Löbker, Karl

Löbker, Karl
Löbker, Karl

[1029] Löbker, Karl, in Bochum, geb. in Coesfeld (Westf.) 15. Sept. 1854, studierte und promovierte 1877 in Greifswald, war Assist, daselbst am anat. Institut, an der gynäk. Klinik, seit 1879 an der chir. Klinik, habilitierte sich 1882 für Chir. und wurde 1889 als Leiter an das erste auf Grund des Unfallversicherungsgesetzes von der Knappschafts-Berufsgenossenschaft (Sektion II) errichtete Krankenhaus »Bergmannsheil« zu Bochum berufen, wo er, 1891 zum Titular-Prof. ernannt, einen hohen Aufschwung der prakt. Chir. und eine Reformation des Krankenhauswesens seiner Heimatprovinz anbahnte, auch auf Grund seiner amtlichen Stellung eine ausserordentlich umfangreiche Thätigkeit als Gutachter entfaltet. Publikationen: »Die auf der gyn. Klinik zu Greifswald ausgeführten Laparotomieen« (Arch. f. Gynäk. XIV) – »Über die antisept. Nachbehandl. der Urethrotomia ext.« (Ztschr. f. Chir. XVI und Ctrbl. f. Chir. 1882) – »Ein Löffelelevatorium[1029] zur Herausbeförderung des resecirten Hüftkopfes« (Ib. 1883) – »Über die Continuitätsresection der Knochen behufs secundärer Sehnen- und Nervennaht« (Ib. 1884) – »Einige Präparate von habit. Schulterluxation« (Chir. Kongr. 1886) – »Über Verletzungen des Humeroradialgelenks« (Ib.) – »Mitth. aus der chir. Klinik in Greifswald« (Wien und Leipzig 1884) – »Chir. Operationslehre. Leitfaden etc.« (Ib. 1885; 3. Aufl. 1893, auch vielfach übersetzt), ferner verschiedene Beiträge zu der von ihm mit A. Nieden redigierten Festschr. zum 25jährigen Jubiläum des Arnsberger ärztl. Bezirksvereins (Wiesbaden 1893) – »Erfahrungen auf dem Gebiete der pathol. Anat. und chir. Therapie der Cholelithiasis« (Mitt. aus d. Grenzgeb. der Med und Chir. IV. 1898), zahlreiche Journalartikel in D. m. W., B. kl. W., Eulenburg's Realencykl, Bum und Schnirer's diagnost. Lex. etc. Ausserdem noch »Die Ankylostomiasis und ihre Verbreitung unter den Bergleuten im Oberbergamtsbezirk Dortmund« (Wiesbaden 1896). L. beteiligt sich lebhaft an der Bewegung zur Förderung ärztl. Standesinteressen, ist stell vertr. Vors. des deutschen Ärztevereinsbundes, auch bei der städt. Verwaltung in Bochum (wie vorher in Greifswald) namentlich in hygien Fragen thätig.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1029-1030.
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