alexander

[684] Hammond, William Alexander, als Sohn eines Arztes in Annapolis, Md., 28. August 1828 geb., erhielt seine akad. Vorbildung zu Harrisburg und setzte seine med. Studien auf der Univ. zu New York fort, wo er 1848 graduiert wurde Darauf praktizierte er ein Jahr lang am Hospital zu Philadelphia und trat später als Assistant Surgeon bei der Armee ein, wo er 11 Jahre lang diente, um diese Stellung 1859 mit der eines Professors der Physiologie und Anatomie an der Univers. zu Baltimore zu vertauschen. 1860 trat H. wiederum zur Armee zurück und diente in General Patterson's Hauptquartieren. 1862 wurde er zum Surgeon-General der Armee mit dem Range eines Brigade-Generals ernannt. Seine bei der Armee und im Kriege gemachten Erfahrungen benutzte H. zur Verbesserung des Kriegslazarettwesens. Ferner gründete er ein »Army Medical Museum« und schrieb: »The medical and surgical history of the rebellion.« Infolge von Zwistigkeiten mit dem Kriegsminister erhielt er 1864 seine Entlassung aus der Armee und ging nach New York, wo er kurze Zeit darauf Professor der Psychiatrie und Nervenkrankheiten am Coll. of Physic. and Surg. wurde. 1874 nahm er einen Lehrstuhl dieser Disziplinen an der med. Fakultät zu New York an. Vor einigen Jahren trat er in den Ruhestand und starb 5. Januar 1900 in Washington. Veröffentlicht hat H. folgende Schriften: »Physiological memoirs« (Philadelphia 1863) – »A treatise on hygiene. with special reference to the military service« (Ib. 1863) – »Lectures on venereal diseases« (Ib. 1864) – »On wakefulness, with an introductory chapter on the physiology of sleep« (Ib. 1865) – »On sleep and its derangements« (Ib. 1869) – »Insanity and its medico-legal relations« (New York 1866) – »The physics and physiology of spiritualism« (Ib. 1870) –[684] »A treatise on the diseases of the nervous system« (Ib. 1871; das Hauptwerk H.'s, das 1876 in 6. Aufl. erschien) – »Clinical lectures on diseases of the nervous system« (Ib. 1874) – »Insanity in its relations to crime« (Ib. 1875) – »Spiritualism and allied causes and conditions of nervous derangement« (Ib. 1876), sowie zahlreiche Aufsätze über physiol., psychol. und neuropathol. Themata in med. Zeitschriften, besonders in den Transactions derjenigen zahlreichen Gesellschaften, deren Mitglied H. war. H. hat zuerst Fälle von sogen. »Athetosis« beobachtet, womit er einen im New York Med. Record. (1873) näher beschriebenen Symptomenkomplex bezeichnet.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 684-685.
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