Lauenstein, Karl

[964] Lauenstein, Karl, zu Hamburg, geb. zu Fallersleben 4. Juli 1850, studierte in Göttingen, machte den Krieg 1870/71 als Einj.-Freiw. mit, promovierte in Göttingen 1874 mit der Diss.: »De echinococcis in mamma repertis«. Darauf wurde er Assistent an der Prov-Irrenanstalt unter L. Meyer und setzte 1875 seine Studien als Assistent des Allgem. Krankenhauses zu Hamburg fort unter den Oberärzten Bülau, Knorre und Martini. Des letzteren Privatassistent blieb er bis zu dessen Tode 1880. Seit 1879 ist er am Diakonissenhause »Bethesda« thätig, dessen chir. Abteilung ihm nach Ausführung des Neubaues der Anstalt (1886) übertragen wurde. 1880 wurde er als Oberarzt des Seemannskrankenhauses angestellt An beiden Anstalten ist er noch heute beschäftigt. 1886 gab er seine allgem. Praxis auf und beschäftigte sich seitdem nur mit Chirurgie und operativer Gynäkologie. Die ersten litter. Arbeiten betreffen das Gebiet der inn. Medizin (D. A. f. klin. M. 1875/77). Die seit 1880 erschienenen Arbeiten beschäftigen sich ausser mit Chirurgie und operativer Gynäkologie resp. Unfallheilkunde auch mit der Ausbildung von jungen Ärzten und von Krankenpflege-Personal. Seine zahlreichen Publikationen sind erschienen in folgenden Journalen: Cbl. f. Chir. u. Gyn., Langenbeck's Arch. f. klin. Chir., D. Z. f. Chir., D. m. W., ärztl. Vereinsbl., M. m. W., Verh. d. Kongr. d. deutsch. Ges. f. Chir., Jahrb. der Hamb. Staatskrankenanstalten, Verh. des Hamb. ärztl. Vereins »Heilkunde«, Mtsschr. f.[964] prakt. Med., Mitt. a. d. Grenzgebieten d. Med. u. Chir., Mtsschr. f. Unfallheilk., Festschr. z. Eröffnung des neuen allgem. Krankenhauses zu Hamburg-Eppendorf, Betz' Memorabilien, Verh. d. Kongr. f. inn. Med., Festschr. zu von Esmarch's 70. Geburtstage, Fortschritte der Röntgen-Strahlen. Selbständig erschienene Publikationen: »Festschrift zu Ehren des 25jähr. Jubiläums des Geh. Raths Prof. Dr. Ludw. Meyer in Göttingen« (Hamburg) – »Die Torsion des Hodens« (Samml. klin. Vortr., N. F.) – »Der Assistenzarzt, Winke für angehende Hospital-Assistenten, Volontär- und Militär-Ärzte« (Berlin). Seit Erlass des Reichsunfall-Vers.-Gesetzes ist L. vielfältig thätig als Gutachter in Unfall-Schiedsgerichts-Angelegenheiten. L. ist von der Behörde designiert zum Chef-Arzt des jetzt im Bau begriffenen neuen »Hafenkrankenhauses«, das voraussichtlich im Herbst 1900 eröffnet werden wird.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 964-965.
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