Jaksch, Rudolf

Jaksch, Rudolf Ritter von Wartenhorst
Jaksch, Rudolf Ritter von Wartenhorst

[815] Jaksch, Rudolf, Ritter von Wartenhorst, in Prag, als Sohn des Vorigen daselbst 16. Juli 1855 geb., studierte in Prag und Strassburg, wurde Dr. med. 1878, war dann Assistent bei Klebs, 1879 bis 81 bei seinem Vater, 1881 bis 82 bei Pribram in Prag, dann bei Nothnagel in Wien, habilitierte sich 1883, wurde 1887 als Prof. der Kinderheilkunde nach Graz, 1889 als Prof. der inn. Med. und Vorstand der med. Klinik nach Prag berufen, woselbst auf seine Veranlassung eine neue Klinik mit allem mod. Komfort (Kaltwasser-Heilanstalt, Laboratorium, Bücherei, Hörsaal mit Oberlicht, Mobiliar aus Glas, Eisen und Marmor) erbaut und 1899 feierlich eröffnet wurde. Die von J. für die Klinik konstruierten Dauerbäder etc. erhielten auf der Berliner Krankenpflege-Ausstellung 1899 ein Ehrendiplom. J. ist Mitglied zahlreicher in- und ausländ. gel. Gesellsch. Ein Verzeichnis der von ihm und seinen Schülern veröffentl. Arbeiten umfasst weit über 200 Nummern. Von den wichtigsten seien genannt: »Über Acetonurie u. Diaceturie« (Berlin 1885) – »Klinische Diagnostik innerer Krankheiten [815] mittels bacteriolog., ehem. u. mikroscop. Untersuchungsmethoden« (Wien 1882, 4. Aufl. 1899, auch engl., russ., ital., span, französ.u. ungar. übersetzt) – »Die Vergiftungen« (in Bd. 1 von Nothnagels Handb. d. spez. Pathol. u. Therapie, Wien 1897) – »Über das Vorkommen von Nuclein im Menschengehirn« (Pflüger's Arch. XIII. 1876) – »Unters, d. Milch einer Icterischen« (Prag m. W. 1880) – »Mitth. a. d. I. int. Klin.« (Ib.) – »Casuistischer Beitr. z. Lehre vom weakened heart« (Ib.) – »Studien über den Harnstoffpilz« (Ztschr. f. physiol. Chemie 1881) – »Über das Vorkommen mit Eisenchlorid sich roth färbender Harne beim Diabetes u. bei akuten Exanthemen« (Z. f. H. 1882) – »Über Glycosurie bei Kohlenoxydvergiftung« (Prag m. W. 1882), zahlreiche Aufsätze über Acetonurie, Peptonurie, Diaceturie, Propeptonurie, Diabetes, Lipacidurie, Melanurie, Vorkommen von Spiralen in den Sputis der Pneumoniker, über Wirkung von Chinolin, Thaliin, Antipyrin, u.a. Antipyreticis, Vorkommen von Fermenten in den Fäces der Kinder, Alcalescenz des Blutes in Krankheiten, über Leukämie u. Leukocytose, Tetanie, Uricidämie. Diagnose u. Therapie der Erkrankungen des Blutes, Methode zum Nachweis klein. Mengen Grallenfarbstoff im Blut, über das Koch'sche Heilverfahren etc. etc. Dazu ein Nachruf an v. Bamberger (Fortschr. d. Med. 1888), Beiträge zu verschied. Festschriften f. Henoch, v. Leyden u.s.w., u.s.w. Die meisten der Veröffentlichungen[816] J.'s finden sich in der Prag. m. W., dann Cbl. f. i. M., Z. f. kl. M., Z. f. H., B. kl. W. u. D. m. W., Wien. Ztschr., Z. f. phys. Chemie, Jahrb. f. Kinderheilk., Fortschr. d. Med. etc.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 815-817.
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