Leyden, Ernst von

Leyden, Ernst von
Leyden, Ernst von

[1002] Leyden, Ernst von, in Berlin, geb. zu Danzig 20. April 1832, studierte in Berlin, wo er Schüler Schoenlein's und TRAUBE's war, 1853 promoviert und Arzt seit 1854, trat er zunächst als Militärarzt in die Armee. 1865 wurde er ans der Stellung als Stabsarzt zunächst nach Königsberg als ord. Prof. der Medizin und Direktor der inn. Klinik berufen, wo er mit v. Recklinghausen und Spiegelberg der Stifter einer neuen Aera des klin. Unterrichts wurde. Von 1872 ab wirkte er in entsprechender Stellung an der neubegründeten Kaiser Wilhelms-Univ. in Strassburg, von 1876 ab als Nachf. Traube's in Berlin, um 1885 (nach v. Frerich's Tode) dessen erste med.[1002] Klinik zu übernehmen. 1894 weilte er längere Zeit am russ. Hofe zur Behandlung des Kaisers Alexander und wurde 1895 nobilitiert. Neben einer grossen Reihe kasuist. und experim. Arbeiten auf allen Gebieten der klin. Forschung sind als monographisch erschienen zu nennen: »Die graue Degeneration der hinteren Rückenmarksstränge« – »Die Klinik der Rückenmarkskrankheit« (Berlin 1864, resp. 1874 bis 75) – »Handbuch der Ernährungstherapie« (2 Bde., Leipzig 1898). Die neueren Arbeiten L.'s sind in der von ihm mit v. Frerichs 1879 gegründeten »Zeitschrift für klinische Medizin« zur Publikation gelangt, ferner in den Verh. des von ihm 1881 begründeten Vereins f. inn. Medizin und in der von ihm mit Goldscheider 1898 ins Leben gerufenen »Zeitschr. f. physikal.-diätet. Therapie« (Leipzig). Seit 1900 gibt er mit F. Klemperer die »Deutsche Klinik«, mit C. Gerhardt u. B. Fränkel eine »Ztschr. f. Tuberkulose u. Heilstättenwesen« heraus.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1002-1003.
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